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Blockdiek. Etwas abgelegen liegt der Eingang zum Aussiedler-Freizeit-Treff, aber doch irgendwie mittendrin: Im Hinterhof des Einkaufszentrums Blockdiek weist ein unscheinbares Schild auf den Kellereingang. Doch Spätaussiedler fühlen sich an diesem etwas tristen Ort keinesfalls aus dem Leben gedrängt. In den Kellerräumen haben sie sich inzwischen ein behagliches Domizil geschaffen. Und: 'Hier können wir richtig laut Musik machen, es stört niemanden', sagt Viktoria Lachenmeier.
Bereits seit fünf Jahren gibt es die Einrichtung an der Max-Säume-Straße in Blockdiek. Als es 2005 losging, füllte sich der Aussiedler-Freizeit-Treff schnell mit Leben. Gesprächskreise, Gesang- und Folkloregruppen und der Musikunterricht forderten alsbald mehr Platz, als in dem großen Kellerraum vorhanden war. Deswegen richteten die Blockdieker in Eigenregie weitere Räume her, zogen Wände hoch und bauten Türen ein.
Raum für Sport und Bandproben
Jetzt verfügen sie auch über einen kleinen Sportraum. Daneben können sich Nachwuchsmusiker an Schlagzeug, Gitarre und Keyboard ausprobieren. 'Die Instrumente haben wir nach und nach gekauft', erklärt Treffpunkt-Leiterin Viktoria Lachenmeier. Das sei nur durch Fördergelder aus dem Programm 'Wohnen in Nachbarschaften' und dem LOS-Fördertopf möglich geworden, betont sie. Außerdem verfügt der Treffpunkt über einen Computerraum, in dem Bewerbungen getippt werden können.
Zwar wird der Aussiedlertreff vorrangig von Migranten aus Osteuropa genutzt, doch die Einrichtung ist offen für alle, betont Lachenmeier: 'Wir sind multikulturell und für alle da.' So würden sich dort auch regelmäßig junge Iraner treffen, um im Musikraum zu proben. Seit 2007 wird die Stelle Viktoria Lachenmeier durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge finanziert. Unter dem Motto 'Integration als Weg zum sozialen Frieden' will Lachenmeier für ein besseres Miteinander sorgen.
Die Förderung läuft jedoch zum Monatsende aus, danach ist die Strippenzieherin des Aussiedlertreffs erst einmal arbeitslos. Deswegen den Laden hinzuschmeißen, kommt für die engagierte Frau aber überhaupt nicht in Frage: 'Den Treff werde ich weiterhin leiten', stellt sie klar. Auch wenn sie jetzt jeden Monat einige Bewerbungen schreiben muss, ist sie optimistisch, dass sie sich weiterhin dem Aussiedlertreff widmen kann. 'Mir ist es wichtig, hier zu bleiben', betont Lachenmeier.
Den Antrag für das nächste Projekt hat sie bereits gestellt: 'Altern in der Fremde' lautet der Titel für das Konzept. 'Ich will etwas unternehmen, damit sich ältere Leute hier wohlfühlen', erklärt die Leiterin des Blockdieker Treffpunkts. Und dabei denkt sie nicht nur an ihre eigene Zukunft: 'Eigentlich bräuchte ich noch einen weiteren Mitarbeiter, damit könnten wir hier eine super Arbeit machen', meint sie.
Den fünften Geburtstag des Aussiedler-Freizeit-Treffs wollen die Blockdieker groß feiern: Am Mittwoch, 9. Juni, laden die Vereinsmitglieder in die Räume der evangelischen Trinitatisgemeinde, Günther-Hafemann-Straße 44, ein. 'Wir feiern im Gemeindehaus, weil unser Treff langsam zu klein wird', erklärt Lachenmeier. Los geht es um 17.30 Uhr.
Nach der offiziellen Begrüßung soll es jede Menge Musik zu hören geben. Alle Gruppen aus allen Altersgruppen, die im Aussiedlertreff proben, wollen sich an dem Geburtstagskonzert beteiligen.
Danach sollen die Gäste viele russische Spezialitäten probieren können. 'Wir backen Kuchen und Kekse', kündigt die Blockdiekerin an. Dazu wird bis in die späten Abendstunden Tee gereicht. Lachenmeier: 'Wir feiern, bis der letzte Gast geht.'
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