
Wie sieht es in diesem Jahr in punkto Kinderbetreuung in Walle aus – haben alle Eltern mit Betreuungsbedarf einen Kindergarten- beziehungsweise Hortplatz für ihren Nachwuchs bekommen, wenn im August das neue Kindergartenjahr beginnt? Das wollte auch in diesem Jahr wieder der Fachausschuss „Soziales, Jugend und Gesundheit“ des Waller Beirats von Anja Blumenberg wissen, die im Sozialzentrum West den Bereich „Junge Menschen in Walle“ leitet. „Im Vergleich zu anderen Stadtteilen ist die Situation in Walle extrem entspannt, was die Kindergartenplätze angeht“, fast Blumenberg den aktuellen Planungsstand nach dem Abgleich der eingegangenen Anmeldungen mit dem vorhandenen Platzangebot zusammen.
U-3-Angebot reicht
Für die ganz kleinen Kinder unter drei Jahren gibt es demnach aktuell noch 36 freie Plätze. „Meine Einschätzung hier ist: Es wird voll – aber das Angebot reicht“, so Blumenberg, die den Stadtteil im U-3-Bereich auch für die nähere Zukunft gut aufgestellt sieht. Denn im Kindergarten „Minimix“ in der Theodorstraße gibt es perspektivisch weitere Betreuungsmöglichkeiten: Seit einiger Zeit hat die Waller Einrichtung Räumlichkeiten an die „Findorffer Zwerge“ untervermietet – wenn diese wieder nach Findorff zurückkehren, könnte Minimix ausgebaut werden.
Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren hätte Anja Blumenberg gerne ein paar mehr freie Plätze, wie sie sagt – zumal im benachbarten Gröpelingen offenbar rund 100 Plätze fehlen und Gröpelinger Eltern deshalb nun verstärkt Waller Betreuungseinrichtungen ansteuern. Laut Blumenberg sind sämtliche Waller Einrichtungen ausgelastet – wobei es vermutlich noch Doppelanmeldungen gebe, sodass das Angebot vermutlich noch nicht ausgeschöpft sei.
Ab dem Sommer könnten Blumenberg zufolge auch Flüchtlingskinder aus dem Übergangswohnheim der Inneren Mission am Überseetor in Waller Kitas betreut werden. Etwa acht Kinder unterschiedlichen Alters leben momentan dort; nach Absprache mit Einrichtungsleiter Markus Großkopf sollen sie noch bis zum Sommer direkt vor Ort betreut werden. Damit sie nach dieser Eingewöhnungszeit Kitas im Stadtteil besuchen könnten, seien sie bereits in der Planung mit berücksichtigt worden.
An anderer Stelle werden langfristig Plätze abgebaut: Das evangelische Kinderhaus Schnecke an der Waller Heerstraße plant einen Neubau auf dem Gelände der Kirchengemeinde Walle an der Ritter-Raschen-Straße – mit dem Umzug dorthin wird eine der vier Betreuungsgruppen wegfallen, was allerdings für das kommende Kindergartenjahr jetzt noch keine Rolle spielt.
Der Sozialausschuss ist sich aber jetzt schon einig: Auf diese rund 20 Plätze kann der Stadtteil nicht verzichten. Die Ortspolitiker plädieren deshalb dringend dafür, das Angebot in die Überseestadt zu verlagern, wo sie eine zunehmende Nachfrage nach Kinderbetreuung erwarten. So könnte nach den Vorstellungen der Ortspolitiker zum Beispiel eine Kita im Porthotel angesiedelt werden, das Bauunternehmer Klaus Hübotter neben dem BLG-Forum in der Überseestadt plant. Hübotter hatte kürzlich angeboten, in dem Gebäude Appartements für bis zu insgesamt 120 Flüchtlinge einzurichten. Auch im Speicher XI gebe es offenbar geeignete Räumlichkeiten für ein mögliches Betreuungsangebot, ist den Ortspolitikern außerdem signalisiert worden.
Hortplätze weiterhin Mangelware
Aus Blumenbergs Anmeldeunterlagen geht außerdem hervor: Hortplätze für Grundschüler sind weiterhin Mangelware in Walle. Acht Plätze fehlen hier derzeit – obwohl das Sozialressort voriges Jahr, für viele Beteiligte überraschend, einer vierten Hortgruppe in der Grundschule an der Melanchthonstraße zugestimmt hatte. So kann der Hortträger, die Kindertagesstätte Haferkamp, seit dem laufenden Schuljahr 20 zusätzliche Plätze anbieten. Derzeit ist die vierte Gruppe noch provisorisch untergebracht; in den Ferien soll aber ein vierter Gruppenraum eingerichtet werden, wie nun Einrichtungsleiter Dominik Lichtenstein dem Sozialausschuss berichtete.
Wie viele Stunden am Tag? Mit oder ohne Mittagessen? Unter www.kinderbetreuungskompass.de können Eltern sich ausführlich über die unterschiedlichen Betreuungsangebote in ihrer Nachbarschaft informieren.
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