
Mit einem geliehenen Messgerät sei eine Spitzengeschwindigkeit von über 90 Stundenkilometern erfasst worden. „Radfahrer trauen sich nicht mehr auf die Straße, sie benutzen den Fußweg“, berichteten Anlieger.
Gefahrenpunkte sind nach ihren Beobachtungen die Einmündungen von kleinen Nebenstraßen. Der Straßenraum sei eng, hieß es. Dort gelte rechts vor links. Und wegen der Hecken im grünen Stadtteil Grolland werde es beim Einbiegen eng, wenn die Autos auf der Grollander Straße zu flott unterwegs seien.
Verschlimmert hat sich die Situation den Anwohnern zufolge, seit sich im Gewerbegebiet an der Warturmer Heerstraße Gebrauchtwagenhändler niedergelassen haben. Zu den Rasern zählten nicht selten Geländeautos mit angehängtem Trailer für Fahrzeugtransporte. Sogar Containerlastzüge suchten sich die Grollander Straße als Nebenstrecke zwischen dem Güterverkehrszentrum und der Bundesstraße 75 aus. Das Hinweisschild auf zwölf Tonnen Höchstgewicht wird nach ihren Beobachtungen ignoriert.
Die Anwohner wünschen sich ein bis zwei zusätzliche sogenannte Berliner Kissen, also Aufpflasterungen, die Autos schadlos nur bei gemäßigtem Tempo überqueren können. Annemarie Werner (Grüne) brachte auch Fahrbahnverschwenkungen in die Diskussion ein.
Auf zusätzliche Polizeikontrollen können die Grollander nicht hoffen. Hartmut Günther, stellvertretender Leiter des Reviers in Huchting, berichtete von zahlreichen Messungen mit wenigen registrierten Tempoverstößen. „Wenn jemand zu schnell war, dann war das meist ein Anwohner“, informierte Günther. Tempo 40 sei bei den Messungen aber schon viel gewesen. Die Datenlage gebe es nicht her, Personal angesichts „himmlischer Zustände“ an der Grollander Straße einzusetzen.
„Autofahrer erkennen Polizisten auf unserer schnurgeraden Straße auf 200 Meter Entfernung“, lautete der Einwand der Anwohner. „Unsere Geräte erfassen die Fahrzeuggeschwindigkeit auf 320 Meter Entfernung“, konterte der Ordnungshüter.
Einstimmig fordert der Fachausschuss Reparaturen und Tempo 30 im Bereich des Huchtinger Bahnhofs und auf dem Wardamm. Die letztgenannte Straße sei in sehr schlechtem Zustand, hieß es zur Begründung.