
Die Uhr tickt, in zwei bis drei Wochen müssen alle Einrichtungen fertig sein. Auch wenn man sich auf den genauen Tag noch nicht festlegen mag, das ist zu schaffen, sind Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD), Bürgermeister Carsten Sieling (SPD), Wolfgang Bulling vom Referat Tagesbetreuung in Bogedans Ressort „Kinder und Bildung“ und auch die Verantwortlichen bei IB überzeugt. Am Freitag hatten sie – sichtlich gut gelaunt – zu einer gemeinsamen Fahrradtour eingeladen, bei der vier der neuen Übergangsgebäude inspiziert werden konnten.
Station eins war dabei am Pulverberg 8 in Oslebshausen in unmittelbarer Nähe der Grundschule Auf den Heuen und der Wohnanlage Wohlers Eichen: In dem Mobilbau auf der ehemaligen Industriebrache wird die Hans-Wendt-Stiftung demnächst kleinere und größere Kinder betreuen. Kalkuliert wurde dabei so, dass es bei den Altersgruppen bis zuletzt noch Spielräume gibt, erklärt die Bildungssenatorin: Neben den großen Gruppenräumen gibt es kleinere Räume, die entweder Krippenkindern als Schlafräume dienen könnten oder aber auch als Differenzierungsräume bei der Betreuung größerer Kinder eingesetzt werden können.
Noch ist das Gebäude nicht ganz fertig, macht aber schon jetzt einen durchaus ansprechenden Eindruck: Die Akustik ist gut, die Temperatur angenehm. Draußen ziehen sich um den Bau herum noch hässliche offene Gräben mit Rohren – unvorstellbar, dass hier demnächst kleine Kinder herumlaufen sollen. Die Verantwortlichen bei Immobilien Bremen sind dennoch zuversichtlich: Sobald hier Rollrasen verlegt sei, sehe die Sache schon ganz anders aus.
Parallel zu den sieben Sopromob-Kitas in Walle, Gröpelingen und Oslebshausen entstehen an unterschiedlichen Standorten Festbauten. Einen davon passiert die Gruppe auf dem Weg zur zweiten Station: Die Baustelle an der Oslebshauser Heerstraße 140 ist definitiv in fortgeschrittenem Zustand. Im Oktober soll das Gebäude fertig sein, erzählt Wolfgang Bulling.
Die Arbeiterwohlfahrt will dort dann jeweils zwei Gruppen für Unter- und Über-Dreijährige einrichten. Bis Ende 2020 soll außerdem die Kita Am Nonnenberg einen Neubau erhalten haben, in dem dann sieben Gruppen betreut werden, kündigen Bulling und Bogedan an. Wie Kaugummi zieht sich indes der Bau einer neuen Kita am Ella-Ehlers-Haus: Das Goosebad ist zwar mittlerweile abgerissen worden, doch vom Neubau der Kita ist aber noch nicht allzu viel zu sehen. Deutlich schneller geht es mit Mobilbauten: Auf dem Gelände des Kinder- und Familienzentrums Schwarzer Weg steht seit Kurzem ein weißer Mobil-Anbau dort, wo vor den Sommerferien noch ein Bolzplatz war. „Wir mussten so viel auf einmal ausschreiben, dass wir auf die Farben keine Rücksicht nehmen konnten“, erzählt IB-Mitarbeiterin Jola Buschermöhle.
Auch dieses Kita-Gebäude wirkt innen freundlich und angenehm – abgesehen vom energetischen Standard unterscheide es sich in Planungsrecht, Baurecht und Barrierefreiheit auch nicht groß von Festbauten, so IB-Projektleiter Frank Robbers. Die Gruppenräume sind zum Spielplatz hin ausgerichtet, nach vorne hin gibt es weitere kleine Räume.
Es geht weiter nach Walle, zur Kita Löwenzahn an der Schleswiger Straße im Osterfeuerbergviertel: Die Elternvertreter dieser Einrichtung waren nach Bekanntwerden der Planung nicht glücklich darüber, dass die Spielfläche durch den Mobilbau kleiner würde. Als Übergangslösung könnten sie aber damit leben, entschieden sie schließlich.
Alle Sopromob-Kitas sind zunächst für 23 Monate geplant; eine Verlängerung um ein weiteres Jahr ist bei Bedarf möglich. Dass das Gelände nun kleiner ist, lässt sich nicht wegdiskutieren. Bei allen Mobilbauten konnten aber die geforderten Außenflächenmaße eingehalten werden, versichert Jola Buschermöhle.
Wolfgang Bulling zufolge könnten dort auch Mädchen und Jungen aus dem benachbarten Findorff betreut werden. Auch dort nämlich gibt es zu wenig Kita-Plätze – aber keine Flächen für Mobil- oder Festbauten, nachdem es zuletzt Auseinandersetzungen um den Spielplatz an der Corveystraße gegeben hatte.
An der vierten Station in der Überseestadt – schräg gegenüber vom neuen Port-Hotel beim BLG-Forum eröffnet der Verein Drachenkinder demnächst eine Mobilbau-Dependance – sind dann viele zufriedene Gesichter zu sehen. Die Vorstellung, Container seien zugig und laut, hat heute wohl noch manch einer im Kopf, der vielleicht selbst einmal behelfsmäßig untergebracht war. „Aber diese Erfahrungen muss man komplett über Bord werfen“, sagt Claudia Bogedan nach der zweieinhalbstündigen Rundfahrt: „Den Baulärm von draußen hört man kaum, und es ist klimatisch sehr angenehm“, so die Senatorin.
Klar sei, dass der Ausbau mit diesen Maßnahmen noch nicht beendet sei und weitere Ausbauschritte folgen müssen, unterstreicht Bogedan: „Aber der erste Schritt ist die Angleichung zwischen den Stadtteilen, weil es da große Unterschiede gibt.“
Bleibt noch die Frage nach ausreichend Betreuungspersonal. Auch hier ist die Bildungssenatorin optimistisch: „Die Träger signalisieren, dass sie den verabredeten Start einhalten können.“
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