
Mit Erdbeerkuchen und Apfelgelee haben die Kinder der Grundschule am Weidedamm ihr Engagement für Flüchtlinge schmackhaft gemacht. Mit Unterstützung des Perfetto-Marktes im Bremer Karstadt-Haus sowie der Bürgerstiftung Bremen kam ein Betrag in Höhe von 1500 Euro zusammen, den die Viertklässlerinnen Merle und Lotte nun persönlich im „Flüchtlingsdorf“ am Überseetor überbrachten. Durch die süße Spende kann nun das Spielzimmer der jüngsten Dorfbewohner richtig gut aufgemöbelt werden.
Für ihr ambitioniertes Backprojekt hatten die Findorffer ihre guten Beziehungen spielen lassen: Im Bremer Karstadt-Haus fanden sie Profi-Partner, die unter anderem gerne 14 Backbleche, aufnahmefähige Öfen, Zutaten und praktische Unterstützung zum Projekt beisteuerten. Mit dem Weidedamm besteht schon seit Jahren ein guter Kontakt, erklärte Perfetto-Marktleiter Heiko Gruhn: Im Untergeschoss des Karstadt-Hauses waren die Findorffer Schulklassen nämlich schon diverse Male gern gesehen bei Koch- und Ernährungsworkshops. Den Gastgebern kam die Anfrage aus Findorff ohnehin genau zupass, so Gruhn: Der Perfetto-Markt feierte gerade sein zehnjähriges Bestehen und war offen für eine gute Charity-Aktion. Und die Kundinnen und Kunden in der Bremer Innenstadt fanden das Backwerk für den guten Zweck ganz unwiderstehlich: Innerhalb von zweieinhalb Stunden waren sechs Quadratmeter Erdbeerkuchen unter die Leute gebracht.
Nur eine halbe Stunde dauerte es, bis 45 Gläser Apfelgelee die Besitzer wechselten. Die Delikatesse nach einem Spezialrezept von Klassenlehrer Jochen Nickel wurde anlässlich eines Schulfestes verkauft. Den Gesamterlös in Höhe von 732 Euro spendeten die Mädchen und Jungen dann der Bürgerstiftung Bremen mit dem Wunsch, die Spende an das Übergangswohnheim der Inneren Mission weiterzuleiten. Der Vorstand der Stiftung, die seit 2002 bürgerschaftliches Engagement in der Stadt unterstützt, fand das Findorffer Projekt so vorbildlich, dass sie den Betrag auf genau 1500 Euro aufstockte. Einrichtungsleiter Markus Großkopf hatte auch einen guten Vorschlag, wie das Geld investiert werden kann: Das gemeinsame Spielzimmer der Kinder vom Überseetor benötigt einen neuen Anstrich und Schränke, in denen die Spielsachen verstaut werden können.
Ende des vergangenen Jahres war die Mobilbausiedlung am Überseetor bezugsfertig für die Aufnahme von 120 Menschen. Die Waller Nachbarschaft hatte sich von Anfang an großzügig gezeigt, erklärte Markus Großkopf. Ganz unbezahlbar sei dabei das Engagement der rund 70 Aktiven, die ihre Zeit spenden, um die Flüchtlinge beim Einleben und bei Behördengängen zu begleiten, die Kleiderkammer verwalten, beim Deutschlernen helfen oder die Kinder an den Nachmittagen betreuen.
Die Idee zum Engagement für die Bremer Flüchtlinge war in der Findorffer Schule im Rahmen einer Projektwoche entstanden, erzählte Lehrer Jochen Nickel. Die Kinder hatten sich dabei mit den Herkunftsländern beschäftigt, und mit den Gründen, warum Menschen aus ihrer Heimat in ein fremdes Land flüchten. Wenn Leute finden, dass es hier doch schon zu viele Flüchtlinge gebe, sagt die zehnjährige Merle ganz klar: „Die dürfen gerne kommen.“
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