
Sie ist drei Quadratmeter groß und verfügt über eine Matratze, eine Chemietoilette, ein Regal, eine Arbeitsfläche mit Kochmöglichkeit, ein Erste-Hilfe-Set und einen Feuerlöscher: Die Wohnbox für Obdachlose, die Sven Lüdecke in nur zwei Tagen gebaut hat. Sie sei das erste „Little Home“ nach einem Vorbild aus Köln, teilt das Universum Science Center mit, auf dessen Gelände die kleine Wohneinheit entstanden ist. Nun wird die Wohnbox auf einem anonymen Standort bei einem Logistikunternehmen abgestellt, und ein Obdachloser zieht ein.
Etwa 41.000 Menschen in Deutschland sind obdachlos und leben auf der Straße – so eine aktuelle Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe. Um einigen von ihnen dennoch ein Dach über dem Kopf zu ermöglichen, hat der Kölner Sven Lüdecke vor drei Jahren den Verein „Little Home“ gegründet. Gemeinsam mit vielen freiwilligen Unterstützern baut er seitdem gleichnamige Wohnboxen, die Obdachlosen übergangsweise ein Dach über dem Kopf bieten und einen Neustart ermöglichen sollen. 119 solcher Holzbauten wurden bereits fertiggestellt und in 16 Städten bezogen. Mit „Little Home“ Nummer 120 ist mit Bremen eine weitere Stadt hinzugekommen.
Angestoßen wurde der Bau von Bremens erstem „Little Home“ Anfang dieses Jahres bei der Veranstaltung „Talkabend im Universum“, bei der Sven Lüdecke zu Gast war und von seiner Arbeit berichtete. Angetan von seinem Engagement und Ehrgeiz, spendeten die anwesenden Zuhörerinnen und Zuhörer kurzerhand den notwendigen Betrag für die Materialkosten einer Unterkunft. Unterstützt von Patrick Jensen, einem derzeitigen „Little Home“-Bewohner aus Köln, einigen Mitarbeitern des Universums sowie vielen spontan helfenden Händen zimmerte Sven Lüdecke innerhalb von nur zwei Tagen auf dem Universum-Vorplatz aus Euro-Paletten und Spanplatten das kleine Zuhause zusammen. Die bunte Wohnbox ist abschließbar, wetterfest und steht auf Rändern.
„Ein ‚Little Home’ bietet obdachlosen Menschen ein Mindestmaß an Privatsphäre“, erklärt Sven Lüdecke. „Wir sehen es aber nicht als Lösung der Obdachlosigkeit, sondern als Sprungbrett in ein neues Leben mit hoffentlich festem Wohnraum und festem Job.“ Die Übergabe an den künftigen Bewohner, der ebenfalls beim Bau mitgeholfen hat, erfolgte direkt nach der Fertigstellung. Sichtlich gerührt unterschrieb der seit fast drei Jahren auf der Straße lebende Bremer einen Schenkungsvertrag mit Sven Lüdecke, womit das neue Zuhause in den Besitz des 60-jährigen überging.
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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besser die eltern und großeltern von der eigenen idee überzeugen.
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