
Der Hochbunker an der Mainstraße im Flüsseviertel der Bremer Neustadt soll zu einem Wohnhaus mit insgesamt 15 Wohnungen umgebaut werden. Die größte Sorge der Anwohner: Lärm und Staubentwicklung während der Bauphase könnte sie über die Maße belasten. Während der jüngsten Bauausschusssitzung des Neustädter Beirates berichtete Rainer Mielke vom Bremer Architekturbüro „Mielke + Freudenberg“ über das Vorhaben. „Wir werden das Innere komplett herausnehmen und nur Teile des Bunkers stehen lassen.“ Zusätzlich zur heutigen Höhe kämen noch etwa drei Meter hinzu, da auf den Bunker noch zwei nebeneinander liegende Penthouse-Wohnungen gesetzt werden.
Eine Anwohnerin verwies darauf, dass in der Braunschweiger Straße die Nachbarn einer anderen Bunker-Baustelle des Architekturbüros vor einigen Jahren extrem unter der Staubentwicklung und weiteren Nebenwirkungen der Arbeiten gelitten hätten. Außerdem seien Schäden an Nachbarhäusern durch Erschütterungen entstanden. „Es hat einen einzigen Schaden in Höhe von etwas über 6000 Euro gegeben“, räumte Mielke ein, betonte jedoch zugleich: „An der Braunschweiger Straße haben wir die 1,50 Meter dicke Solplatte aus dem Boden herausgenommen – diesen Fehler machen wir nicht nochmal.“
Auch die Abbruchtechnik sei diesmal anders und dadurch weniger Staubentwicklung zu erwarten. Ein Bagger werde auf das Dach des Bunkers gesetzt und werde sich von oben nach unten durchfräsen. „Diese Methode haben wir sehr erfolgreich in Hamburg erprobt, da hat kein einziger Nachbar angerufen und sich über übermäßigen Lärm beschwert“, versicherte der Architekt. Die erlaubten Grenzwerte würden eingehalten und zur Bindung von Staub werde außerdem Wasser eingesetzt. Dennoch sei klar, dass der Zeitraum von fünf bis sechs Monaten für die Abbrucharbeiten Belastungen mit sich bringe.
Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon schlug vor, etwa einen Monat vor Baubeginn eine weitere Informationsveranstaltung zwischen Anwohnern und Bauherren zu moderieren, zu der möglicherweise auch das Gewerbeaufsichtsamt und der Abbruchunternehmer eingeladen werde. Momentan liegt der Bauantrag bei der Baubehörde vor. Ist der Antrag genehmigt, sei der Teilabriss ab Oktober geplant, um die Belastung für die Nachbarn zu minimieren, so Mielke.