
Für einen guten Zweck, stellt Maren Weber fest: Für die 45. Burkina-Faso-Woche der St.-Johannis-Schule. Eine Woche lang haben Schülerinnen, Schüler, Lehrkräfte, Eltern und einige andere, die der Schule verbunden sind oder dort arbeiten, Geld für Projekte in dem westafrikanischen Land gesammelt. Stolze 43 000 Euro sind in diesem Jahr zusammengekommen.
Das Lehrerballett ist einst aus einer Sportschau der Lehrkräfte hervorgegangen. Das 15-minütige Programm sei durchaus mit einigem Aufwand verbunden, erzählen Ulla Dobelmann und Maren Weber. So hätten mehrere der mittanzenden Lehrkräfte neben den gemeinsamen Übungsabenden oft noch vor dem Unterricht trainiert. Der Auftritt wird ein voller Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler applaudieren.
Auch ansonsten sei der Sonnabend der Höhepunkt dieser Woche, die für alle untrennbar mit der Schule im Schnoor verbunden sei, erzählt Kathrin Styra. Sie ist zusammen mit ihrer Mutter Gabriele aus der Gartenstadt Vahr zu ihrer alten Schule gekommen. Zuvor hatte sie selber zehn Jahre lang mitgewirkt und mit der Zeit ihre Erfahrungen an Jüngere weitergegeben. „Niemand würde dies verpassen wollen“, sagt sie. Ihre Schulzeit sei in Erinnerung sehr eng mit Burkina Faso und der gemeinschaftlichen Arbeit für einen guten Zweck verbunden.
Und Sue Visser, Lehrerin an der St.-Johannis-Schule und zuständig für die Cafeteria am Sonnabend, verrät: Ein Ausschluss von der Mitarbeit an der Burkina-Faso-Woche sei die schlimmste Strafe, die die Schulleitung bei Fehlverhalten der Schüler zu verhängen habe. Tatsächlich herrscht eine heiter gelöste Atmosphäre, die schwer in Worte zu fassen ist. Doch was an vielen Gesichtern ablesbar ist, ist die Freude am Zusammensein und Stolz auf das als Gruppe gemeinsam Erreichte.
Marc Stößel aus der 8b bekräftigt diesen Eindruck. Er ist im vierten Jahr dabei und empfindet die Benefizaktion als Stärkung des Zusammenhalts an der Schule. Und das Gefühl hält an: Sue Visser trifft in Burkina-Faso-Wochen viele ehemalige Schüler wieder, auch einige aus der Zeit, als sie selbst noch relativ neu an der Schule war. Auch die Mütter und Väter ziehen mit. Alleine an süßem Gebäck hätten Eltern 150 Leckereien verschiedenster Art ehrenamtlich beigesteuert, sagt Sue Visser. Und der Erfolg dabei lässt sich sehen, denn mit den 43 000 Euro aus diesem Jahr sind seit 1973 gut 1,27 Millionen Euro gesammelt worden.
Das Geld kommt Menschen in Burkina Faso zugute, etwa in Form von Mikrokrediten, um Verbesserungen im Kleinen vor Ort zu finanzieren und wirtschaftliche Entwicklungen anzustoßen. Von der Burkina-Faso-Woche haben auch die Schülerinnen und Schüler etwas. „Die Schule lebt Burkina-Faso“, sagt Sue Visser. Das Land spiele nämlich auch im Unterricht häufig eine Rolle.