
„Aufgrund der hohen Studentenzahlen reichen die Kapazitäten für Veranstaltungen an der Bremer Uni bei weitem nicht mehr aus“, sagt Michael Frenz, Architekt aus Bremen, „deshalb wurde der Neubau eines neuen Hörsaal- und Veranstaltungszentrums auch im neuen Koalitionsvertrag festgeschrieben.“ Im zentralen Bereich des Uni-Campus soll ein neues Hörsaal- und Veranstaltungszentrum entstehen. In dem geplanten Neubau sollen Lehrveranstaltungen, aber auch überregionale Kongresse stattfinden können.
Für das neue Gebäude wurde im Januar dieses Jahres ein Planungswettbewerb durchgeführt. „Die Ausschreibung ist europaweit erfolgt“, sagt Michael Frenz, der das Verfahren mitbetreut hat, „80 Architekten haben sich beworben, unter denen 15 ausgewählt wurden.“ Ein wichtiges Kriterium für die enge Auswahl seien Erfahrungen der beteiligten Architekturbüros mit dem Bau von Universitätsgebäuden gewesen, so Frenz. Am Ende landeten die E2A Architekten Piet Eckert und Wim Eckert aus Zürich auf dem ersten Platz. Neben dem Siegerbeitrag erhielt der Entwurf von Max Dudler aus Berlin den zweiten Platz, der Entwurf der PFP Planungs GmbH aus Hamburg wurde ebenfalls ausgezeichnet.
Der geplante Neubau nach dem Konzept der Züricher E2A-Architekten soll drei Hörsäle umfassen, in denen etwa 900 Leute Platz haben werden. Hinzu kommen zehn Seminarräume von jeweils etwa 100 Quadratmetern Größe sowie Nebenflächen und Funktionsräume. Der Neubau soll aber auch Büroflächen für sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer der Universität Bremen bereitstellen – ein Hochbau, der auch die Neuordnung des Verkehrs am Campus und die Arrondierung der Freiflächen ringsum notwendig macht.
Die Züricher Architekten schlagen eine vertikale Ordnung vor, in der die Interaktion von Raum und Struktur große Freiheiten eröffnen soll. Der Bau wird dabei an das Centre Pompidou in Paris erinnern. Im ersten Stockwerk soll sich das Hochschulfoyer befinden, das zum Beispiel für Kongresse, Ausstellungen und Tagungen genutzt werden kann. In der zweiten Ebene liegen drei kombinierbare, kleinere Hörsäle, die dritte Ebene bietet Raum für das Audimax. Als vertikaler Abschluss werden darüber die Seminarräume und zuoberst die Büroräume der Geistes- und Sozialwissenschaften um einen zentralen Innenhof organisiert.
Die Südfassade soll sogenannte vertikale Gärten erhalten, so dass der Raum als Wintergarten und als Klimapuffer genutzt werden kann. Durch große Topfpflanzen und Sitzgelegenheiten werden für die Studierenden und Lehrenden zwei große Gartenzimmer entstehen.
Nach dem Urteil des Preisgerichts ist es den E2A Architekten gelungen, einen einfachen Baukörper in dem bestehenden Ensemble des Hochschulcampus so zu platzieren, dass er selbstverständlich und doch kraftvoll wirkt und klar als wichtigstes Gebäude auf dem Campus erkennbar wird. Auf vordergründige Effekte werde dabei verzichtet, heißt es im Urteil. „Das neue Zentrum wird sicherlich ein Leuchtturmprojekt für die Universität Bremen“, sagt Jost Westphal, Mitglied der Jury beim Auswahlverfahren. „Überzeugend war an dem Entwurf vor allem, dass das Gebäude für spätere Nutzungen flexibel bleibt, dass es auf Veränderungen reagieren und mitwachsen kann.“
Das liege vor allem daran, dass es innen stützenfrei bleibt und nicht auf bestimmte Raumzuschnitte festgelegt ist. Außerdem hätte der Entwurf der Züricher Architekten genau die richtige Größe, so Jost Westphal. „Dabei bleibt jedoch das schon bestehende Hörsaalgebäude in der Nähe der Universitätsbibilothek erhalten“, sagt Architekt Michael Frenz. Die Realisierung des neuen Gebäudes soll 2020 bis 2023 erfolgen, „und mit allem Drum und Dran geht unsere Machbarkeitsstudie von Kosten in Höhe von etwa 60 Millionen Euro aus.“
Die Ausstellung mit den Entwürfen des Wettbewerbs „Hörsaal- und Veranstaltungszentrum“ wird noch bis Donnerstag, 26. September im Foyer des Bauressorts, Contrescarpe 72, ehemaliges Siemens-Hochhaus, von 9 bis 18 Uhr, gezeigt.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Davon mal ...