
Seit 1988 und damit seit inzwischen 33 Jahren ist Jens Schmidtmann regelmäßig mit seiner Senioren-Talkshow in Bremen unterwegs. Im vergangenen Jahr konnte er zum 750. Talk einladen. Unter anderem ist der Bremer, der jetzt 66 Jahre alt geworden ist, im Café am Emmasee, im Weserhaus an der Schlachte, zuletzt bei „Geerdes“ am Sendesaal in der Bürgermeister-Spitta-Allee gewesen.
„Ich will immer unterhalten und informieren“, sagt Schmidtmann über seinen Ansatz. Wichtig sei ihm dabei stets, dass auch die Besucherinnen und Besucher Fragen an die jeweiligen Gäste loswerden könnten. Seit der ersten Show im Deutschen Haus am Marktplatz 1988 sind viele bekannte oder gar berühmte Menschen zu ihm gekommen und andere, die über sich und jeweils aktuelle Themen erzählten.
Schmidtmanns bislang letzte Seniorentalkshow fand am 20. Oktober im Restaurant „Geerdes“ unter anderem mit der Autorin Hanne Huntemann statt. Sie stellte ihr Buch „Liebe auf den späten Blick“ vor. Fast 70 Gäste waren gekommen, freut sich der Unterhalter heute noch über den Nachmittag. Er will nun auch nach der 750. Senioren-Talkshow unbedingt in diesem Jahr weitermachen.
Im Sommer 2020 hatte der unermüdliche Moderator noch den amtierenden Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte zu Gast. Auch dessen Vorgänger, von Jens Böhrnsen über Klaus Wedemeier bis hin zu Hans Koschnick, seien bei ihm gewesen. Darauf ist Schmidtmann stolz. Das ist im Gespräch immer wieder zu spüren. Auch der gebürtige Bremer Fernsehmoderator Hans-Joachim Kulenkampff, eine Legende seiner Zunft, habe einmal neben ihm Platz genommen. Daran erinnert sich der Bremer, der im Haus seiner Großeltern nah am Bürgerpark lebt, gern. Alle plauderten mit ihm vor dem meist älteren Publikum, gaben Auskunft über sich, ihre Arbeit und ihre Ideen.
„Meine Aufgabe ist es, Menschen zu bewegen und zu verändern“, sagt Schmidtmann. Einer seiner Leitsätze, so der 66-Jährige: „Wenn die anderen nicht mehr wollen wie ich, dann will ich auch nicht mehr wie die anderen.“
Wenn Schmidtmann über sich erzählt, kommen ihm auch immer wieder seine Eltern in den Sinn: Er wurde in Bremen-Nord groß, hat eine Schwester. Der Vater war Lehrer und später Kaufmann, so erzählte er mal. Seine Mutter war im sozialen Bereich tätig. Den jungen Mann zog es dann zum Schauspiel, nach der Schule deshalb nach Hamburg. Er besuchte dort drei Jahre lang eine Schauspielschule. Engagements im Theater und im Fernsehen folgten. Auch an berühmte Schauspieler wie Will Quadflieg, Heidi Kabel und Alexander Grill erinnert er sich gern. Für Serien wie „Großstadtrevier“, „Polizeiruf“ oder „St. Pauli Landungsbrücken“ habe er vor der Kamera gestanden.
Die Idee zur Talkshow für Senioren sei ihm 1987 in Hamburg gekommen. So etwas gab es damals noch nicht, sagt er. Er habe allerdings nicht gedacht, dass er so etwas länger machen würde. „Du kennst viele Leute, viele Prominente“, habe er sich gesagt. Das Projekt sei dann ein Selbstläufer geworden. Er fand Unterstützer wie die Sparkasse Bremen, später Kraft Jacobs Suchard und andere große Unternehmen. Zuschauer seien oft in Scharen gekommen, erinnert er sich gern an große Erfolge. Die Senioren-Talkshow sei zu seinem Lebensinhalt und zur Existenzgrundlage geworden.
66 Jahre alt ist Jens Schmidtmann Anfang des Jahres geworden. „Heute gibt es für Senioren viele Angebote, auch durch das Internet“, sagt er. Aber persönliche Treffen seien weiter wichtig, gerade für Ältere. „Corona hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich kann nur hoffen, dass es weiter geht“, so der Moderator. Dass der Unternehmer Rolf Specht den Sponsorenvertrag für das nun laufende Jahr verlängert hat, freut ihn sehr. Ohne Unterstützer könnte die für die Gäste kostenfreie Senioren-Talkshow nicht stattfinden, sagt Schmidtmann. Die Besucherinnen und Besucher zahlen an den Nachmittagen in den Cafés allein für ihre Getränke und Speisen.
Der Moderator möchte gern auch in den kommenden Monaten wieder interessante Gäste vorstellen, mit ihnen Themen der Stadt entdecken und sie zu ihrem Leben befragen. Sein Ton ist immer ein plaudernder. Sich selbst hat er mal mit dem VW Käfer verglichen: „... er läuft und läuft und läuft.“
Die Senioren-Talkshow begann Jens Schmidtmann im Jahr 1988. Als der Bremer im Jahr 2010 ins Weserhaus bei Radio Bremen einlud, wurde das bereits seine 500. Live-Show.
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