
Bereits seit 1998 besteht die St.-Bonifatius-Kirche im Internet, integriert in die urbane Struktur „funcity.de“. In der Vortragsreihe „Wissen um 11“ im Haus der Wissenschaft an der Sandstraße gewährte Norbert Lübke, Beauftragter der Internetseelsorge des Bistums Hildesheim und Sprecher des Seelsorgeteams der Internetkirche, mit dem Vortrag „Seelsorge(r) im Internet am Beispiel von St. Bonifatius, einer virtuell existierenden Kirche in funcity.de“ einen Einblick in die Arbeit der geistlichen Community.
Anfang des neuen Jahrtausends war die virtuelle Welt „Second Life“ in aller Munde: Geschützt durch einen selbst kreierten Charakter konnte sich der Spieler, wenn er denn wollte, komplett in der künstlichen Onlinegegenwart neu erfinden. Zu dieser Zeit war „funcity“ bereits mehrere Jahre alt: Schon seit 1997 existiert die städtische Plattform, seit 1998 mit Kirche. „Es gab eine Umfrage, was in Funcity noch gebraucht werden könnte, und es stellte sich heraus, dass eine Feuerwehr und eben eine Kirche der Stadt fehlten“, erzählt Norbert Lübke.
Neben vielen anderen Möglichkeiten wie Börse, Rathaus, Zauberladen, Urlaubsinsel oder Single-Chat hat die Kirche inzwischen einen festen Platz in der Stadt Funcity. „Wir haben versucht zu schauen, wie Kirche im normalen Leben funktioniert und wie sie ins Internet übertragen werden kann“, sagt Lübke. Herausgekommen ist eine recht lebensnahe Version eines Gotteshauses.
„Die E-Mail-Seelsorge ist dabei eines der wichtigsten Dinge, die im Hintergrund laufen“, so Lübke, „und das geht dann über kurze Fragen, Fragen zum Glauben bis zu lang anhaltenden Mailkontakten, die über Jahre gehen.“ Die Grundausstattung der Kirche beinhaltet das Fürbitten-Brett, das Gästebuch und die „Worte zum Nachdenken“, wo registrierte Nutzerinnen und Nutzer ihre Gedanken verschriftlichen können.
Mit einem Gemeindebrief wendet sich St. Bonifatius an alle angemeldeten Gemeindemitglieder, unabhängig von der Konfession. Wöchentlich wird der Brief per Mail verbreitet und hat inzwischen eine „Auflage“ von 2500 Exemplaren.
Immer mittwochs früh und am Donnerstagabend läuft außerdem auch ein Chat, in dem sich Seelsorger und Teilnehmer direkt über unterschiedliche Themen austauschen können, ansonsten ist der Chat 24 Stunden am Tag möglich. Und es werden regelmäßig Gäste wie beispielsweise Bischöfe oder Leiter besonderer Einrichtungen wie zum Beispiel der Caritas eingeladen, um die Möglichkeit der direkten Kommunikation zu ermöglichen.
Mit der Eröffnung des ersten Internet-Klosters am 30. November 2008 hat sich die St.-Bonifatius-Gemeinde noch breiter aufgestellt. Die Besucherinnen und Besucher der Website können in aller Ruhe in einer Bibliothek stöbern. Außerdem bietet es sich an, im Raum der „Rekreation“ Musik zu hören oder an einem Klosterquiz teilzunehmen. Im Klostergang kann man die Bewohnerinnen und Bewohner des Klosters kennenlernen, im Oratorium ist es möglich, sich mit Bibeltexten zu beschäftigen oder Fürbitten-Kerzen anzuzünden.
Die Zugehörigkeit zu der Internetkirche St. Bonifatius ist kostenlos. Im Sinne des Datenschutzes sind nur ein frei wählbarer Name und ein Passwort notwendig. Über die Internetplattform www.funcity.de kann man die virtuelle Stadt und auch ihre Kirche besuchen.
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