
Über 150 Teilnehmer zählte der „Spieleclub Stechmücke“ anlässlich des „Tags des Gesellschaftsspiels“, der bundesweit an rund 80 Veranstaltungsorten organisiert wurde. Die Bremer Clubmitglieder hatten zwar mit der Organisation alle Hände voll zu tun, doch durch die rege Teilnahme von Gästen aus nah und fern ergaben sich für die Spielefreaks neue Kontakte und sie fanden neue Spielpartner.
Der „Tag des Gesellschaftsspiels“ wurde in Bremen zum ersten Mal angeboten. „In Norddeutschland gibt es nicht so viele Spieleclubs wie im Süden, daher wurde die Veranstaltung hier noch nicht durchgeführt, auch wenn Norddeutsche genauso gerne spielen wie Süddeutsche“, weiß Sven Thiel, Gründer und Leiter des Spieleclubs. Da aber die Bremer zeitgleich ein Qualifikationsturnier für die Risiko-Meisterschaft anboten, kamen selbst Gäste aus dem Ruhrgebiet in die Räume der evangelischen St.-Lukas-Gemeinde in Grolland, die Kooperationspartner der Veranstaltung war.
Bei freiem Eintritt konnten sich die Besucher an Karten-, Brett- und Würfelspielen ausprobieren. 300 Titel hatten die Clubmitglieder zur Ausleihe bereitgestellt. Dazu das fachkundige Personal, das den Besuchern sachkundige Empfehlungen gab. Hinzu kamen noch einzelne Mitglieder – die sogenannten „Erklär-Mücken“ – die Spielregeln erklärten und sogar eine Übersetzung in englische Sprache anboten. Doch das war gar nicht so oft nötig, viele Besucher kannten die Regeln oder haben sie schnell verstanden.
Neben dem Bremer Spieleautor Friedemann Friese, der seine demnächst erscheinenden Spiele „504“ und „Gipfelstürmer“ erläuterte, war auch der Spieleerfinder Torsten Marold vor Ort und erklärte sein „Husarengolf“. Das Geschicklichkeitsspiel, das 1997 von ihm entwickelt wurde, kommt im Oktober dank einer Spendensammlung nach dem Prinzip des „Crowdfunding“ neu auf den Markt. „Für die Neuauflage gab es sogar Sponsoren in Japan“, freut sich der Ideenentwickler. Die Mitspieler in Grolland haben sich gut geschlagen. „Der Erfinder muss nicht der Beste sein, und ich freue mich, wenn andere auch einmal siegen“ so Marold.
Herausforderung für Profis
An 30 Tischen wurde teils zu zweit oder aber auch zu sechst gespielt. Von Action bis Strategie reichte die Palette an Möglichkeiten. Besonders interessant wurde es mit den neun Erweiterungssets zu bereits älteren Spielen, die exklusiv für diese Veranstaltung aufgelegt wurden. So wurden selbst Profis mit ganz neuen Herausforderungen konfrontiert. Besonders das Spiel des Jahres 2015 „Colt Express“ wurde häufig nachgefragt.
Ein Paar aus Oberneuland hat sich mit dem Wettkampf „Auf den Spuren von Marco Polo“ beschäftigt. „Ich liebe es, jedes Mal eine neue Strategie festlegen zu müssen und sich immer wieder neu anzupassen“, meint Spieler Philipp, der mit seiner Freundin 120 Spiele im heimischen Keller hortet. In Grolland konnten sie sich nicht nur mit Gleichgesinnten treffen, sondern auch an einer Verlosung teilnehmen, bei der unter allen Teilnehmern Spiele ausgelost wurden. Außerdem erhielt Thomas Rhensius aus Rees, der den Sieg im Risiko-Qualifikationsturnier errang, einen Pokal in Form einer Kanone, wie sie auch als Spielfigur im Risiko-Spiel enthalten ist.
„Gesellschaftsspiele und das Interesse daran sind seit Jahren auf dem Vormarsch. Das zeigen unter anderem die jährlich steigenden Zahlen von Spieleneuveröffentlichungen, Veranstaltungen rund um das Thema und die wachsende Anzahl von Clubs, Vereinen und Spielekreisen“, meint Thiel.
Auch an diesem Spieletag in Grolland, der unter dem Motto „Stadt, Land, Spielt“ lief, sind neue Bekanntschaften entstanden, und es gab Nachfragen, wann sich die Clubmitglieder treffen. Die Spieleabende finden in den geraden Kalenderwochen mittwochs ab 19.30 Uhr in der St.-Lukas-Gemeinde, Am Vorfeld 37, statt. Der nächste Termin ist am 30. September.
Weitere Informationen sind im Internet unter der Adresse www.stechmuecke.net zu finden.