
Welche Freizeitangebote wünschen sich Jugendliche in Gröpelingen und Oslebshausen? Was würden sie besonders gerne machen und was fehlt ihrer Meinung nach im Stadtteil? Als dazu im Oktober 2017 im Rahmen der Jugendbeteiligung im Freizi Gröpelingen rund 80 Mädchen und Jungen befragt wurden, kristallisierte sich unter anderem eine Idee heraus, die ziemlich viele der Befragten gleich richtig gut fanden und die nun im Fachausschuss „Soziales, Gesundheit, außerschulische Kinder- und Jugendarbeit, SeniorInnen und Inneres“ des Gröpelinger Beirats vorgestellt wurde: Ein Action-Park – eine öffentlich zugängliche Fläche, auf der Jugendliche sowohl neue Sportarten ausprobieren können als auch bewährte Sportangebote vorfinden.
„Diesen Wunsch haben wir als Träger ernst genommen und gleich aufgegriffen“, sagt Erhan Yilmaz vom Freizi Oslebshausen. Schließlich sei es gerade in Gröpelingen und Oslebshausen – wo besonders viele Kinder und Jugendliche leben – aus verschiedenen Gründen für manche Teenager schwierig, aktiv ihre Freizeit zu gestalten oder an Angeboten der Sportvereine teilzunehmen. Diese Jugendlichen, die häufig durchaus sportinteressiert seien, könnten mit einem niedrigschwelligen offenen Angebot womöglich mehr anfangen.
Direkt an jenem Oktobertag 2017 sammelten Yilmaz und Sabine Toben-Bergmann, die das Freizi Oslebshausen leitet, mit einer relativ großen Gruppe von Jugendlichen erste Ideen dazu, wie so ein Sport-Areal konkret aussehen könnte. Dann wurde an der Vision kontinuierlich weitergestrickt und dabei bereits mehr als 300 Jugendliche einbezogen. „Wir waren an der Neuen Oberschule Gröpelingen und an der Oberschule im Park und haben in den Unterrichtspausen Schülerinnen und Schüler dazu eingeladen, an Stellwänden ihren ‚Traum-Sportplatz‘ zu gestalten“, erzählen Yilmaz und Toben-Bergmann. Die beiden entwickelten außerdem einen Fragebogen, mit dem sie in verschiedenen Einrichtungen weitere Jugendliche konfrontierten. Auf diese Weise entstand das Projekt „Oslebshauser Multisports Area“ (OMA) – eine Oslebshauser Mehrzweck-Sportanlage mit bekannten Angeboten wie Fußball oder Basketball und jüngeren Sportarten wie Bouldern, Trampolinspringen, Outdoor-Fitness oder Parkour.
Das Was wird somit immer konkreter – höchste Zeit, sich um das Wo zu kümmern. Gemeinsam mit Schülern der Jahrgänge fünf bis sieben der Oberschule im Park sind Yilmaz und Toben-Bergmann auf die Suche nach einem geeigneten Standort gegangen und haben sich verschiedene Flächen angeschaut. Die befragten Jugendlichen hatten ihnen dazu ihre Wünsche mit auf den Weg gegeben: Der Action-Park sollte möglichst in Schulnähe liegen beziehungsweise zu Fuß oder mit dem Fahrrad gut erreichbar sein.
„Eine geeignete Fläche zu finden, ist gar nicht so einfach“, sagt Yilmaz. Eine naheliegende Option sei der Platz beim Bürgerhaus Am Nonnenberg, auf dem es bereits Fußballtore und ein Volleyballnetz gebe. Dorthin wurden also an einem Nachmittag pro Woche gemeinsam mit der AG der Oberschule im Park nachmittags Jugendliche aus dem Stadtteil zu wechselnden Sportangeboten eingeladen, um zu sehen, was besonders gut ankommt.
Da allerdings diese Fläche wegen eines geplanten Kita-Neubaus nicht infrage kam, ging die Suche weiter. Per Zufall kam eine städtische Fläche zwischen dem Gelände des Sportvereins Grambke-Oslebshausen (SVGO) und der Erlebnisfarm Ohlenhof gegenüber der Justizvollzugsanstalt (JVA) ins Spiel. Ein idealer Standort, findet Yilmaz: „Unsere Kooperationspartner wären dort direkte Nachbarn und auch die NOG ist in unmittelbarer Nähe.“ So könnte die Fläche vormittags für den Schulsport genutzt werden. Außerdem führe die Gröpelinger Sportmeile direkt an dem Gelände vorbei.
Ein Gespräch mit Immobilien Bremen (IB) sei „sehr, sehr positiv“ verlaufen, so Yilmaz. Auch die Suche nach Sponsoren für Sportgeräte sei schon angeschoben worden. Bevor auf dem Gelände aber etwas passieren könne, müsse es der Kampfmittelräumdienst untersuchen und eine Drainage eingebaut werden: „Wir müssen also schon relativ viele Gelder akquirieren, bevor wir anfangen können.“
Und es gibt eine weitere Idee zur Finanzierung. „Wir bemühen uns, IEK-Projekt zu werden“, sagt Yilmaz. Aktuell bereiten die Verantwortlichen wie berichtet eine Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts vor, wobei einer der inhaltlichen Schwerpunkte Gesundheit sein soll.
Die Gröpelinger Ortspolitiker finden OMA so gut, dass sie das Vorhaben wohlwollend begleiten wollen.
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