
Denn „ihre“ ABS ist in diesem Jahr 50 geworden.
Am 1. Dezember 1966 war sie mit der Teilung der Gewerblichen Berufsschule gegründet worden. Damals war die ABS für berufsschulpflichtige Ungelernte, Hilfsarbeiter und Arbeitslose – sogenannte Jungarbeiter – gedacht, die dort einmal pro Woche durch berufliche Qualifizierung auf den Stand eines Facharbeiters gebracht werden sollten. Im Jahr 1968 bezog die neue Schule ein Schulgebäude, das 1906 für die sogenannte entgeltliche Volksschule am Steffensweg 171 in Walle gebaut worden war. Zum Schulleiter wurde der gelernte Rundfunkmechaniker, Ingenieur und Gewerbelehrer Kurt Weber berufen, der seit 1953 an der Gewerblichen Berufsschule unterrichtet hatte. Dessen Leitbild war, benachteiligte Jugendliche so zu bilden und zu fördern, dass ihnen eine Integration in Arbeit, Beruf und Gesellschaft ermöglicht wird. So beschreibt es Manfred Mollenhauer, der im Jahr 1981 an der Allgemeinen Berufsschule als Lehrer angestellt wurde, in der 2006 erschienenen Schulchronik.
An 13 Standorten in der ganzen Stadt arbeitete die Schule Anfang der 1980er-Jahre daran, Jugendliche, die die Schule ohne Ausbildungsplatz verlassen hatten, in eine qualifizierte Ausbildung zu bringen. So gab es beispielsweise eine Stahlbauschlosserklasse, aus der 1991 die Berufsschule für Metalltechnik an der Reiherstraße hervorging.
„Gründungsvater“ Kurt Weber ging 1991 in Pension. Ein Jahr, das einschneidende Veränderungen mit sich brachte. Denn die Bildungsbehörde strukturierte die Berufsschulstandorte damals neu, und an der ABS stand nun laut Bildungsauftrag die berufspädagogische Beratung für alle Jugendlichen an, die noch nicht in Ausbildung gekommen waren. Kurt Webers Nachfolger Werner Ratt war dann insgesamt 34 Jahre lang bis 2011 an der Berufsschule tätig.
Schulleiter Frank Grönegreß schildert die enorme Entwicklung seit 2011: In den vergangenen drei Jahren ist die Schülerzahl von 620 auf 980 gestiegen, und aus sechs Sprachklassen sind mittlerweile 26 Sprachklassen geworden. Aus drei Standorten wurden eine Hauptstelle am Steffensweg und drei Dependancen in Kattenturm, Sebaldsbrück und Huckelriede, daneben gibt es Klassen an der BBS Reiherstraße und an der Vegesacker Straße.
„Keine andere Schule in Bremen ist in den vergangenen Jahren so explosionsartig gewachsen wie wir – die Schule der zweiten Chance“, sagt Grönegreß. „Das ist für Schule in Bremen kein Grund zum Gratulieren.“
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