
Zahlreiche Lagerhallen und Gebäude stehen leer und die Straßen, die zu den übrigen Betrieben im Gewerbegebiet Arsterdamm führen, erschließen den Bereich zwischen Arsterdamm und Autobahnzubringer nur mangelhaft. Das sind die zentralen Probleme, mit denen sich kürzlich der Bauausschuss des Obervielander Beirates beschäftigt hat. „Die Entwicklung hat dort in den vergangenen Jahrzehnten sehr ungeordnet stattgefunden, das wünschen wir uns in Zukunft anders“, sagte Ortsamtsleiter Michael Radolla.
So, wie es derzeit laufe, werde das Potenzial des Areals für Unternehmen jedenfalls nicht ausgeschöpft – darin waren sich die Ausschussmitglieder sowie die aus der Baubehörde geladene Stadtplanerin Dorothea Ahlers einig. „Nahezu alle Betriebe, die sich dort ansiedeln wollen, sind laut Bebauungsplan ausgeschlossen“, benannte die Fachfrau ein weiteres Problem, für das eine Lösung gefunden werden müsse.
Interesse bekundet hatten in den vergangenen Jahren offenbar vereinzelte Speditions- und Lagereibetriebe. Doch diese zählen zu den Firmen, die wegen der zu erwartenden Anlieferungs- oder Kundenverkehre extra im Bebauungsplan als unzulässig genannt werden. Weiterhin sind auch Läden wie Supermärkte ausgeschlossen sowie Läden, die Schuhe, Bekleidung, Elektronik, Getränke oder Drogerieartikel verkaufen. Der ortsansässige Aldimarkt ist offenbar vor Inkrafttreten des Bebauungsplanes errichtet worden.
Der Grund für den Ausschluss so zahlreicher Betriebsgruppen: Auf diesem Weg sollen die Menschen, die am Rand des Gewerbegebietes leben, vor zuviel Lärm durch Autos und Laster geschützt werden.
Die vorhandenen Zugänge über Stichstraßen vom Arsterdamm aus sowie über die Straße „Am Mohrenshof“, die den Autobahnzubringer mit dem Arsterdamm verbindet, nannte Ahlers „eigenartig“. Aus dem Fachausschuss kamen gleich zwei konkrete Wünsche, wie das Gebiet für Unternehmen bequemer und für die Anwohnerschaft verträglicher gestaltet werden könne.
Volkhard Sachs (CDU) erinnerte an eine Idee aus vergangenen Tagen: „Damals wollte man parallel zum Autobahnzubringer eine Straße bauen, dann hätten wir den Verkehr vom Gewerbegebiet komplett raus aus den Wohnstraßen.“ Ein Vorschlag, der es Wert sei, geprüft zu werden, so die einhellige Meinung der Anwesenden.
Doch auch mit der rückwärtigen Erschließung bliebe eine Zufahrt vom Arsterdamm aus nötig, meinte Hans-Jürgen Munier (Grüne). „Und die müsste dann näher an der Kattenturmer Heerstraße liegen, damit die Laster nicht unnötige Wege entlang der Wohnhäuser fahren müssen“, forderte der Grünenpolitiker.
Um diese und weitere Lösungsvorschläge zu diskutieren, empfahl der Ausschuss, einen Runden Tisch einzurichten. Beiratsmitglieder, Ortsamtsleiter Radolla, Stadtplanerin Ahlers sowie Fachleute von der Wirtschaftsförderung und dem Amt für Straßen und Verkehr sollen zu diesem Zweck daher spätestens im März zusammenkommen.