
Wann dürfen Besucher schon ungewöhnliche Arbeitsplätze besuchen? Zum Beispiel am kommenden Wochenende. Am Sonnabend und Sonntag, 27. und 28. September, öffnet das Künstlerhaus Bremen seine Türen für Interessierte. Neugierige erfahren dann, wie es sich anhört, wenn ein Sound-Designer kreiert, was ein Interior Designer (Innenarchitekt) einrichtet und wo sich Kunst und Film begegnen.
Durch die Galerie, an die auch Ateliers angegliedert sind, gibt es Führungen zu den Wirkungsstätten der dort arbeitenden Künstler. „Wir hoffen, dass mehr Menschen dann ein Gefühl für die Realität der Arbeit entwickeln, wenn sie am Entstehungsprozess dabei sind, den Künstlern über die Schulter schauen und sie zu ihren Werken befragen können“, sagt Fanny Gonella, Leiterin der Galerie im Künstlerhaus Bremen.
Bereits am Freitag, 26. September, steht die Vernissage zur neuen Ausstellung „Nomadismus beginnt zu Hause“ von Ar-mando Andrade Tudela an. Ab 19 Uhr sind die filmischen Werke des Künstlers, die zwischen Dokumentation und Fiktion schwingen, zu sehen. Der Peruaner stellt zum ersten Mal in Bremen aus. Vorher schlenderten Besucher des New Yorker Guggenheim Museums an den Werken vorbei.
20 Künstler – vorwiegend aus der Region – arbeiten in den Ateliers. Zu den Tagen der offenen Tür erfahren die Besucher, dass nicht nur Malereien und Zeichnungen dort entstehen. Bekannte Personen aus anderen Kunst- und Kulturinstitutionen öffnen die Türen der Druck- und Holzwerkstätten, des Sound-Design-Studios, der Studios für Innenausstattung, Filmproduktion und Fotografie. Am Sonnabend brechen Annett Reckert von der Städtischen Galerie Delmenhorst und Ingo Clauß, Kurator an der Weserburg, ab 17 Uhr zu Atelierbesuchen auf. Am Sonntag laden Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Hauses, und die Kulturwissenschaftlerin Angela Piplak ab 14 Uhr zu Führungen ein. Den letzten Rundgang übernehmen ab 16 Uhr die Kunstexpertin Marion Bertram und Fanny Gonella. Sie erläutert: „Wir haben jeweils zwei Guides auserkoren, die auch ihre Sichtweisen der Kunst erklären – es soll ein Dialog entstehen.“ Dieser dürfe durchaus auch kontrovers sein.
Mit einem Konzert und Performances können die Gäste am Sonnabend bis in die späten Abendstunden Kunst in vielen Formaten erleben. Hinrich Brockmöller und David Hepp stellen ab 16 Uhr im Hof ihre Performance vor, ab 20 Uhr spielt die Band „Gestatten Schulz“ auf der Bühne, und im Anschluss steht die Party im Gastatelier auf dem Programm. Das Restaurant am Deich versuchte bereits in der Vergangenheit zu gegebenem Anlass, Kulinarisches und Kunst angemessen zu verbinden. Für die beiden Tage der offenen Tür stehen ebenfalls Besonderheiten auf der Karte.
Die Tage der offenen Ateliers des Künstlerhauses Bremen, Am Deich 68/69, finden am Sonnabend und Sonntag, 27. und 28. September, jeweils ab 14 Uhr statt. Am Freitag, 26. September, wird die Ausstellung „Nomadismus beginnt zu Hause“ von Armando Andrade Tudela ab 19 Uhr eröffnet. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kuenstlerhausbremen.de.