
Bettina Schürg stellt Kontakte her. Sie weiß von Menschen, die sich über einen regelmäßigen Telefonanruf freuen würden. Das sind keine Menschen mit akuten Problemen, die Hilfe brauchen, sondern Personen, die meist älter sind, deren Freundeskreis kleiner geworden ist, die am Leben teilnehmen, aber vielleicht nicht mehr mobil sind, die sich darüber freuen, zusätzlich zu der Familie oder Nachbarn noch eine weitere Person zum Reden zu finden. „Es kann gerne Jung und Alt sein“, weist Schürg darauf hin, das Gespräche zwischen Generationen ihren besonderen Reiz haben können.
Die Diakonin versucht, passende Paare zusammenzustellen. „Wenn sich Ehrenamtliche finden, werden sie von mir ausführlich eingewiesen“, stellt Bettina Schürg in Aussicht. Das bequeme Ehrenamt erfordert wenig Aufwand, denn jeder kann von zu Hause aus telefonieren und bekommt dafür in der Regel einen Partner, den er wöchentlich zu verabredeter Zeit anruft. Alle zwei Monate findet ein Treffen der telefonischen Besucher zum Erfahrungsaustausch statt. Dabei werden Sorgen besprochen, wie zum Beispiel ein unangenehmer Richtungswechsel von Gesprächen oder Sorgen um den Angerufenen.
„Ein sehr erfüllendes Ehrenamt“
„Vom Start des Besuchsdienstes bis heute sind fünf Freiwillige durchgehend dabei. Nun können es mehr werden“, sagt Schürg. Es sei immer möglich, dass zwei partout nicht zueinander fänden oder sich Verhältnisse änderten und die Zeit knapp werde oder schlicht die Gespräche einschlafen würden. Kein Grund aufzuhören seien die Kosten, denn hat man keine Flatrate, können die Telefonkosten erstattet werden.
„Es ist ein sehr erfüllendes Ehrenamt. Man bekommt einen persönlichen menschlichen Kontakt bei freien Gestaltungsmöglichkeiten und den Kontakt zu Gleichgesinnten. Zudem ist es zeitlich überschaubar und man hat keine Fahrzeiten. Sogar weniger mobile Menschen können sich engagieren“, betont die Sozialpädagogin.
Für beide Seiten ist klar, es handelt sich um telefonische Kontakte. Zu persönlichem Kennenlernen ist es noch nicht gekommen und wurde bisher auch nicht gewünscht. „Es ist eine andere Situation am Telefon“, sagt Bettina Schürg. Manchmal fehlten der Blickkontakt, die Gestik, ein spontanes Thema wie das Bild an der Wand. Und Schweigen falle manchmal schwer, könne aber vorkommen. Durch die regelmäßigen Gespräche unter gleichbleibenden Partnern erfahre auch immer der Angerufene etwas Persönliches von seinem Anrufer.
Schön ist es natürlich, wenn ein Austausch über persönliche Lebensaspekte in Gange kommt und beide Seiten bereichert. Aber natürlich kann man auch die neuesten Gesetzespakete der Politik erörtern oder sich über den Sieg von Werder Bremen freuen. Die ganze Welt kann durchs Telefon in die Stube kommen.
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