
Was hatten Sie für 2020 eigentlich Großes geplant?
Daniel Magel: Ein großes Street Jam, also ein Hip-Hop-Kulturfestival mit Musik, Kunst und Tanz, sollte im Schlachthof eigentlich unsere Jubiläumsfeier für zehn Jahre Hood-Training sein. Daraus wurde jedoch wegen Corona nichts.
Was haben Sie stattdessen gemacht?Wir haben ersatzweise viele kleine Veranstaltungen durchgeführt, zum Beispiel in Bremen-Nord, in Oldenburg oder in Berlin: Dazu gehörten Wettkämpfe, Hip Hop mit verschiedenen DJs, Graffiti-Aktionen oder Calisthenics, bei dem wir Übungen an Stangen in unterschiedlichen Höhen und Positionen vorgeführt haben. Außerdem haben wir ein etwa halbstündiges Video gedreht und auch einige Sportplätze eröffnet, zum Beispiel am Klinikum Bremen-Ost – insgesamt war 2020 ein Erfolgsjahr, und wir waren mega-fleißig. Ein großer Erfolg war weiterhin, dass wir Träger der Jugendhilfe geworden sind – dafür habe ich seit 2014 gekämpft. Außerdem gestalten wir jetzt ein eigenes Magazin – online und auch gedruckt – und wir betreiben neuerdings auch einen Online-Shop für Dinge, die man fürs Hood-Training braucht. Trotz der Corona-Auflagen konnten wir in den Schulen unser Training weiterführen. Doch die Freizeitangebote an anderen Orten liefen leider nur noch digital. Die Kinder und Jugendlichen nehmen dabei von zuhause daran teil – und es ist ein mühseliges Geschäft, die Kids bei Laune zu halten. Das digitale Training kann nun mal die persönlichen Kontakte nicht ersetzen, die extrem wichtig sind – zumal viele Teilnehmer auch in der Schule große Probleme haben.
Und was planen Sie für das Jahr 2021?Unser Büro zieht aus dem Bundeswehr-Hochhaus in der Falkenstraße aus und wird wahrscheinlich ins Bremer Viertel verlegt. Wir werden in diesem Jahr hoffentlich wieder Straßen-Veranstaltungen anbieten, zum Beispiel unter Brücken. Und wir wollen auch eine Fortbildung für Hood-Trainer starten.
Das Gespräch führte Jörn Hildebrandt.Daniel Magel,
geboren 1982, kam 1995 mit seinen Eltern aus Kasachstan nach Deutschland. In Tenever hat er das Hood-Training ins Leben gerufen, das mittlerweile auch in vielen anderen Stadtteilen Bremens angeboten wird.
Das Jahr 2020 hat Vieles auf den Kopf gestellt. In dieser Reihe haken wir bei Menschen nach, was sie eigentlich geplant hatten und mit welchen Ideen und Wünschen sie ins Neue Jahr gehen.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.