
Weidedamm. Die Martin-Luther-Gemeinde und der Bürgerverein Findorff laden für Mittwoch, 4. März, zu einem Findorff-Festival mit insgesamt sieben Kurzfilmen ein. Der Findorffer Amateurfilmer Wolfgang Janza präsentiert eine Retrospektive filmischer Dokumente aus fast drei Jahrzehnten. Das alteingesessene Publikum wird in Erinnerungen schwelgen, viele vertraute Orte und möglicherweise auch sich selbst oder Bekannte wiedererkennen. Die jüngere Generation kann sich ein bewegtes Bild davon machen, wie sich ihr Stadtteil entwickelt und verändert hat. Leit- und Lieblingsmotiv des Abends ist die Jan-Reiners-Lok. Die Erhaltung und Pflege dieses Stadtteil-Denkmals liegt dem Bürgerverein seit mehr als 50 Jahren am Herzen.
Die nostalgische Bimmelbahn, die zwischen 1900 und 1954 die Stadt mit den Moorgemeinden verband und sich dabei auch pfeifend und schnaufend ihren Weg durch Findorff bahnte, tuckert bereits durch Janzas ersten Findorff-Film „Findorff – Ein Stadtteil mit Pfiff“. Die Dokumentation aus dem Jahr 2010 zeigt unter anderem Originalaufnahmen der Kleinbahn in Aktion, sowie den hübschen Hemmstraßenbahnhof im Fachwerkstil, den es ebenfalls längst nicht mehr gibt. Ein eigener Kurzfilm ist dem Findorffer „super Markt“ gewidmet. Als Hommage an die Gastgeber zeigt Janza auch seinen Film „Der Findorffer Dom“, der von der Geschichte der Martin-Luther-Gemeinde handelt.
Janzas jüngstes Projekt ist der zwölfminütige Kurzfilm mit dem Titel „Die Jan-Reiners-Lok fährt zur Kur“. Viele Hundert neugierige Zuschauer hielten vor genau einem Jahr einen Moment lang den Atem an, als die 17-Tonnen-Lok zunächst in die Luft ging, bevor sie sicher verstaut auf einem Schwerlasttransporter Richtung Bruchhausen-Vilsen abdampfte. Janzas Kamera hat die spektakuläre Aktion unter der Federführung Bremer Feuerwehrleute festgehalten.
Als „Findorffer Spielberg“ ist Wolfgang Janza im Stadtteil wohl bekannt. Der pensionierte Berufsfeuerwehrmann ist mit seinen lokalhistorischen und naturkundlichen Filmen seit Jahren gern gesehen in der Findorffer Martin-Luther-Gemeinde. Mit dem Medium Film beschäftigt er sich bereits seit Jugendtagen, machte im Jahr 1965 die ersten Schritte beim Bund Deutscher Filmamateure in seiner Heimatstadt Peine und leitet seit einigen Jahren den Klub der Bremer Filmamateure.
Der Bürgerverein Findorff hatte gleich mehrere gute Gründe, sich an der Organisation des kleinen Findorffer Filmfestivals zu beteiligen, erzählt die erste Vorsitzende, Birgit Busch. Der Abend leitet im Stadtteil das Veranstaltungsprogramm zum Findorff-Jahr 2020 ein, in dem der 300. Geburtstag des namensgebenden Moorkommissars Jürgen Christian Findorff begangen wird. Höhepunkt der Findorffer Feierlichkeiten wird das Torfhafenfest am 25. April sein, zu dem eine Flotte an Torfkähnen aus dem Teufelsmoor in Findorff erwartet wird. Rundherum organisiert das Festkomitee aus dem Bürgerverein einen unterhaltsamen Rahmen mit Bühnenprogramm, Mitmachaktionen, Flohmarkt und gastronomischen Angeboten.
Die Jan-Reiners-Lok wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder zurück in der Heimat sein. Die historische Dampflok, an der der Zahn der Zeit sichtlich genagt hatte, wurde in den vergangenen Monaten in der Werkstatt des Deutschen Eisenbahn-Vereins in Bruchhausen-Vilsen restauriert. Komplett saniert und frisch lackiert wird das Findorffer Wahrzeichen voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni wieder an seinen Stammplatz zurückkehren. Der Bürgerverein Findorff rechnet mit Gesamtkosten in Höhe von rund 40 000 Euro.
Der Findorffer Filmabend beginnt am Mittwoch, 4. März, 19.30 Uhr, in der Martin-Luther-Gemeinde, Neukirchstraße 86. Das Gemeindecafé wird bereits um 18.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Veranstalter wünschen sich stattdessen Spenden für die Sanierung der Jan-Reiners-Lok.
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