
Wenn Simone Helber auf das Thermometer im Kinderzimmer geguckt hat, dann zeigte die Säule einstellige Werte an. Mal sechs Grad Celsius, mal acht Grad Celsius. In vielen weiteren Zimmern der insgesamt zwei Wohnungen, die die Großfamilie im selben Haus bewohnt, ist es nicht besser gewesen. Die Vonovia als Vermieterin hat zwar auf die Hilferufe der Familie reagiert, konnte den Missstand aber auch nach sieben Tagen bei klirrender Nachtkälte und Minusgraden nicht beheben.
„Seit dem 7. Februar funktionierte die Heizung nicht mehr“, sagt Simone Helber. „Die Kinder lagen mit allen Decken, die wir haben, in den Betten und habe ihre Hausaufgaben in Winterjacken gemacht.“ Einzig in der Küche sei es erträglich gewesen. „Dort ging es einigermaßen.“ Direkt am Montag habe sie den Hausmeister und den Vermieter, in diesem Fall das Unternehmen Vonovia, informiert. Der Hausmeister sei auch gekommen, habe aber den Defekt nicht beheben können. Am Mittwoch kamen dann mehrere Techniker, aber auch das brachte keine Verbesserung. „Die sagten, da müsse ein Teil bestellt werden“, so Helber. Mit Glück schon Donnerstag, vielleicht auch am Freitag sollte das Teil da sein, sei ihr mitgeteilt worden. Anfang dieser Woche saß die Familie immer noch im Kalten. „Wir sind sauer, traurig und maßlos enttäuscht“, beschreibt Helber den Gemütszustand ihrer Familie.
Die Woche war geprägt von dauernden Anrufen beim Servicecenter der Vonovia. „Ich habe Minimum achtmal angerufen.“ Für Simone Helber sorgt ein Tipp des Servicecenters immer noch für Kopfschütteln. „Uns wurde gesagt, wir sollten Heizlüfter kaufen!“ Tatsächlich wurden der Familie im Laufe der Woche solche Geräte gebracht. „Zwei Geräte für acht Zimmer!“, sagt sie. Am späten Montagnachmittag schließlich die Erlösung: Die Heizung läuft wieder.
Um bei Missständen im Wohnungsbereich einschreiten zu können, hat Bremen das Wohnungsaufsichtsgesetz verschärft. Sandy Bradtke, Sprecherin des Innenressorts: „Es kann bei Minusgraden nicht Tage oder gar Wochen gewartet werden, bis die Anlage repariert wird.“ In solchen Fällen müsse unverzüglich Abhilfe geschaffen werden. Wäre die Heizungsanlage nicht wieder in Stand gesetzt worden, hätte das Ordnungsamt unverzüglich den Sachverhalt ermittelt und sich mit dem Vermieter in Verbindung gesetzt.
Die Vonovia bedauert, dass die Familie in der Kälte sitzen musste. Kein Mieter solle bei winterlichen Temperaturen frieren und deswegen sei nach der Meldung auch direkt ein Handwerkerteam vor Ort gewesen, so eine Unternehmenssprecherin. „Leider mussten wir ein Ersatzteil bestellen – und sind auf die Lieferzeiten des Herstellers angewiesen.“ Man entschuldige sich bei der Familie und werde diese entschädigen.
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