
Was sich die meisten Menschen in diesem Jahr vermutlich am dringendsten wünschen, ist die Rückkehr in ein unbeschwertes Leben. Doch es gibt auch Weihnachtswünsche, die leichter zu erfüllen sind: 70 Kinder aus dem Bremer SOS-Kinderdorf können sich auf eine schöne Bescherung am heiligen Abend freuen. Denn für sie wurden im Walle-Center 70 Geschenke eingepackt, die Kundinnen und Kunden nach ihren Wünschen besorgt hatten. Zum ersten Mal wurde in der Adventszeit ein sogenannter Wunschbaum in der Mall aufgestellt. Und wie reich ihre Idee schließlich Früchte getragen hat, darüber freut sich Centermanagerin Jolanta Butenaite mindestens genau so sehr wie die Kinder.
„Es war ja überhaupt nicht absehbar, ob die Aktion angenommen wird“, erzählt die 42-Jährige, die seit dreieinhalb Jahren das Waller Einkaufszentrum leitet. „Doch schon während ich den Baum schmückte, blieben Menschen stehen und erkundigten sich interessiert, was ich da mache.“ Nachdem sie es erklärte habe, sei der Zuspruch groß gewesen, so Butenaite. „Viele fanden die persönliche und direkte Art der Aktion toll. Sie sagten: Da weiß man wenigstens genau, wohin die Spenden gehen.“
Gewünscht hatten sich die Kinder zum Beispiel ein bestimmtes Buch oder ein Gesellschaftsspiel, eine Puppe, Spielfiguren oder Bausteine – Geschenke im Wert zwischen ungefähr fünf und 50 Euro, erklärt Butenaite. Bis Mitte Dezember hatten die Besucher des Einkaufszentrums Zeit, Wunschzettel vom Baum zu pflücken. Es war aber von vornherein klar: Keines der Kinder sollte enttäuscht werden, so die Initiatorin: „Alles, was übrig geblieben wäre, hätten wir auf eigene Kosten übernommen“.
Doch dazu kam es nicht. „Es wurde nicht nur jeder einzelne Zettel abgepflückt, sondern es kam auch wirklich jedes Geschenk zurück“, berichtet die Centermanagerin. „Und was besonders schön war: Wir bekamen sogar einige Telefonanrufe, in denen Kunden fragten, ob sich nicht noch etwas dazu schenken könnten, weil sie ihren Kinderwunsch allzu bescheiden fanden.“ Mitarbeiter des Einkaufszentrums nahmen die Geschenke stellvertretend an, die weihnachtlich eingepackt und namentlich beschriftet rechtzeitig im Kinderdorf angekommen sind.
Auch das Waller Einkaufszentrum habe kein leichtes Jahr hinter sich, bestätigt die Centermanagerin. „Es ist zwar immer noch viel Leben hier, weil Lebensmittelgeschäfte, Apotheke und Drogerie weiterhin geöffnet sind. Aber für die übrigen Geschäfte ist die Situation nicht erfreulich, und manchmal sogar existenzbedrohlich.“
In einer Zeit, die viele Menschen als schwierig und belastend erlebten, seien die Großzügigkeit und der gute Wille, der sich bei der Wunschbaum-Aktion zeigte, darum alles andere als eine Selbstverständlichkeit, betont Butenaite. „Aber wir hörten von unseren Kunden immer wieder: An Weihnachten geht es vor allem darum, nicht nur an sich selbst zu denken, sondern auch an andere.“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
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