
Nun ist das mit dem Himmel, der Sonne und dem Regen so eine Sache. Glücklicherweise ist es aber kein Problem, ins Bürgerhaus umzuziehen, um dort dem Pianisten und Sänger mit seinen Freunden zuzuhören.
„Zum ersten Konzert kamen über 100 Zuhörer“, sagt Emanuel Jahreis. Traditionell gliedert er seine vier Konzerte auf der Sommerterrasse thematisch. Aber eins versucht er beizubehalten: „Eröffnet wird in kompletter Bandbesetzung.“ Mit Oli Haberstock, André Heuer und Uwe Esselmann ist das Quartett komplett und die Barrelhouse-Musik gesichert. Sein erstes Album hieß „The Barrelhouse-Men“ und war voll mit Blues und Boogie Woogie. Da darf „Sweet Home Mahndorf“ natürlich nicht fehlen. Als Mahndorfer, der jetzt in Hastedt lebt, kommt er immer gern ins Bürgerhaus. „Ich wollte damals Musik für die Mahndorfer machen, und das mache ich heute auch noch sehr gern.“ Dass da das Mahndorfer-Herz höherschlägt und das Publikum mitsingt, freut ihn besonders.
Jedem Termin konnte Jahreis in diesem Jahr ein Album zuordnen. „Als ich vor elf Jahren hier zum ersten Mal spielte, waren noch viele Cover-Songs darunter“, berichtet er. Heute entstammen die Songs seiner Feder, und seit dem vergangenen Jahr singt er auch auf Deutsch. Somit kam „The Piano-Killer“ und „How life can be“ auch „Mittendrin“ auf die Bühne.
„Ich bin sehr froh, dass wir an dieser Veranstaltung festgehalten haben“, sagt er. Natürlich war das Haus vor elf Jahren nicht voll besetzt, aber von Jahr zu Jahr füllten sich die Ränge und im Laufe der Jahre fand Emanuel Jahreis musikalisch mehr zu sich. „Man muss einfach durchhalten.“ Sein Repertoire besteht aus „viel Boogie-Woogie, Rock'n'Roll und auch Swing“, seine Gäste sind alteingesessene Mahndorfer und auch Fahrradfahrer, die auf ihrer sonntäglichen Tour von der Musik angelockt werden. Das merkt man besonders, wenn das Wetter passt. „Ich freue mich immer, wenn wir draußen spielen. Dann stoppen Vorbeikommende und steigen mit ein. Da gibt es dann keine Hemmschwelle.“ Und einsteigen heißt bei Emanuel Jahreis Musik mitsingen. „Die Mahndorfer singen gern und auch bei den neuen Liedern waren sie schnell textsicher.“ Und so gesellen sich „Sweet Sixties zu Nearly Twenties.“ Da konnte der Osterdeich zur Breminale noch so voll sein, auf der Terrasse swingte Emanuel gemeinsam mit dem Saxofonisten Volker Bruder vor einem begeisterten Publikum. „Das war ein echtes Sommerkonzert.“
Sein Ausflug in die deutschsprachige Musik wird von seinem Publikum wohlwollend aufgenommen. „Da fällt das Zuhören leichter.“ Nach den Konzerten sucht der Pianist das Gespräch mit seinen Zuhörern. Diese bestätigten: Lieder wie „Luxusprobleme“, „Doppelmoral“ oder „Hinter der Tür“ kommen gut an. „Sie sind ein bisschen gesellschaftskritisch und ironisch – aber nicht mit erhobenem Zeigefinger.“
Und das Bürgerhaus Mahndorf? „Die pimpen immer mehr auf – es gab sogar draußen einen Bierwagen“, sagt Emanuel Jahreis und freut sich schon auf den kommenden Sommer. Und darauf, dass der Mahndorfer Uwe Esselmann, Drummer von „Larry and the Handjives“, einfach zum Musikmachen rüberkommt und das Line-up ergänzt. „Schon praktisch, dass er quasi nebenan wohnt.“
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