
Jede Frau hat landestypische Spezialitäten aus ihrer Heimat zubereitet und mitgebracht. Zum Büfett gehören zum Beispiel Fladenbrot aus Eritrea und Somalia, Kichererbsen-Mus, Reisspeisen, Salate und verschiedene, interessant gewürzte Gerichte zu finden. Die meisten Frauen, die an diesem Integrationsprojekt teilnehmen, stammen aus Afrika.
Ein buntes Sprachengemisch flutet den Raum. Das Gros der Gruppe stammt aus Somalia, einige Frauen kommen aus Eritrea, andere aus Nigeria, eine ist aus Togo und die Kursleiterin stammt aus Ruanda. Einige der Kursteilnehmerinnen sind erst seit Kurzem in Deutschland, andere leben hier seit vielen Jahren. Daher werden Ansagen in mindestens zwei Sprachen übersetzt. Denn bei diesem Integrationsangebot unter dem Namen „Afro-German Frauen-Power“ geht es darum, einfach zusammen zu sein, zu reden und die großen und kleinen Probleme des Alltags in einem geschützten Raum besprechen und bearbeiten zu können. Auf diese Weise soll Familien, Frauen und Kindern ganz einfach geholfen werden, in diesem, für sie fremden Deutschland zurechtzukommen.
Alle sollen sich wohlfühlen
Die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen fördert dieses Integrationsprojekt. Auch der gemeinnützige Verein „Human & Environment“ (www.human-and-environment.org), dessen Hauptaufgabe in der Förderung einer sozialen und ökologischen Entwicklung im ländlichen Nigeria liegt, unterstützt das Treffen der Afrikanerinnen.
Barbara Chavez ist Vorsitzende des Bremer Vereins und bringt sich aktiv in die Organisation dieser Treffen und der Kurse ein, die immer von Afrikanerinnen geleitet werden. Das hilft nach ihrer Aussage allen, sich in der Runde wohlzufühlen.
Gesponsert wird dieser besondere Frauentreff zudem vom Verein „Bremerkinder“. Dessen Gründungsgeschichte kann als vorbildhaft betrachtet werden. Einige ehemalige Schulkameraden, die ihre jeweiligen Berufe über ganz Deutschland verteilt hatten, trafen sich im Urlaub: Robert Meyer-Heye, Henning Struck, Oliver Würdemann, Lüder Kathmann, Bastian Stuhlmacher, Nils Budelmann und Matthis Schneegass. Natürlich haben sie die Weltlage diskutiert. Und dann sagte einer von ihnen: „Leute, es gibt so viele Probleme auf der Welt – und uns geht es doch gut. Wir sollten uns engagieren!“
Wer diesen Aufruf gestartet hat, ist nicht mehr überliefert. Aber es gab zustimmendes Gemurmel. Und es dauerte dann nicht mehr lange, bis der Verein „Bremerkinder“ gegründet war, der seinen Sitz in der Straßburger Straße 13 im Gete-Viertel hat. In der Vereinsphilosophie heißt es: „In Bremen und im Bremer Umland gibt es viele Einrichtungen, die sich um das Wohlergehen der hiesigen Kinder und Jugendlichen kümmern. Diesen Einrichtungen fehlt es leider zu oft an finanziellen Möglichkeiten, um ein angenehmes und kreativ anregendes Umfeld zu schaffen. Oft verlaufen sich Bemühungen im Sande, weil gute und kreative Ideen an der Finanzierung scheitern. Um diesen Einrichtungen unter die Arme zu greifen und damit etwas Gutes für die Kinder und Jugendlichen des Landes Bremen zu tun, gründeten wir Ende 2010 den Verein Bremerkinder e.V..“ Heute zählt er 50 Mitglieder.
Wenn im Verein aus Mitgliedsbeiträgen eine nennenswerte Summe zusammengekommen ist, werden Einrichtungen angeschrieben und um Infos über anstehende, nicht selbst finanzierbare Investitionen gebeten. Die Projekte werden auf einer Mitgliederversammlung vorgestellt und zur Abstimmung gebracht. So kann jedes Mitglied mitentscheiden, welches Projekt gefördert werden soll. „Afro-German Frauen-Power“ ist ein solches.