
Utbremen. Mit allen Sinnen, sagt Peter Holz, solle man seine Bilder wahrnehmen und darum steht an jedem seiner Werke "Bitte berühren" oder "Bitte drehen". 13 Bilder, mit Ölfarbe in freiem Spiel mit den klaren Farben Gelb, Orange, Grün und Blau sowie monochrom auf Holzplatten gemalt. Nicht völlig einfarbig, sondern in Wechselwirkung mit dicht daneben liegenden helleren und dunkleren Tönen, so entstehen wolkige oder schleierartige Strukturen.
Bei einem Gemälde in Grüntönen kann der Betrachter zum Beispiel einen dichten Laubwald, von oben betrachtet, assoziieren. "Eineinhalb Kilo Ölfarbe ist auf den meisten Bildern", erzählt Peter Holz. Diese stark reliefartige Oberfläche reizt den Betrachter, mit der Handfläche darüber zustreichen, das Raue und das Glatte zu fühlen, die Spitzen und Vertiefungen zu ertasten. Zu jedem Bild gehört für Peter Holz ein Musikstück, oft aus den 70er-Jahren, von den Doors oder Neil Young beispielsweise. Der Prozess des Malens selbst mit seiner Rhythmik und Dynamik ist für ihn das Zentrale.
Ein erhellendes Ateliergespräch
Erhellend für die Besucherinnen und Besucher war das Ateliergespräch, das Peter Holz am Beginn der Vernissage mit seiner Namensvetterin, der Kunstwissenschaftlerin Donata Holz, führte. Eine nette Anekdote: Zufällig entdeckte er die Namensgleichheit, im Weser-Kurier las er von einer Kunstführung in Worpswede mit Donata Holz. Er nahm also Kontakt zu ihr auf und verabredete sich zu einem Live-Gespräch für die Ausstellungseröffnung. Eine gute Idee, denn vieles erschloss sich durch Beschreibungen und Erklärungen einfach besser, wie und wo er malt, warum er das robuste Holz als Untergrund benutzt. Oder die Zuordnung zu einer bestimmten Kunstrichtung, bei Holz ist es das Informel, die "peinture automatique" im Stil eines Georges Mathieu.
Peter Holz erster kreativer Weg hat mit dem geschriebenen Wort zu tun: Der promovierte Literaturwissenschaftler ist freiberuflicher Schreibcoach und Kommunikationstrainer. Doch das Malen hat für ihn eine ganz andere Dimension, dabei kann er sich Emotionen hingeben und sie intuitiv und spontan darstellen, ohne sich durch den Intellekt einzugrenzen.
In seiner Kindheit starb sein Bruder durch einen Unfall, dieses Erlebnis hatte er lange verdrängt. Im Zusammensein mit seinen kleinen Kindern habe sich seine Seele geöffnet, erzählt Peter Holz. Jetzt kann er besser Emotionen herauslassen, und das geht besonders gut beim Malen. Die musikalische Unterhaltung während der Vernissage gestaltete Dandelion Drive; mit viel Swing und Leichtigkeit transportierte das Quartett mit lässigen Texten und dem warmen Ausdruck seiner Leadsängerin ein heiteres Lebensgefühl.
Das UTB 43, benannt nach seiner Adresse, nämlich Utbremer Straße 43, ist das Atelier der Künstlerin Delia Nordhaus, das sie seit 2011 Künstlern für Ausstellungen zur Verfügung stellt. Der ehemalige Werkstattraum eines Autohauses hat den diskreten Charme eines funktionalen weißen Raums mit großen Fenstern, wie geschaffen als neutraler Hintergrund für die stark farbigen Bilder von Peter Holz. Zu der Ausstellung, die schon am 23. März endet, gibt es täglich ein künstlerisches Zusatzprogramm. An mehreren Tagen verwandelt sich unter den Augen der Zuschauer ein Ölbild in eine Plastik, Lesungen aus "Schrödingers Plan – Porträt eines talentierten Versagers", skurrile Geschichten von Peter Holz, wechseln sich an anderen Tagen mit der Performance ab.
Donnerstag, 21. März, von 19 bis 21 Uhr Art in progress 3, öffentliche Arbeit an der dissoziierten Plastik, Freitag, 22. März, von 19 bis 21 Uhr Lesung aus dem Manuskript "Schrödingers Plan", Sonnabend, 23. März, von 11 bis 13 Uhr Finissage von 13 x Holz auf Holz, UTB 43, Utbremer Straße 43, Kontakt über Delia Nordhaus, Telefon 3807248, www.delianordhaus.com,
info@delianordhaus.com.
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