
Gleich hinter dem Eingang mit dem eindrucksvollen Franzosentor war frischer Gartenkies aufgeschüttet, damit die Besucher nach der Winterzeit trockenen Fußes in das Gebäude gelangen können.
Trotz der Zeitumstellung hätten schon um 11 Uhr die ersten Besucher auf den Einlass gewartet, berichtet Kuratorin Uta Bernsmeier vom Focke-Museum. Drei Jahre war das ehemalige Gutshaus geschlossen, aus sicherheitstechnischen Gründen. Am Sonntag hat es viele Familien aus Bremen und umzu dorthin gezogen, um zur Wiedereröffnung einen Blick werfen zu können. Dazu gab es bis 18 Uhr viele Möglichkeiten sowie interessante Kinder- und Familienaktionen.
Schon draußen geht es los, mit historischen Kinderspielen. Zwei Betreuer vom Museumspersonal warten auf Besucherinnen und Besucher, die versuchen wollen auf Holz-Stelzen zu laufen. Auch Michael Schaefers probiert es gleich mal aus, während seine kleine Tochter Ella staunt. „Gar nicht so einfach, wie ich dachte“, meint er nach einigen Versuchen.
Vom Zinnsoldat bis zur Barbie
Mit stündlichen Kurzführungen zu Themen wie „Möbel und Bremisches Wohnen“, „historische Kostüme“, „Jugendstil-Gläser“ oder „Spielzeug und Gemälde“ kann jeder unter fachlicher Anleitung die Exponate kennenlernen, die sich auf drei Etagen verteilen, darunter wertvolle Kachelöfen, elegante Möbelstücke aus der Jahrhundertwende, Porzellanfiguren, Landschaftstapeten, Glaskabinette und Bilder berühmter Bremer Persönlichkeiten sind zu sehen – Das Haus stand von der geräumigen Diele im Erdgeschoss bis zum kleinen Studio im Dachgiebel zur Besichtigung offen.
Viele Besucher wandern mit modernen Media-Guides umher. Dabei erhalten sie zu den einzelnen Räumen und Exponaten in den Glasvitrinen entsprechende Informationen über Kopfhörer und Display, indem die jeweilige Nummer eingetippt wird. Unter „828“ erfährt man zum Beispiel interessante Details über das Gemälde der Familie Frölich im Biedermeierzimmer. Eine komplette Beschriftung jedes einzelnen Ausstellungsstückes mit kleinen Tafeln wäre viel zu kompliziert, erklärt Uta Bernsmeier. Mit Multimedia-Führern sei es wesentlich komfortabler, kurzweilig und angenehm, zumal auch passende Musik zu der jeweiligen Epoche zu hören sei. Die Geräte sind schon seit einigen Jahren für alle Ausstellungen im Focke Museum im Einsatz. Im Obergeschoss des Hauses Riensberg ist ein großer Teil der bedeutenden Bremer Spielzeugsammlung des Focke-Museums ausgestellt. Unter dem Motto „Kinder leben – Kinder spielen“ zeigt sich in historischer Folge, wie sich Spielzeug vom Mittelalter bis heute entwickelt hat. Hier kann man Altertümliches wie Schaukelpferd und Zinnsoldat, Baukasten und Kaufmannsladen, Puppenhaus und Papiertheater, Ritterburg und Eisenbahn, neben Ernie, Bert und Barbie an sich vorüber ziehen lassen. Das gefällt auch den Erwachsenen.
Mitten im Ausstellungsaum gibt es eine Ruhezone, auf der gemächlich rotierenden Plattform darf man sitzen und in klassischen Bilderbüchern blättern.
Irina und Markus Tiemann sind mit ihren beiden Kindern aus Stuhr gekommen. „Wir wollen uns mal genau ansehen, womit die Kinder früher gespielt haben“, sagt Mutter Irina. Die kleine Caroline ist von der Vitrine mit den Puppen total begeistert.
Aber auch andere bewundern die Puppen, etwa der siebenjährige Rasmus aus Essen in Nordrhein-Westfalen. Er ist mit seinen Bremer Großeltern hier, die gleich gegenüber vom Focke-Museum in der Scharnhorststraße wohnen. Der Junge trägt stolz seine grüne Werder-Kappe und die Spielzeugsammlung gefällt ihm ganz besonders gut, vor allem die Eisenbahn. Die drei klettern auch noch die Treppe zum „Studio Focke“ ins Dachgeschoss hoch. In dem Experimentierraum für Kinder und Jugendliche hat Jens Buttgereit für Kinder ab sechs Jahren einige Aktionen zum Bauen und Konstruieren mit Ankerbausteinen und Mechanik-Baukästen vorbereitet. „In unserem Studio bieten wir ein Programm für Kindergärten und Schulklassen an. Dann werden Türme, Brücken oder Kräne gebaut“, berichtet der Museumpädagoge. Dazu stehen auch noch eine Unmenge an Lego-Bausteinen und technischem Zubehör zur Verfügung. Dieser Bereich im Haus Riensberg war übrigens während der Umbauphase nicht geschlossen. Der Sonntag im Haus Riensberg hat am Ende kleinen und großen Besuchern Anregungen für weitere Besuche gegeben.
Nun erwartet Direktorin Frauke von der Haar noch das Frühlingsgrün im weitläufigen Museumspark, in dem es zahlreiche botanische Besonderheiten zu entdecken gibt: Zum Beispiel einen ganz besonderen Magnolienbaum, der schon bald seine Blüten öffnen wird.
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