
Regensburger Straße. Dabei schien es noch vor kurzem, dass das Vorhaben zum Scheitern verurteilt sein könnte. Zunächst hatten neue statische Berechnungen ergeben, dass das ursprünglich vorgesehene Dach des Neubaus an der Regensburger Straße das Gewicht der Solaranlage doch nicht tragen würde, erzählt Stephan Michael. Dann musste der Findorffer Beirat, der sich mit einem Betrag in der Höhe bis zu 10000 Euro eingebracht hätte, sein Engagement zurückziehen: Haushaltsrechtliche Vorgaben hatten die Investition nicht erlaubt. Mit kooperativen Ansprechpartnern von Immobilien Bremen sei aber auf dem gerade neu gedeckten Dach des Altbaus ein alternativer Standort geprüft und für geeignet befunden worden. Mit der Unterstützung von großzügigen Spendern im Stadtteil und vielen einzelnen privaten Darlehensgebern scheint nun die Finanzierung auf soliden Füßen zu stehen, und der Projektleiter kann verkünden: "Der Auftrag ist erteilt, und mit etwas Glück wird hier noch in
diesem Jahr der erste Solarstrom gewonnen."
Ergebnis übersteigt Erwartungen
Die Gesamtkosten des Projekts sind auf 55000 Euro veranschlagt. Etwa ein Drittel davon übernimmt die swb über ihr Förderprogramm Pro Natur. Der gesamte Rest wird durch Spenden und Darlehen aufgebracht. Dem "Investorentag" im November hatte auch der Schulleiter mit einigem Bangen entgegen gesehen: Bis zu diesem Zeitpunkt war es völlig unvorhersehbar, ob sich überhaupt Menschen im Stadtteil finden ließen, die ihren Beitrag zu dem Schulprojekt leisten würden. Die Bilanz überstieg allerdings sämtliche Erwartungen, so Stephan Michael: Rund 30 ernsthafte Interessenten hätten sich an diesem Abend für das Projekt ausgesprochen und der Schule Darlehen zwischen 500 und 3000 Euro zugesagt. Er sei "richtig stolz auf die Findorffer", schwärmt der Schulleiter und gesteht, "ich hätte nie gedacht, dass so viele Menschen im Stadtteil uns unterstützen würden."
Rund 16000 Kilowattstunden Solarstrom können mit der neuen Anlage erzeugt werden. Das ist nur ein Bruchteil des immensen Strombedarfs der Schule, in der rund 1150 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden und die einen Personalstamm von insgesamt etwa 140 Personen beschäftigt. Doch neben der nachhaltigen Energiegewinnung liegen dem Projekt vor allem auch pädagogische Ziele zugrunde. "Die Schülerinnen und Schüler sollen mit der Technik der Anlage arbeiten, ihre Daten auswerten und vor Ort praktisch zu Experten auf diesem Gebiet geschult werden", erklärt der Schulleiter. Dieses Vorhaben fanden auch die Findorffer Grünen unterstützenswert und spendeten der Schule einen Betrag von 1000 Euro für ihr Solarprojekt. "Eine gute Idee und eine tolle Initiative", lobt Grünen-Mitglied Ulf Jacob. "Mit unserem Beitrag geben wir ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Energiegewinnung in Findorff." Grünen-Kollege Ingo Franßen erhofft sich einen "Schneeballeffekt, mit dem das
öffentlichkeitswirksame Projekt über die Schule hinaus Werbung für die Photovoltaik machen könnte."
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