
Es sollte sich nach einer Anfangszeit alles „zurechtruckeln“, hieß es noch vor knapp einem Jahr seitens des Klinikum Bremen-Ost, als es die ersten Beschwerden zum kostenpflichtigen Parkplatzkonzept am Klinikum Bremen-Ost gab. Dass sich etwas zurecht geruckelt hätte, davon ist rund um das Klinikgelände allerdings nichts zu spüren. Anwohner klagen nach wie vor über eine in ihren Augen unzumutbare Situation in den angrenzenden Straßen.
Beim Quartiersmanagement des Schweizer Viertels laufen seit der Umstellung Beschwerden ein. Tatsächlich muss Quartiersmanager Aykut Tasan nur aus dem Fenster seines Büros in der Graubündener Straße sehen. „In der Graubündener, der Tessiner und auch im Oewerweg hat sich die Situation schon stark verschärft“, sagt Aykut Tasan. Neben Besuchern und Mitarbeitern des Krankenhauses seien auch Mitarbeiter der Kitas und Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, auf der Suche nach Parkplätzen. „Und bald kommt nach das Mehrgenerationenhaus dazu.“
Tickets für Mitarbeiter
Für die Mitarbeiter stellt die Klinik vergünstigte Parktickets zur Verfügung – aber offensichtlich nutzen diese nicht alle. So heißt es, dass die Kosten für das Ticket die Lohnerhöhungen der Angestellten auffräßen. Die Kosten für die Mitarbeiter richten sich nach der Lohngruppe und der Parkdauer. Von drei Cent bis zu acht Cent pro halbe Stunde müssen die Beschäftigten der Klinik für einen Stellplatz zahlen. Nur: Es sind nicht nur Mitarbeiter und Besucher der Klinik, die auf der Suche nach Stellplätzen sind. Auch Anwohner, die bisher kostenfrei auf dem privaten Klinikparkplatz parkten, reihen sich seither in die Autoschlange der Suchenden ein.
Stefanie Beckröge, Sprecherin des Klinikverbunds Geno-Nord, spricht dagegen davon, dass der Parkplatz gut angenommen werde. „Wir haben von Besuchern und Angehörigen positive Rückmeldungen.“ Weder der Klinik noch der Betriebsrat seien Klagen über zu hohe Gebühren zu Ohren gekommen. Am Gesamtkonzept habe sich daher auch nichts geändert.
Manfred Schultz wohnt in der direkt benachbarten Luzerner Straße. Ihn stört besonders, dass die Parkplatzsuchenden auch öffentliche Wege und Grünanlagen als Stellplätze nutzen. „Am Karl-Heinz-Jantzen-Weg stehen die auf dem Fußweg, zum Teil sogar auf die Rasenfläche vor dem Spielplatz.“ Er habe Sorge, dass beim Rangieren ein Kind zu Schaden kommen könnte. „Aber auch bei uns stellen die sich hin und besonders im Oewerweg.“ Er sieht vor allem die Klinik in der Pflicht. „Ich habe 30 Jahre bei Daimler gearbeitet, da gab es immer kostenlose Parkplätze für die Mitarbeiter.“ Angestellte sollten umsonst parken dürfen. „Sie sind ja gezwungen, dorthin zu kommen und parken zu müssen und das kann man schon verstehen, dass sie sie nicht bezahlen wollen.“ Nach seiner Beobachtung ist der Klinikparkplatz an der Züricher Straße nicht ausgelastet. „Da ist genügend Platz“, sagt Manfred Schultz.
Permanenter Parkdruck
Auch Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter teilt diese Eindrücke. „Es herrscht ein permanenter Parkdruck, da hat sich nichts gravierend verändert, seit der Parkplatz gebührenpflichtig ist.“ Der erhöhte Parkdruck führt nun zu einer lang diskutierten Veränderung in der Poggenburg und der Etelser Straße. In diesem Jahr sollen dort Poller aufgestellt werden, wie sie schon in der Uphuser Straße stehen. „Das sind Zuwegungen für Grundschulkinder, die man dort nicht sehen kann, wenn alles zugeparkt ist.“ Und weiter: „Wir wollen einen sicheren Schulweg für die Kinder“, sagt Ulrich Schlüter.
Für die Anwohner bedeutet diese Ankündigung eine Einschränkung. Aber Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter macht deutlich: „Es gibt keinen Anspruch auf einen Parkplatz vor der Haustür.“ Die Kosten trägt zu großen Teilen der Beirat aus seinem Stadtteilbudget Verkehr. Ulrich Schlüter befürchtet außerdem eine sich verschärfende Situation, wenn das Baugebiet Große Laake mit seinen 40 Wohneinheiten erst einmal voll erschlossen ist.
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