
Es duftet nach Waffeln und Bratwürsten, die Sonne scheint, und überall auf den Wiesen ist etwas los. Hier und da wird noch ein Tisch aufgebaut und frisch gebackener Kuchen gebracht. Noch ein kurzer Soundcheck, dann geht es los mit dem Bühnenprogramm am Vahrer See. Die Band „Never Too Late“ bringt die Besucher mit Rock, Blues und Soul in die richtige Stimmung. Gemäß dem Motto „Klang-Vahrben“ gibt es an der Berliner Freiheit beim diesjährigen Stadtteilfest viel Buntes und Melodisches zu sehen und zu hören.
Der Kindertreff des Bürgerzentrums Neue Vahr setzt mit seiner Aktion Klanghölzer beides treffend um: Bambusrohre in verschiedenen Größen werden von den Kindern bemalt und als Windspiel an einer Konstruktion aus Weidenruten aufgehängt. Der Wind sorgt für die melodischen Klänge. Der siebenjährige Ben Jonte aus Ritterhude ist mit Eifer dabei und taucht seinen Pinsel in die blaue Farbe, um dann Kreise auf das Bambusrohr zu malen.
Am Stand nebenan hocken die vierjährige Yade, die siebenjährige Nelly und die achtjährige Seyna auf einem Baumstamm. „Los Seyna, du bist jetzt dran“, ruft Charline. Bei ihr können die Kinder sich schminken lassen. „Such dir etwas aus“, ermuntert sie Seyna, die sich für den Regenbogen entscheidet. Los geht es mit Schwämmchen, Pinsel und vielen bunten Farben, bis das Mädchen über das ganze Gesicht strahlt.
„Das Stadtteilfest gibt es wahrscheinlich schon seit den siebziger Jahren“, vermutet Dirk Stöver. Der Quartiersmanager kümmert sich um soziale Projekte und Förderprogramme im Stadtteil. In den früheren Jahren, so sagt er, kollidierte das Fest stets mit dem Wochenmarkt, der jeden Sonnabend an der Berliner Freiheit stattfindet. „Wir konnten immer erst nachmittags beginnen“, ergänzt er. „Seit es 2004 die Aktionsfläche am Vahrer See gibt, ist die Situation sehr viel entspannter“, lobt Martin Ploghöft, Leiter des Bürgerzentrums, die Veranstaltung.
„Das sind doch die Domglocken“, meint Gerd Bohling aus der Vahr und gibt den Kopfhörer an Johanna Stelljes weiter, die ihm zustimmt. „Die erkennt doch jeder“, meint die alte Dame. Die Evangelische Kirche Neue Vahr hat sich etwas Besonderes einfallen lassen. „Erkennen Sie unter fünf verschiedenen Glocken das Geläut der Vahrer Gotteshäuser Christuskirche und Heilig-Geist-Kirche?“, wollen Christoph Buße und Gülcan Kacmaz wissen. Sie möchten mit ihrer Aktion die akustische Wahrnehmung der evangelischen Kirche in ihrem Stadtteil stärken.
Auch Barbara Peper möchte aufmerksam machen auf Bemerkenswertes im Stadtteil Vahr. „Stadtteil-Schätze“ heißt die Aktion des Familien-Netzes Bremen. „Es gibt viele Projekte und Geheimtipps, die wir mit einer Frageaktion den Bewohnern des Stadtteils entlocken wollen“, erklärt sie. Dazu sollen die Menschen selbst zu Worte kommen und drei Stellungnahmen abgeben: „Das finde ich in der Vahr für Familien gut“, „Was wir in der Vahr für Familien wirklich brauchen“ und „Mein Geheimtipp für die Vahr“. „Das Ergebnis werden wir dann an die nächste politische Ebene weitergeben“, erklärt Peper hoffnungsvoll.
Auffallend am Stadtteilfest sind die vielen Körbe mit Äpfeln, die allenthalben an die Besucher verschenkt werden „Ein gutes Apfeljahr“, versichert Frank Weber. Der Pädagoge von der Umwelt-Lernwerkstatt (ULE) hockt mit der vierzehnjährigen Christine aus der Vahr und der siebzenjährigen Julia, die ihr freiwilliges ökologisches Jahr bei ULE absolviert, vor einem Apfelschredder. Die zuvor kleingeschnittenen Äpfel sind bereits im Behälter und müssen nun zerkleinert werden. „Ganz schön mühselig“, findet Christine, aber es macht ihr Spaß. Fünf Stiegen mit Äpfeln aus dem Garten der Egestorff-Stiftung in Osterholz warten darauf, geschreddert und zu einem leckeren Apfelsaft gepresst zu werden. „Ein Apfel gefällig?“, spricht auch Ryszard Witka vom TuS Vahr die Besucher an. Mit seinem Team macht er auf die Angebote des Sportvereins aufmerksam und hofft auf neue Übungsleiter, die in vielen Sportbereichen fehlen.
Am späten Nachmittag gibt es dann noch einmal „Klang-Vahrben“ zu hören, als Peter zu Klampen zu seiner E-Gitarre greift. Mit den „Young Oldies“ spielt er bei den Tanznachmittagen regelmäßig im Bürgerzentrum Neue Vahr auf. Heute begleitet seine Band die Besucher des Stadtteilfestes mit ihren Lieblingsliedern, die zuvor bei einer Umfrage zusammengetragen worden sind. „My Bonnie is over the Ocean“ war das am meisten gewünschte Lied, verrät der Gitarrist und stimmt die ersten Takte an.
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Ich kann Herrn Möhle gut verstehen..