
Sechs Kooperationspartner haben sich in Blockdiek zu dem neuen Kooperationsverbund „Multilokales Quartierzentrum“ zusammengetan. Das Ziel des Verbundes ist der Erhalt und Ausbau der bisherigen Angebote der sozialen und kulturellen Einrichtungen vor Ort, die bisher teilweise über das auslaufende Förderprogramm Wohnen in Nachbarschaften (Win) finanziert wurden.
„Mir sind sehr viele Stein vom Herzen gefallen“, sagt Stefan Kunold, Quartiersmanager in Blockdiek. Noch vor zwei Jahren sei nicht klar gewesen, wie es mit den Angeboten des Mütterzentrums, der Jugendhütte und des Kulturtreffs weitergehen könnte.
Zum Hintergrund: Damals zeichnete sich ab, dass Blockdiek weniger Geld aus dem Förderprogramm Wohnen in Nachbarschaften bekommen würde, um ab 2022 ganz aus dem Programm zu fliegen. Damit wäre auch ein Teil der Finanzierung der bestehenden Einrichtungen vor Ort weggefallen. Der Grund, warum Blockdiek nicht mehr als Win-förderfähig gilt: Das Quartier hat im Vergleich zu anderen Win-Gebieten inzwischen bessere Sozialindikatoren aufzuweisen, dazu zählen unter anderem die Quote von Hartz-4-Empfängern und der Sprachförderbedarf von Kindern. Anhand der Sozialindikatoren bestimmt sich die Förderfähigkeit. Das bedeutet nicht, dass sich die Situation in Blockdiek grundlegend zum Besseren gewandelt hat, sondern dass sich andere Quartiere in diesen Bereichen verschlechtert haben.
Und das erklärt die Sorge der Verantwortlichen um Stefan Kunold vor Ort. Diese sahen die fragilen Erfolge durch das Win-Programm gefährdet. „Deswegen bin ich jetzt sehr erleichtert, dass wir das geschafft haben“, so Kunold. Ohne eine weitere Finanzierung wären einige Angebote des Jugendtreffs, des Mütterzentrums und des Kulturtreffs Blockdiek weggefallen. „Einiges hätte vielleicht sogar ganz eingestellt werden müssen.“ Das Geld kommt aus dem neuen Landesprogramm „Lebendige Quartiere“. Das Programm soll Quartierszentren unterstützen und die grundlegende Finanzierung sichern. Nun besaß Blockdiek allerdings kein Quartierszentrum. Als Ersatz hat sich der Kooperationsverbund gegründet. Die Verbundpartner sind der Beschäftigungsträger Bras, die Bremer Sportjugend, der Verein DEVA – Interkulturelle Kompetenz in der Kinder- und Jugendhilfe, der Ellener-Hof-Kulturverein, die Hans-Wendt-Stiftung und das Mütterzentrum Vahr-Blockdiek.
Im ersten Jahr steht eine Anschubfinanzierung von 60.000 Euro bereit, in den kommenden Jahren sollen Mittel von 50.000 Euro Personal- und grundlegende Betriebskosten der sozialen Einrichtungen abdecken. „Mit Spenden sind wir dann ungefähr auf dem Niveau der Win-Förderung“, sagt Kunold, der künftig die Koordination zwischen den Partnern übernehmen wird.
„Heute zeigt sich in Blockdiek ganz konkret, wie das Landesprogramm Lebendige Quartiere umgesetzt wird“, wird Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) in einer Mitteilung zitiert. „Die Quartierszentren sind ein wichtiger Bestandteil der sozialen Infrastrukturangebote vor Ort“. Sie seien „Orte der Begegnung und des Engagements“, die vor allem „sozialraumbezogene Angebote und Projekte in den Bereichen Erziehung, Bildung, Kultur, Gesundheit, Prävention, Integration, Beschäftigung, und nachbarschaftliches Zusammenleben“ bündeln.
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