
Arsten. Jan-Gerd Bätjen ist sauer und entsetzt - über so viel Unwissen. Denn Ignoranten haben einen Sachschaden von fast 1000 Euro angerichtet und obendrein seinen Tieren indirekt geschadet.
Bätjen ist Landwirt. Seine Felder liegen am Ortsrand von Arsten. Dort lagert er auch das Futter für seine Kühe - gepresstes Heu in riesigen Ballen und in Folie eingeschweißt. Vor etwa einer Woche haben Unbekannte die Folie mit einem Messer aufgeschlitzt und einen großen Teil des getrockneten Grases damit unbrauchbar gemacht.
'Wenn in die Ballen Feuchtigkeit eindringt, schimmelt das Heu', erklärt Bätjen. Er ärgert sich maßlos über die Täter, denn das sei beileibe kein Streich mehr. 'Ich habe bei der Polizei Anzeige gegen Unbekannt erstattet', berichtet der Bauer.
Seine Wut ist verständlich. Normalerweise lässt Bätjen rund 300 Heuballen als Futter für seine Tiere pressen und folieren. Wegen des heißen Sommers waren es dieses Jahr nur 200. Und jetzt wurden davon noch 19 mutwillig zerstört. 'Einer kostet etwa 50 Euro', rechnet Bätjen vor.
Damit der Landwirt das geschnittene Gras überhaupt verfüttern kann, muss es gut trocknen, wird dann zu Rundballen gepresst und in Folie eingeschweißt. So bleibt es haltbar und kann laut Bätjen gut gelagert werden. Die Folie verhindere, dass Feuchtigkeit in die Ballen eintrete und sich schädliche Bakterien entwickeln, erläutert er näher.
Die beschädigten Ballen seien ärgerlich, weil das Futter wahrscheinlich hinüber sei, vermutet der Landwirt. Ob das Heu tatsächlich schon geschimmelt hat, wird Bätjen erst feststellen, wenn er es verfüttern will. Denn die beschädigten Rundballen hat er sofort neu einfolieren lassen.
'So etwas ist noch nie passiert', wettert der Arster. Jan-Gerd Bätjen ärgert besonders, dass sich die Täter offensichtlich gar keine Gedanken gemacht haben, welche Folgen ihre Messerschlitzerein haben. Für Bätjen bedeuten die kaputten Ballen nicht nur einen herben finanziellen Verlust. Auch die Versorgung seiner Tiere wird nun schwierig. Denn im Winter kann logischerweise kein frischer Grasschnitt erfolgen, sodass Bätjen welchen zukaufen muss. Doch dieser Nachschub ist begehrt in ganz Norddeutschland. Wegen des heißen Sommers sei viel Gras verdorrt, führt Bätjen aus, da sei deutlich weniger Futter auf dem Markt.
Die zerstörten Heuballen sind nicht das einzige Ärgernis für Jan-Gerd Bätjen. Vor einigen Wochen wurde schon ein sogenannter Blühstreifen auf einem seiner Felder zerstört. Blühstreifen dienen als Nahrungsquelle und Sichtschutz für wild lebende Tiere wie Rehe. Bätjens Blühstreifen haben unbekannte Naturfrevler zertrampelt, die Sonnenblumen pflücken wollten.