
„Noch in diesem Jahr sollten wir die Umsetzung hinbekommen“, zeigt sich Ortsamtsleiterin Annemarie Czichon optimistisch. Wann genau die neue Parkordnung bei der Neuenlander Straße in Kraft tritt, ist allerdings noch unklar.
Hintergrund der geplanten Maßnahme ist es, die bestehende Parkplatznot im angrenzenden Wohngebiet zu lindern (wir berichteten). Auf einer Länge von etwa 300 Metern zwischen der Ingelsheimer Straße und dem Ende der heutigen Nebenfahrbahn der Neuenlander Straße sollen Autofahrer dann künftig auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung Woltmershausen ihr Fahrzeug abstellen dürfen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass in bestimmten Abständen Überwege über den bestehenden Grünstreifen geschaffen werden, die die Autofahrer als Zugang zu den provisorischen Parkplätzen nutzen können.
Die Behörde erhofft sich, dass dadurch etwa 60 zusätzliche Stellplätze entstehen. Die Erlaubnis gilt allerdings nur befristet unter dem Vorbehalt, dass sie – wenn nötig – wieder aufgehoben werden kann. Dieser Fall könnte eintreten, wenn der Baustellenverkehr im Zuge des Weiterbaus der Autobahn A 281 das erfordert.
Als Wermutstropfen empfinden einige Neustädter Beiratsmitglieder die Auskunft des Verkehrsressorts, aktuell kein Geld für die Umsetzung der Idee bereitstellen zu können. Es kam der Vorschlag, der Beirat könne sein Stadtteilbudget für Verkehrsmaßnahmen dafür nutzen.
Beiratspolitiker verweisen darauf, dass der Senat mit der Aufstellung der Kita-Container an der Delmestraße selbst verschuldet habe, dass 40 privat genutzte Parkplätze entfallen seien. „Dafür sollten wir nicht mit unserem Budget einspringen müssen“, kritisierte Wolfgang Meyer (Linke) während der jüngsten Fachausschusssitzung Verkehr.
Auch Freidemokratin Helga Rieck sieht das Bereitstellen des Stadtteilbudgets kritisch: „Damit öffnen wir eine Tür und werden immer wieder um Zahlung gebeten, bei Dingen, die nicht unsere Aufgaben sind“, befürchtet sie. Irmtraud Conrad von der SPD bewertet die Situation ganz anders: „Das ist eine historische Chance, um die Parkplatznot dort zu entschärfen, und wenn uns die Hand aus dem Ressort gereicht wird, sollten wir sie nicht ausschlagen.“ Eine Meinung, die sich im Beirat dann durchgesetzt hat.
Bis zu 5000 Euro, so heißt es im entsprechenden Beschluss, stelle das Stadtteilparlament bereit, um das Parken auf dem Teilstück der Straße möglich zu machen, und es bitte „um eine möglichst schnelle Umsetzung“.