
Findorff-Bürgerweide. Die Hausgemeinschaft der Plantage 9 öffnete am vergangenen Sonnabend ihre Türen für Interessierte. Die konnten in die Ateliers von Künstlern, Grafikern, Filmern, Fotografen und Designern blicken und wurden an vielen Stellen eingeladen, selbst mitzumachen. Viel Leben in einem Gebäude, das seit drei Jahren hätte leer stehen und verfallen können – und dessen Gnadenfrist eigentlich mittlerweile beendet sein sollte.
Die rund 30 Gastgeber der Plantage 9 konnten allerdings gut gelaunt ihren Tag feiern: Ihr Projekt wurde gerade mit einer Vertragsverlängerung um weitere drei Jahre belohnt. Geplant war das alles nicht, aber besser hätte es kaum laufen können: Im Frühjahr 2010 mietete die Bremer "Zwischen ZeitZentrale" (ZZZ) in Person von Daniel Schnier und Oliver Hasemann das leer stehende ehemalige Firmengelände befristet für drei Jahre und einen symbolischen Preis. Die Stadt Bremen hatte Gebäude und Grundstück gekauft, nachdem die Findorffer Firma Domeyer in die Überseestadt umgezogen war.
Drei Jahre später ist die mehr oder weniger zufällige Nachbarschaft der "Plantage 9" zu einer kreativen Gemeinschaft zusammengewachsen, die nun ihre Zukunft in Eigenregie gestalten wird. Ende April wurde die Zukunft des Hauses per Unterschrift besiegelt: Der Mietvertrag mit der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) wurde um weitere drei Jahre verlängert. Die ZZZ verabschiedete sich aus dem Mietverhältnis, der Verein "Plantage 9" ist nun Mieter. Er vertritt die Interessen der rund 30 Mieterinnen und Mieter vertritt.
Vor der Vertragsverlängerung waren vom Bauordnungsrecht bis zum Brandschutz viele theoretische und praktische Fragen zu klären, wie Dirk Kühling, Abteilungsleiter im Wirtschaftsressort bei der offiziellen Schlüsselübergabe erläuterte, unter anderem auch, weil der Vorgang in dieser Form einmalig ist. Es sei "gut, dass Leute wie Sie solch ein Gebäude in die Hand nehmen", lobte Stadtplaner Thomas Lecke-Lopatta. Er sei froh, dass sich die Stadt in Absprache mit verschiedenen Ressorts die Zeit nehme, eine solche Entwicklung zu beobachten. "Eine Stadt braucht solche Zonen", fand der Stadtplaner. Von Anfang an hat die Stadt die belebende Hausbesetzung mit Wohlwollen begleitet. In Findorff habe sich auf diese Weise eine "Plattform für Kreativwirtschaft" entwickelt, wie Dirk Kühling resümierte. Ein Elfenbeinturm der Kunst will die Plantage 9 dennoch nicht sein: Unter anderem mit dem vielfältigen Angebot an Kunst- und Kreativkursen für Kinder und Erwachsene wolle man sich auch in Zukunft dem Stadtteil öffnen, kündigte Vorstandsmitglied Jörg Jendrtzok an.
Informationen zu den ansässigen Mietern stehen im Internet unter www.plantage9.de.
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