
Einige von diesen Eltern hatten sich gemeldet, da es ein kleines Müllproblem auf dem Spielplatz geben würde, berichtet Nadine Barutcu, die gerade ihr Anerkennungsjahr für ihr Studium der Sozialen Arbeit beim Amt für Soziale Dienste, Fachdienst Spielförderung, leistet. „Es ist der Müll von Jugendlichen, aber auch von Eltern“, erklärt sie. „Und es betrifft auch nicht den ganzen Spielplatz, sondern eher den Bereich um die Bänke herum.“
Gemeinsam mit dem Quartiersmanager Stefan Kunold hat sie deshalb zu Kaffee und Kuchen auf den Spielplatz eingeladen, um gemeinsam mit Eltern und anderen Interessierten Vorschläge zu sammeln, damit möglichst kein Müll mehr auf dem Spielplatz liegen bleibt. „Am besten wäre natürlich eine Bürgerinitiative“, sagt Nadine Barutcu, während sie auf Kaffeegäste wartet. „Die Leute lassen viel Müll liegen, wir haben aber nach zehn Minuten Aufräumen alles fertig gehabt“, sagt Stefan Kunold. Es ist also keine zeitaufwendige Aufgabe, die die potenziellen Ehrenamtlichen in der Initiative erwartet.
„Im Sommer ist das sicherlich ein größeres Problem, weil dann auch mehr Menschen auf den Spielplätzen sind.“ Daher ist Stefan Kunold froh darüber, dass das Amt für Soziale Dienste ebenfalls der Meinung ist, dass der Spielplatz sauber und gepflegt daherkommt. Es ist Nadine Barutcus Projekt im Anerkennungsjahr, die Müllproblematik unter die Lupe zu nehmen und den Platz mit Anwohnern sauberzuhalten. „Im Idealfall kommen Eltern her und sagen, dass sie sich des Spielplatzes annehmen wollen, sich verantwortlich fühlen und andere Eltern und Jugendliche ansprechen“, sagt Nadine Barutcus.
Derweil ist Candan Tanyeri mit ihrem zehn Monate alten Sohn Sergej auf den Spielplatz gekommen. „Ich finde es gut, dass es Leute gibt, die sich die Mühe geben, den Spielplatz sauberzuhalten. Da gibt es andere Spielplätze, die schlimmer aussehen“, sagt sie. Ihr Vorschlag ist, Schilder aufzustellen, auf denen „Bitte entsorgen Sie Ihren Müll selber“ draufsteht. Sie würde sich an der Initiative beteiligen wollen, genauso wie Gamze Cakir, die mit ihrer sieben Jahre alten Tochter Yamur und ihrem vier Jahre alten Sohn Mehmet auf dem Spielplatz ist. „An der Düsseldorfer Straße, Ecke Kölner Straße ist auch ein Spielplatz, da fegen wir auch“, berichtet sie und fügt hinzu: „Das machen viele Türken, fegen und aufräumen.“
Neben dem freiwilligen Engagement auf dem Spielplatz gibt es übrigens auch noch die Möglichkeit, über eine App Störungen und Verschmutzungen zu melden. Der „Mängelmelder“ leitet die Meldung dann an den Umweltbetrieb Bremen weiter. „Sperrmüll auf den Spielplätzen ist beispielsweise auch ein Problem“, sagt Nadine Barutcu. Andere Phänomene wie Vandalismus treten nach Wissen von Quartiersmanager Kunold aber nicht auf. „Alkohol, Drogen und häusliche Streitereien, das gibt es schon“, sagt er. „Alkoholismus ist stark vertreten, aber eher im Stillen. Das sind dann oftmals einsame, alte Männer.“
Ansonsten liegt der Kinderanteil des Stadtteils leicht über dem Bremer Durchschnitt, erklärt Kunold. „Und dieser Spielplatz hier hat genau das richtige Einzugsgebiet, viele Kinder wohnen um ihn herum.“ Blockdieker sagen, weil Blockdiek so grün sei und es so viel Platz gebe, mache es den Stadtteil sehr lebenswert, fügt Kunold noch hinzu. „Es ziehen viele Familien nach. Es ziehen auch viele Familien, die zuvor in Blockdiek gewohnt haben, wieder zurück, weil sie sich daran erinnern, wie gut es hier war.“ Die gute Anbindung an die Innenstadt, die Einkaufsmöglichkeiten und der Umstand, dass man abends sicher nach Hause gehen könne, seien weitere Faktoren, meint Stefan Kunold.
Nadine Barutcu hat inzwischen einen kleinen Rundgang beendet. „Einige wollen nicht, weil sie sich nicht trauen, jemanden anzusprechen, andere wollen sich nicht die Hände schmutzig machen“, erzählt sie. Doch sie hat auch weitere Ideen sammeln können: Größere Mülltonnen, die besser verschließbar sein sollten, damit der Müll nicht unten rausfällt, lautet eine Anregung, Mülltonnen an den Sitzgruppen eine andere.
Der Mängelmelder ist im Internet über die Adresse https://bremen.mängelmelder.de abrufbar, dort kann auch die App heruntergeladen werden.
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