
In der Vahr wird derzeit intensiv in der Julius-Leber-Straße/Ecke Heinrich-Imbusch-Weg gebaut. Mehr als 24 Container sind dort auf zwei Etagen zu einer nahezu quadratischen temporären Kita zusammengebaut. Kastanien säumen das Gelände, ein Spielplatz grenzt direkt daran. Von außen machen die mausgrauen Container, die Teil des Sofortprogramms Mobilbau des Senats sind, nicht viel her. Bei einem Rundgang durch das Innere zeigt sich zwar auch noch vorherrschendes Grau, aber eben auch der Neubau-Charakter mit allen aktuellen Anforderungen, die an Kita- und Krippenräume gestellt werden.
Frank Robbers, Projektleiter bei Immobilien Bremen: „Hier ist das Spannende, dass wir während der Arbeiten den Auftrag erhielten, von zwei auf vier Gruppen zu vergrößern.“ Ein Auftrag, der gelungen sei. „Wir schaffen hier zwei U3-Gruppen und zwei Ü3-Gruppen.“ Während die Arbeiten im Inneren weitgehend abgeschlossen seien, komme nun noch das Außengelände dran. „Wir haben einen öffentlichen Spielplatz mit zur Kita dazu genommen“, erklärt Frank Robbers. Für ihn sind die Container keine Notlösung. „Es ist Neubaustandard, wer von Containern spricht, war nicht drin.“ Im Frühjahr hatten die Bauarbeiten begonnen, in der kommenden Woche wird die Kita dem Träger, Kita-Bremen, übergeben. Frank Robbers geht davon aus, dass die Kita schon zum 11. August eröffnet werden kann. In der Vergangenheit gab es in der Vahr Befürchtungen, dass sich die Eröffnung verzögern könnte. Eltern hatten bisher nur eine unverbindliche Zusage für einen Platz für ihre Kinder in der Kita bekommen.
Die Standzeit der Container beträgt zwei Jahre, mit der Option, diese noch einmal ein Jahr weiter zu nutzen. In dieser Zeit soll in der Vahr an der August-Bebel-Allee am sogenannten „Ampelspielplatz“ eine neue Kita mit acht Gruppen entstehen.
Die Auswahl von öffentlichen Flächen für Containerlösungen wie in der Julius-Leber-Straße sei nicht einfach, sagt Frank Robbers. Denn: „Es gibt in Bremen relativ wenig öffentliche Flächen.“ Und die Flächen, die mit Containern belegt werden, stehen dann wiederum nicht für dauerhafte Neubauten zur Verfügung. Für Bürgermeister Carsten Sieling ist das Sofortprogramm des Senats das größte Fertigstellungsprojekt seit Jahren in Bremen. Einen Unterschied zu festen Einrichtungen mag er nicht erkennen. „Hier wird kein Kind schlechter untergebracht, sondern eher besser“, sagt er zum Neubaucharakter. Und gerade für die Vahr sei der Ausbau der Kita-Betreuung wichtig. „Wir wollen gerade für die Vahr dafür sorgen, dass die Bereitschaft da ist, dass Eltern ihre Kinder in die Kita schicken, weil es den Eintritt in die Schule erleichtert.“ Darin, aber auch in den Kapazitäten habe die Vahr Nachhol- und Aufholbedarf. Claudia Bogedan ergänzt: „Die Eltern akzeptieren es, ihre Kinder zur Tagesbetreuung zu geben und erkennen den Mehrwert für ihre Kinder, ich denke, dass ist ein Erfolg der Bildungspolitik.“ Gerade in der Vahr sei der Bedarf aber über das, was vorgehalten wurde, hinausgegangen.
Ulrich Maas (SPD), Ausschusssprecher Bildung und Kultur des Beirats Vahr, freut sich über die Ankündigung, dass voraussichtlich schon im August der Betrieb in der Julius-Leber-Straße starten kann: „Das wäre hervorragend, wenn das klappen würde.“ Er sagt aber auch: „Wir bedauern, dass nun 21 Kinder in die Gruppen aufgenommen werden.“ Nur mit großen Bauchschmerzen habe der Beirat dies zur Kenntnis genommen. Generell gelte aber: „Wenn man in der Stadt herumkommt, sieht man, dass unheimlich viel getan wird.“ Er fordert aber auch einen raschen Bau der Kita am Ampelspielplatz. „Die war schließlich schon für 2016 angekündigt.“
Neben der Kita am Heinrich-Imbusch-Weg lagen auch Stationen in Horn-Lehe und Schwachhausen auf der Route der Fahrradfahrer. In Horn-Lehe entsteht zwischen der Grundschule und der Oberschule Ronzelenstraße auf einer ehemaligen Freifläche eine Übergangslösung. Drei U 3-Guppen und eine Ü 3-Gruppe mit insgesamt 50 Kindern finden in der eingeschossigen Kita einen Platz. Im Garten der Kita Vorstraße kommen zwei U 3-Gruppen unter. Und schließlich entsteht auch in der Freiligrathstraße eine neue Behelfskita. Diese ähnelt im Aufbau und in der Kapazität der Containerlösung in der Julius-Leber-Straße. Für den letzten Standort werde derzeit außerdem eine Neubaulösung angeschoben, so Frank Robbers von Immobilien Bremen. Er geht für alle Standorte von einer Eröffnung noch im August aus.
Mit dem Sofortprogramm Mobilbau sollen über 1000 Kitaplätze an 27 Standorten geschaffen werden. Knapp 13 Millionen Euro investiert Bremen in diesem Jahr in den Ausbau.
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