
Es braucht schon ein wenig Fantasie, sich vorzustellen, wie der Schlengpark in ein paar Monaten aussehen soll. Seit zwei Wochen ist das gut 10.000 Quadratmeter große Gelände eine Großbaustelle, die unmittelbar an der Schlengstraße beginnt. Hier soll der neue Eingangsbereich entstehen, eingefasst von Kirschlorbeer - Parkbank mit Mülleimer inklusive.
Neuer Bolzplatz und ein "Spielband"
Gleich dahinter folgt dann das neue Kickerparadies. "Der Bolzplatz wird komplett saniert", sagt Stadtgrün-Mitarbeiter Karsten Schmidt beim Rundgang über die Baustelle. Künftig sollen hier Kinder und Jugendliche auf einer wassergebundenen Decke, einer so genannte Tenne, kicken können. Auch einen neuen, einheitlichen Ballfangzaun wird es geben. Dieser ist künftig nur an drei Seiten geschlossen und zum Fußweg offen, damit der Platz nicht mehr so käfigartig und abgeschottet vom Rest der Anlage wirkt wie sein Vorgänger. Auch Zuschauer haben es künftig ein wenig bequemer: Sie müssen nicht mehr stehen oder auf dem Rasen sitzen, sondern können auf einem Betonquader Platz nehmen.
Apropos Beton: Die vielen bunt bemalten Betonfiguren, die Barbara Claassen-Schmal 1976 im Rahmen des Projektes Kunst im öffentlichen Raum entworfen hat, sind fast alle Geschichte. "Wir haben die Figuren abgebaut, weil sie den Kindern zu sehr Angst machen", erklärt Schmidt. Allein die Skulpturengruppe "Spielende Kinder" bleibt erhalten und bildet den Auftakt zu einem halbrunden "Spielband" - einer Reihe von Spielflächen mit unterschiedlichen Geräten - ,das unmittelbar hinter dem Bolzplatz liegt.
"Die vereinzelten Flächen sind von den Kindern nur wenig genutzt worden - auch weil Erwachsene sie oft besetzt haben", sagt Schmidt vorsichtig, und spielt damit auf ein Problem an, das durch die Neukonzeption künftig weniger in Erscheinung treten soll: Betrunkene, die den Kindern Angst machen. "Wenn wir die Spielflächen zusammenziehen und mehr Bänke und Tische haben, holen wir vielleicht mehr Familien mit Kindern hierher", hofft Schmidt.
Die Mädchen und Jungen werden im neuen Spielband dann auch auf alte Bekannte treffen: Die Wipptiere und der Kletterturm bleiben erhalten. Letzterer wird sogar noch um eine Brücke und ein Bodentrampolin ergänzt. Aber das ist noch nicht alles: Mit einer Sandkiste für Kleinkinder und einem neuen Baumhaus werden zwei der vielen Ideen der 24 Mädchen und Jungen umgesetzt, die sie bei der Zukunftswerkstatt in Februar 2009 entwickelt haben. Auf einer "Hit- und Shit-Liste" haben sie gesammelt, was sie besonders toll oder besonders blöd am Schlengpark finden. "Wir konnten sechs, sieben Punkte in unsere Planungen integrieren", sagt Schmidt nicht ohne Stolz, "das ist schon ein recht hoher Anteil."
Rund 190.000 Euro kostet die Umgestaltung, die noch Bestandteil der bereits offiziell beendeten Stadtteilsanierung Hemelingen ist. Auch wenn die Planungen im Laufe des vergangenen Jahres sowohl von den kleinen Spielplatz-Experten als auch von den Hemelinger Stadtteilpolitikern und der Baudeputation abgesegnet worden sind - ganz ohne Stress verlief der Auftakt der Sanierung des Schlengparks nicht: Eltern und Kinder riefen vor kurzem zum Protest auf, als die Bagger dem Rodelberg mitten auf der Wiese zu Leibe rücken wollten.
Doch ihre Sorge sei unbegründet gewesen, meint Schmidt: "Der Hügel war immer Bestandteil der Planung und es wird ihn daher auch weiterhin geben." Allerdings an anderer Stelle und nicht mehr ganz so freistehend wie bisher: Tonnenweise Erde haben die Bagger bereits hinter der Doppelwaagen-Schaukel, in der hinteren Ecke des Schlengparks, aufgetürmt. Ob der neue Rodelberg nun zwei Meter oder 2,50 Meter hoch sein wird, ist sich Schmidt noch nicht sicher. "Wir müssen auch darauf achten, dass es für die Kinder nicht zu gefährlich wird." Der ursprüngliche Hang auf der Wiese ist mittlerweile eingeebnet worden. An seiner Stelle soll es eine Liege- und Spielwiese geben, die ab Juni - genauso wie der Rest der Anlage - wieder für die Besucher offen ist. "Wir wollen den Park möglichst schnell den Nutzern wieder zurück- geben", sagt Schmidt.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.