
„Die Nacht der Jugend“, die in jedem Jahr im Bremer Rathaus veranstaltet wird, ist bereits ein etabliertes Format, in dem Jugendliche politisches und vor allem demokratisches Profil zeigen können. In diesem Jahr schließt sich an „Die Nacht der Jugend“ über knapp eine Woche hinweg vom Mittwoch, 13. November, bis Dienstag, 19. November eine bildungspolitische Veranstaltungsreihe zu Schule und Alternativen an. Konzipiert wurde sie von der Gesamtschülerinnenvertretung gemeinsam mit dem Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) und in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung. Der Titel ist Programm: „Schule Macht Demokratie“.
Denn einige Schulen, in denen das Prinzip der demokratischen Partizipation besonders stark gelebt wird, werden sich etwa am Freitag, 15. November, von 18 bis 20 Uhr im Alten Fundamt, Auf den Kuhlen 1A, präsentieren. Zu Gast sind dann Schüler und Lernbegleiter der Freien Schule Leipzig. Am Sonntag, 17. November, stellen sich von 18 bis 20 Uhr die Evangelische Schule Berlin-Zentrum sowie die demokratischen Vorzeige-Schulen Sands School und Ashburton School aus Großbritannien im BDP Jugendhaus am Hulsberg, Am Hulsberg 136, vor. Nicht ohne eine gewisse pikante Note in Zeiten des Brexit.
Besonders seit dem weltumspannenden Erfolg der Fridays-for-Future-Bewegung, so heißt es aus den Reihen der Veranstalter, werde von vielen Jugendlichen Schule als ein Ort des fremdbestimmten Lernens und Lebens wahrgenommen, bei dem sich kaum wirkliche Mitgestaltungsmöglichkeiten ergäben. Schließlich hatte Greta Thunberg, die schwedische Klima-Aktivistin und Fridays-for-Future-Frontfrau, im Sommer 2018 zum ersten Mal öffentlich die Frage gestellt, weshalb sie eigentlich noch für eine Zukunft lernen solle, die wegen des Klimawandels sowieso akut gefährdet sei.
Der Fridays-for-Future-Bewegung ginge es eben auch darum, dass Schülerinnen und Schüler gehört und beteiligt werden wollten an Zukunftsthemen, so die Veranstalter. Entscheidende Punkte müssten demnach Partizipation, Mitbestimmung und demokratische Grundrechte sein. Und genau darum soll es am Montag, 18. November, um 18 Uhr, bei der Podiumsdiskussion „Wie demokratisch sind unsere Schulen?“ in der Villa Ichon gehen. Haben Schulen ein Demokratiedefizit? Schwächen sie die Fähigkeit zur demokratischen Mitbestimmung und -gestaltung anstatt sie, wie im bremischen Schulgesetz verlangt, zu stärken? Über diese provokanten Fragen diskutieren Repräsentanten der Gesamtschülerinnenvertretung Bremen, des SV Bildungswerkes, des Ressorts für Wissenschaft und Bildung sowie Expertinnen und Experten aus der Erziehungs- und Politikwissenschaft. Zuvor ist am Mittwoch, 13. November, um 18 Uhr, im Kino City 46 in der Bahnhofsstraße, der Film „Schools of Trust“ von Christoph Schuhmann zu sehen. Der Regisseur hat sich im In- und Ausland nach Schulen umgesehen, die nicht von Fremdbestimmung, Leistungszwang und Prüfungsdruck bestimmt sind, sondern als Orte eines freien und eigenständigen Lernens und Lebens empfunden werden. Im Anschluss gibt es eine Publikumsdiskussion.
„Ohne uns läuft nix!“ ist der Titel eines Workshops am Donnerstag, 14. und Freitag, 15. November, jeweils von 9 bis 16 Uhr im Lidice-Haus, Weg zum Krähenberg 33A. Eingeladen sind Schülerinnenvertretungen zur Fortbildung in den Punkten Mitbestimmungsarbeit und Rechten von Jugendlichen an den Schulen. Am Tag zuvor, am Donnerstag, 14. November, um 18 Uhr, wird im BDP-Haus am Hulsberg unter dem Veranstaltungstitel „Macht Schule Demokratie?“ im Hinblick auf außerschulische Bildungsorte für eine ganzheitliche Bildung plädiert, gerade um antidemokratischen Tendenzen entgegenzuwirken.
Die Mitglieder des Beirates Östliche Vorstadt, die Bremische Kinder- und Jugendstiftung und das Jugendforum Bremen-Mitte waren so überzeugt von dem Konzept, dass sie es finanziell unterstützt haben.
Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei, um Spenden wird gebeten. Weitere Veranstaltungen unter www.schule-macht-demokratie.de.
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