
Zur Adventszeit ist das Restaurant Lilie aufgeblüht. Nach wochenlanger Schließung bietet das Lokal an der Hemmstraße 159/Ecke Lilienthaler Straße nun seine Speisen, Glühwein, Punsch und Tee zum Außer-Haus-Verkauf an. Das wäre normalerweise keine Meldung – wenn nicht zwei Mitarbeiter selbstständig die Initiative ergriffen hätten. „Es war so traurig, die Lilie so leblos zu sehen“, erklären Marina Holzer und Dmitry Ozeryany. Die beiden wünschen sich nun sehr, dass ihr Einsatz vielen Gästen Appetit macht.
Das Außer-Haus-Geschäft spielte in der Lilie bislang keine nennenswerte Rolle. Hier trifft man sich lieber mit Freunden und Familie. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr dieses Jahres war der Betrieb nur langsam wieder in Gang gekommen, berichtet Restaurantfachfrau Holzer – mir nur der Hälfte der üblichen Sitzplätze, größeren Abständen, Trennwänden zwischen den Tischen im Außenbereich und einem konsequenten Hygienekonzept. „Die Gäste waren anfangs sehr vorsichtig, und auch für uns Mitarbeiter war es eine völlig neue Situation“, sagt Holzer. „Doch im Laufe des Sommers haben wir alle uns daran gewöhnt, und es lief immer besser.“ Die zweite Schließung, die die Gastronomie Anfang November traf, sei dann ein Rückschlag gewesen, auf den man gerne verzichtet hätte. Zuhause sitzen und abwarten, bis das Lokal irgendwann wieder öffnen darf: „Schrecklich”, sagt die 31-Jährige. „Es ist für uns alle ganz schlimm, nichts zu tun zu haben”.
Künftig werden die Gäste zunächst täglich außer montags von 17 bis 21 Uhr versorgt – doch wenn genug Bedarf angemeldet wird, würden die beiden auch mittags öffnen. Zur Auswahl stehen die meisten À-la-carte-Klassiker und die Tafel der wechselnden Tagesgerichte, auf der zurzeit unter anderem winterliche Lieblingsspeisen wie Grünkohl, Entenkeule und Eintopfgerichte stehen. Lilie-Koch Ozeryany bereitet die Speisen auf Zuruf vor Ort oder nach telefonischer Bestellung frisch zu. Doch das Duo übernimmt auch sämtliche anderen Aufgaben, die zum To-go-Betrieb gehören – vom Einkauf der Zutaten bis zum Marketing über die sozialen Netzwerke und die eigens georderten Banner. Verkauft wird über die Eingangstür, die mit einem Tisch zu einem temporären Tresen umgewandelt wurde. Die Geschäftsführer Georg Meyer und Devrim Torba lassen dem kleinen Team völlig freie Hand, betont Marina Holzer. „Wir haben ihnen unser Konzept vorgestellt. Beide fanden es gut und sagten: Probiert es einfach aus!“
Nun hofft das kleine Lilie-Spezial-Team, dass ihnen die Gäste in den kommenden Wochen zu viel Arbeit machen, um sie zu zweit zu schaffen, sagt Holzer: „Unsere Kolleginnen und Kollegen warten schon darauf, dass wir sie zurückholen. Denn auch sie würden so gerne wieder arbeiten.”
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