
In der kommenden Saison will das Ensemble mit bewährten Formaten, aber auch einer ganzen Reihe von Premieren bei seinem Publikum punkten. Im Bremer Westen sei das 2013 gegründete Theater mittlerweile richtig gut angekommen. Doch in Zukunft will man auch im Rest der Stadt stärker wahrgenommen werden, kündigte Theaterleiter Ulrich Möllmann bei der Vorstellung des neuen Programms an.
Vor fünf Jahren machte das Hafenrevuetheater in der ehemaligen „Alten Stauerei“ in der Überseestadt fest und teilt sich seither das Gebäude mit der Minigolfanlage „Schwarzlichthof“. Das Theater dient nun als Heimathafen für die Akteure der Waller Künstleragentur „Vocalartisten“, die zuvor ausschließlich für Gastspiele engagiert werden konnten. Mittlerweile fühle man sich im Bremer Westen „definitiv etabliert“, sagt Ulrich Möllmann. Im Rest der Stadt müsse sich der Bekanntheitsgrad des kleinen Privattheaters, das völlig ohne öffentliche Subventionen oder andere Fördergelder auskommen muss, indes noch mehr herumsprechen. Die Publikumsreaktionen machen den Theaterleiter und sein Ensemble allerdings „zuversichtlich, dass wir es schaffen können“. Möllmann sagt: „Die Leute gehen mit einem Lächeln nach Hause.“
Auch in der Sommerpause war das Ensemble nicht untätig. Jeweils sonntags lud das Hafenrevuetheater zum Kaffeesieren bei live gesungenen Melodien aus bekannten Broadway- und Westend-Musicals ein. Möllmann erinnert sich an „wunderschöne Nachmittage“, bei denen der Innenhof der Alten Stauerei zeitweise „von Besuchern überrannt“ wurde. Auf eine Fortführung des Formats „Kaffee & Konzert“ im Sommer 2018 können sich die Besucher daher verlassen.
Auf dem neuen Spielplan stehen natürlich wieder die im Laufe der Jahre auf drei Teile angewachsenen Hafenrevuen um Labskaus-Gerda, Hannes und Konsorten: Namentlich den Eigenproduktionen „Liebe, Last und Fracht“, „Sehnsucht nach dem Hafen“ und „Moderne Hafenzeiten“, die chronologisch die graue Nachkriegszeit und die quietschbunte Flower-Power Epoche der 1960er- und 70er-Jahre umspannen, und dabei Zeitgeschichte und populäre Musik verbinden. In Hauptrollen werden erstmals die Schauspieler und Musicaldarsteller Pascal Jounais und Ann-Christin Klinner zu sehen sein: Die beiden Neuzugänge im rund 15-köpfigen Hafenrevue-Ensemble dürften dem Bremer Publikum durch diverse Engagements in Bremer Theaterproduktionen bereits bekannt vorkommen.
Die neue Spielzeit startet am 15. September mit der Revue „Seemanns-Trödel“, die in der vergangenen Saison ihre Premiere feierte und nach Möllmanns Angaben „voll eingeschlagen“ ist. Die Aufführungen der witzigen musikalischen Krimi-Komödie, die im Hafenmilieu der 70er-Jahre spielt, seien voll ausgebucht gewesen, berichtete der Theaterleiter.
Bei der „Waterkant-Quiz-Revue“ ist das Publikum in Anlehnung an den Fernseh-Klassiker „Erkennen Sie die Melodie?“ eingeladen, aktiv mitzumachen: Es geht darum, Lieder aus den vergangenen mehr als hundert Jahren populärer Musik zu erraten. Der nächste Termin ist am Sonnabend, 7. Oktober.
Mit Spannung erwartet das Ensemble den Montagabend des 30. Oktober. Dann steht erstmals das Format „Das Phantom des Musicals“ auf dem Programm. Das Hafenrevuetheater hat dafür ein Potpourri an mystischen, düster-romantischen und fantastischen Melodien aus Musical-Klassikern wie „Cats“, dem „Tanz der Vampire“, „Jekyll und Hyde“ sowie natürlich dem „Phantom der Oper“ zusammengestellt. Das Singen in einer großen Gruppe wird immer populärer, und darum hat sich auch das Hafenrevuetheater ein Format ausgedacht, das der Lust am gemeinsamen Singen aus vollen Kehlen gerecht wird. Es nennt sich „Hafen-Show“ und geht erstmals am Sonnabend, 8. Oktober über die Bühne. Die Melodien aus Schlager, Pop und Chanson dürften als bekannt vorausgesetzt werden. Die Texte können bei Bedarf vom Blatt abgesungen werden, das unter dem Publikum verteilt wird.
Ihre Premiere feiert am Freitag, 27. April 2018, die Schlagerrevue „Ein Korn im Feldbett“. Spaß ist garantiert, wenn die Sängerinnen und Sänger im Retro-Outfit die größten Gassenhauer der 1960er- bis 1980er-Jahre zum Besten geben. Zuschauerinnen und Zuschauer, die sich in Schlaghosen und Plateaustiefeln stilgerecht nach allen Regeln des schlechten Geschmacks zurechtmachen, sind besonders gerne gesehen: Sie werden mit einem Glas Prosecco belohnt. Kunst und Kulinarik im Hafenambiente verbinden die beiden Hafendinner, die am Freitag, 17. November, und Freitag, 2. März 2018 auf dem Plan stehen. Das Ensemble der Vokalartisten packt sein Repertoire aus alten Hafenliedern, Musicalhits und Chansons aus, dazu wird ein Drei-Gang-Menü serviert. Zugunsten der Eigenproduktionen, mit denen das Hafenrevuetheater sein „ganz eigenes Ding“ mache, wurde die Zahl der Gastspiele im aktuellen Programm bewusst heruntergefahren. Für die Sängerin Tina Härtel wurden zwei Abende reserviert. Sie singt am Donnerstag, 15. Februar 2018, von „Sowas wie Liebe“ und kehrt am Donnerstag, 29. März, mit ihrem Programm „Ziemlich beste Freundinnen“ in die Überseestadt zurück.
Als großes Haus lässt sich das Theater mit seinen 90 Plätzen und der winzigen Bühne nicht bezeichnen. Doch es sei gerade dieses spezielle unprätentiöse, fast private Ambiente, das bei den Gästen gut ankommt, weiß der Schauspieler und Regisseur aus erster Hand. Möllmann ist überzeugt: „Die Leute wollen wieder weg vom Fernseher und zurück zur direkten, gelebten Emotion.“
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