
Bislang ist die Karl-Lerbs-Grundschule die einzige Schule im Stadtteil, an der noch kein Schulsozialarbeiter bewilligt wurde. An vielen anderen arbeiten Teilzeitkräfte, oder eine Person ist zwei Schulen zugeteilt.
„Wir können nicht nachvollziehen, warum wir keine Fachkraft bekommen angesichts der 350 Schüler, die auf engstem Raum den ganzen Tag zusammen verbringen müssen“, ärgert sich Elternsprecherin Veronika Schlierf. Die Sozialarbeiterstellen werden in Bremen je nach sozialer Schieflage auf die Schulen verteilt. Nach den Berechnungen der Verwaltung läuft es im Sprengel der Karl-Lerbs-Straße jedoch besser als an anderen Schulen. „Sobald weiteres Geld zur Verfügung steht, ist die Karl-Lerbs-Straße die nächste, die berücksichtigt wird“, versicherte Guido Gullbins von der Bildungsbehörde kürzlich im Bildungsausschuss.
Die Eltern der Karl-Lerbs-Schule wollen nun eine Petition für einen Schulsozialarbeiter starten. „Wir hätten es gut gefunden, wenn die Senatorin uns einmal Gehör geschenkt hätte“, zeigt sich Schlierf verärgert darüber, dass Bildungssenatorin Claudia Bogedan und Staatsrat Frank Pietrzok nicht der Einladung zu einer geplanten Sondersitzung des Beirates gefolgt sind. Darüber sind auch die Linksfraktion des Beirates sowie Pirat Gunnar Christiansen erbost: „Damit wurde (...) die Chance vertan, sich vor Ort über die an den Schulen nicht mehr hinnehmbaren sozialen und pädagogischen Problemlagen zu informieren“, heißt es dazu in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Eine Sprecherin erklärt die Absage der Senatorin mit Terminproblemen. „Wir haben sehr zeitnah auf die Anfrage mit der Perspektive geantwortet, dass Herr Gulbins Rede und Antwort stehen wird.“ Senatorin Bogedan habe seit ihrem Amtsantritt 26 zusätzliche Schulsozialarbeiter-Stellen geschaffen, also eine Aufstockung um 35 Prozent. „Wir werden an einer weiteren Ausweitung arbeiten“, versichert die Sprecherin.