
In Findorff werden Car-Sharing-Angebote überdurchschnittlich gut angenommen. Zu den aktuell elf Stationen im Stadtteil wird bald eine weitere dazu kommen: Für einen Mobilpunkt an der Eickedorfer Straße holte sich das zuständige Referat beim Verkehrssenator gerade die Erlaubnis des Beirats. Eine aktuelle Studie ergab, dass die gemeinschaftliche Nutzung der Fahrzeuge nicht nur nachweislich viel Druck aus den Findorffer Straßen nimmt, sondern auch den lokalen Einzelhandel fördert.
Laut der Studie im Auftrag des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr ersparen Car-Sharing-Nutzer dem Stadtteil bislang insgesamt 577 Autos: So viele Findorffer gaben bei der Umfrage an, mit ihrer Mitgliedschaft das eigene Fahrzeug abgeschafft oder gar nicht erst angeschafft zu haben, erklärt Michael Glotz-Richter, Referent für nachhaltige Mobilität beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr: „Jedes Car-Sharing-Auto ersetzt 18 private Pkw“. Außerdem war bei der Studie das Einkaufsverhalten der Nutzerinnen und Nutzer erfragt worden. „Sie gaben an, den lokalen Einzelhandel stärker zu nutzen, und fahren deutlich seltener in die großen Einkaufszentren als die Kontrollgruppe.“
Vertreten sind in Findorff drei Anbieter. Flinkster – das nach eigenen Angaben größte deutsche Car-Sharing-Netzwerk – hält vier Fahrzeuge am Hauptbahnhof bereit. „Move About“ hat sich auf Elektrofahrzeuge spezialisiert, und ist derzeit mit zwei Stationen an der Ricarda-Huch- und der Kissinger Straße vertreten. Der älteste und mit Abstand größte Anbieter ist Cambio mit aktuell acht Stationen. Das Unternehmen unterhält für potenzielle Neukunden eine Vertriebsstelle im Stadtteil, die im Geschäft „Georgs Fairkauf“ an der Admiralstraße 143 angesiedelt ist.
Die Wurzeln des Car-Sharings gehen im Stadtteil auf die frühen 1990er-Jahre zurück. Aktuell sind rund 1600 Nutzer – und damit sechs Prozent aller Einwohner des Stadtteils – bei Cambio registert. Das, sagt Geschäftsführerin Kerstin Homrighausen, sei im Vergleich zum Rest der Stadt total klasse. Unter den 33 in Findorff stationierten Cambio-Fahrzeugen befinde sich die gesamte Palette von der Familienkutsche bis zum Cabrio. Keines davon läuft aktuell mit Elektromotor. Die Fahrerinnen und Fahrer brauchen offensichtlich noch etwas Zeit, um sich mit der neuen Technik vertraut zu machen. Die Nachfrage nach den stadtweit insgesamt sechs Cambio-E-Autos sei noch eher gering, so Homrighausen.
Mit elf Car-Sharing-Stationen – davon sechs Mobilpunkten im öffentlichen Raum – sei Findorff vergleichsweise gut bestückt, so Glotz-Richter. Nur das Gebiet des Weidedamm III ist bislang ein ziemlich weißer Fleck auf der Car-Sharing-Landkarte geblieben, fand der Findorffer Beirat, und bat den Referenten, auch in diesem Bereich mögliche neue Standorte zu prüfen.
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