
Ganz schön viel Holz, so stellt sich nicht nur der teils zugewachsene Grünzug am Blockdieksee dar, sondern auch die Summe, die das Umweltressort für die Sanierung bereitstellt. Auf 420.000 Euro hat Thomas Knode, Referat für Parks und Grünflächen, die Summe für den Umbau in der Sitzung des Beirats Osterholz beziffert. Noch ist allerdings unklar, ob der beauftragte Umweltbetrieb Bremen (UBB) die Maßnahmen rasch umsetzen kann, denn ab Januar droht eine Haushaltssperre in Bremen.
Der Gesamtetat im Umweltressort für die Sanierung maroder Grünanlagen, also investive Ausgaben, beträgt nach Angaben von Thomas Knode 600.000 Euro pro Jahr. Normale Instandhaltungen und Pflege, also konsumtive Ausgaben, haben einen Etat von vier Millionen Euro im Jahr. Davon müssen allerdings auch circa acht Millionen Quadratmeter gepflegt werden. Bleiben also pro Quadratmeter 75 Cent pro Jahr.
Das eher knappe Geld für die Investitionen werde dabei nicht mit der Gießkanne verteilt. „Wir suchen jedes Jahr einen Schwerpunkt“, beschrieb Thomas Knode das Vorgehen.
Ein Großteil der Kosten in Osterholz verursacht dabei die Sanierung des Radweges, die der Kern des Umbaus am See ist. Der Weg verbindet den Heinrich-Baden-Weg von der Haltestelle Erkelenzer Straße mit dem Recycling-Hof Oberneuland.
„Der Weg entstand in den 60er-Jahren wegen des Baus der Autobahn A27“, griff Kathleen Daniel vom Umweltbetrieb, der vom Umweltressort mit der Planung und Umsetzung beauftragt ist, in die Historienkiste. „Seitdem ist aber nichts mehr dort passiert.“ Viele Stellen seien mit Gehölz überwachsen, der Radweg an einigen Stellen nicht mehr verkehrssicher. Künftig soll es deutlich bequemer an dem langgestreckten See auf dem Drahtesel, aber eben auch zu Fuß, vorangehen. „Wir werden den Weg auf der gesamten Länge auf 2,50 bis 3 Meter verbreitern und mit Asphalt auf der gesamten Länge sanieren“, so Daniel.
Zu den geplanten Maßnahmen zählt auch der Rückschnitt und das Lichten der Bäume und Pflanzen sowie die Neugestaltung von Bänken und Sitzgelegenheiten. „Wir haben in dem Bereich 22 Sitzgelegenheiten, die nicht mehr nutzbar sind“, sagte Daniel. Diese sollten nun in bestimmten Bereichen konzentriert werden. Insgesamt solle der Blockdieksee „hell und freundlich“ werden.
„Wir haben bisher außerdem große Plätze, die wir als Treffpunkte erhalten wollen.“ Diese seien zum Teil überdimensioniert und sollten kleiner gemacht werden. Zerstörten Bänke sollen mit farbigen Platten repariert werden und farbliche Akzente setzen.
Für die Sanierung müssten allerdings vier Bäume weichen, von denen einer geschützt sei und für den ein Baum nachgepflanzt werde, so Daniel. Die Randbereiche sollen mit bienenfreundlichen Blumenbeeten gestaltet werden. Schon im November könnte es mit den Baumfällungen und dem Rückschnitt losgehen. „Baubeginn ist voraussichtlich 2020 und die Fertigstellung 2021.“
Im Beirat stießen die Pläne auf Lob. „Das ist eine gut begründete Maßnahme und ich würde mich freuen, wenn wir grünes Licht dafür geben könnten, damit es weitergehen kann“, sagte Horst Massmann (SPD). Beiratssprecher Wolfgang Haase (SPD) ergänzte: „Das sind Angsträume, die da nun beseitigt werden.“ Er glaube, dass sich viele Menschen sich zur Zeit nicht gerne dort aufhielten, weil sie sich unsicher fühlten. Brigitte Sauer (CDU) lobte, dass auch Treffpunkte mit Aufenthaltsqualität für Jugendliche vorgesehen seien. „Denn daran mangelt es in diesem Stadtteil.“
Das große Aber kam im Anschluss. „Es kann sein, wenn es ganz dumm läuft, dass wir erst ab 2020 die Ausschreibungen machen können“, goss Thomas Knode Wasser in den Wein. Der Grund dafür liegt in den noch laufenden Haushaltsverhandlungen. Ohne Haushalt droht ab dem 1. Januar 2020 eine Haushaltssperre, das heißt, dass keine Aufträge mehr ausgeschrieben werden können. Sollte es so kommen, könnten sich die Arbeiten deutlich nach hinten verschieben. „Wir haben das Projekt aber auf die Liste für Ausnahmen gesetzt“, so Knode weiter. Allerdings wisse er noch nicht, ob die Ausnahmeregelung tatsächlich greife.
Der Beirat jedenfalls gab jedenfalls schon mal die notwendige Zustimmung zu den Plänen: Er stimmte geschlossen für das Vorhaben.
Ein weiterer Weg könnte mittelfristig folgen. Es geht um einen Rad- beziehungsweise Fußweg, der von der Osterholzer Heerstraße entlang der Osterholzer Landwehr und des Weser-Parks Richtung Mahndorf führt.
„Vor eineinhalb Jahren gab es den Wunsch aus dem Beirat, den Weg zu erneuern“, erinnerte Thomas Knode. Tatsächlich habe das Umweltressort auch vor, diesen, genauso wie den Weg in Blockdiek, auszubauen. „Allerdings kommen wir dabei auf eine Summe nicht unter 500 000 Euro“, so Thomas Knode. Die vom Beirat aus dem Stadtteilbudget bereitgestellte Summe von 12 000 Euro reiche also bei weitem nicht. Er rechne daher erst mittelfristig mit einer Umsetzung.
Widerspruch kam von Klaus Sporleder (CDU), Sprecher des Bauausschuss: „Es ging uns nur um das kleine Teilstück hinter Hornbach“, machte er deutlich. An einer Brücke zum Kuhkampsiedlung sei die Deckschicht abgesackt, bestätigten auch weitere Beiratsmitglieder. Ralf Dillmann (Grüne) wies auf die Verkehrssicherungspflicht hin: „Ich glaube, da muss in kurzer Zeit etwas geschehen.“ Thomas Knode versprach, die Hinweise mitzunehmen.
Der Beirat unterstrich seinen Wunsch, den Weg zwischen Bahnhof Mahndorf und der Osterholzer Heerstraße auszubauen, mit einem einstimmigen Beschluss.
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