
Bäume, Bänke und ein Außencafé: So sollte nach Ansicht des Gröpelinger Beirats der Ohlenhofplatz im Herzen Gröpelingens aussehen. Vor fünf Jahren hatten auf Einladung der Ortspolitiker Architekturstudenten Ideen dazu entwickelt, die Fläche einladender zu gestalten. Als Allererstes muss aber das ehemalige C.A. Klein-Grundstück neu bebaut werden. Mehrere Entwürfe sind bislang an der Bauordnung gescheitert. Nun wurde ein neuer Anlauf vorgestellt.
Auch wenn mit der „Kunsthalle“ von Kultur vor Ort zwischenzeitlich wieder Leben im ehemaligen C.A. Klein-Gebäude eingekehrt ist – im Grunde wünschen sich die Ortspolitiker, dass das seit Jahren verfallende eingeschossige Gebäude an der Ecke Gröpelinger Heerstraße/Lindenhofstraße/Beim Ohlenhof endlich einem ansehnlicheren Neubau Platz macht.
Denn an der Entwicklung des Eckgrundstücks hängt auch die Umgestaltung des angrenzenden Platzes mitten im Herzen von Gröpelingen: Hier herrscht seit Jahren Stillstand, weil erst die Umgestaltung des Klein-Gebäudes abgewartet wird. Dabei hatte der Beirat schon im Herbst 2009 unter den Architektur-Studenten der Hochschule Bremen einen Wettbewerb zur Umgestaltung des Ohlenhofplatzes organisiert, bei dem gleich mehrere ansprechende Vorschläge herauskamen.
Äußerst schwieriger Zuschnitt
Woran hapert es bloß? Wegen des äußerst schwierigen Zuschnitts des C.A.-Klein-Grundstücks sind bereits mehrere Entwürfe an der Bauordnung gescheitert – unter anderem, weil sie die Nachbargebäude zu stark bedrängt hätten. Seit Anfang 2013 beschäftigt sich nun im Auftrag der Poljak GbR – die die Immobilie Anfang 2010 erworben hat – das Architektenbüro Hoff und Partner aus dem westfälischen Gronau mit dem Grundstück. Und so kommt – in enger Abstimmung mit Stadtplanern und Stadtentwicklern der Baubehörde – offenbar allmählich eine Lösung in Sicht, die die Architekten Albrecht Bielke und Katrin Berger jetzt im Bauausschuss des Gröpelinger Beirats präsentierten.
Das von ihnen entworfene fünfgeschossige Gebäude mit einer weich gerundeten Spitze solle ein architektonisch interessanter und markanter Punkt werden und dabei auch den Nachbarn genügend Raum lassen, so Bielke. Zum Ohlenhof hin lockern dabei Loggien, Balkone und Innengärten die Gebäudefassade auf; gleichzeitig werden die horizontalen Linien betont: Im Erdgeschoss öffnet viel Glas das Gebäude zu seiner Umgebung hin, und im ersten Obergeschoss soll ein Material mit Holzoptik für ein wohliges Empfinden sorgen. An der Putzfassade im oberen Gebäudeteil schließlich wolle man mit unterschiedlichen Farben arbeiten, erläuterte der Architekt aus dem Westmünsterland.
Der Haupteingang zu dem barrierefreien und behindertengerechten Gebäude ist an der Heerstraße geplant; im Erdgeschoss bietet es 470 Quadratmeter Fläche für einen oder mehrere Dienstleiser und 380 Quadratmeter für Gastronomie – auch Außengastronomie auf dem Ohlenhofplatz wäre möglich. Im ersten Obergeschoss sind 850 Quadratmeter für Senioren-Wohnungen eingeplant, und weitere 985 Quadratmeter im zweiten bis vierten Obergeschoss könnten für „Wohnen mit Service“ genutzt werden. Ein besonderer Clou dabei: Die Ein- bis Dreizimmerwohnungen im zweiten und dritten Geschoss werden so gebaut, dass sie auch nachträglich miteinander verbunden werden können. 15 bis 20 Wohnungen sind auf diese Weise denkbar. „Der Bedarf wird das regeln“, so Bielke. Die erste Etage wollen die Eigentümer selbst nutzen, die in Findorff einen ambulanten Pflegedienst betreiben. Potenzielle Mieter gibt es noch nicht; die Vermarktung des Gebäudes sei aufgrund der bisherigen Planungsschwierigkeiten bewusst zurückgestellt worden, so Bielke.
Unklar ist außerdem, wo die vorgeschriebenen Parkplätze geschaffen werden könnten. Die Idee der Architekten, Stellplätze auf dem Ohlenhofplatz unterzubringen, kam jedenfalls bei den Gröpelinger Stadtteilpolitikern gar nicht gut an. Fachausschusssprecher Torsten Vagts riet, die überwiegend ungenutzten Parkplätze auf dem Dach des Lindenhofcenters direkt gegenüber mit ins Konzept einzubinden.
Und Dieter Steinfeld von den Grünen gab noch den Tipp, die Stellflächen zwischen den Bremer Bädern und dem Nachbarschaftshaus Beim Ohlenhof in die Planung mit einzubeziehen. Wenn die Bremer Baubehörde dieses Mal zustimmt, wollen die Architekten im Spätsommer 2015 loslegen.
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