
Jetzt ist es fast amtlich, denn die Zustimmung der Deputation für Stadtentwicklung am 11. März gilt als reine Formsache: Der Senat hat am Dienstag, 23. Februar, beschlossen, das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) für Gröpelingen fortzuschreiben und somit bis 2029 den weiteren Einsatz von Fördermitteln aus den Bund-Länder-Programmen der Städtebauförderung zu ermöglichen.
Voraussichtlich noch in der ersten Hälfte dieses Jahres kann also der bereits im Jahr 2014 gestartete Stadterneuerungsprozess in Gröpelingen mit weiteren Maßnahmen fortgesetzt werden, für die in den kommenden neun Jahren über das IEK gut 23 Millionen Euro Fördergelder in den Stadtteil fließen könnten.
„Wir haben in den letzten sechs Jahren beträchtliche Fortschritte in der städtebaulichen und infrastrukturellen Aufwertung von Gröpelingen erzielt“, zieht Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer (Grüne) Bilanz. Die IEK-Fortführung umfasst nun Maßnahmen aus dem IEK 2014, die bislang noch nicht oder nicht vollständig umgesetzt werden konnten wie der Anfang 2020 gestartete Umbau des Straßenbahndepots, die geplante Umgestaltung des Ohlenhof-Platzes zum Hans-Koschnick-Platz oder die Neugestaltung des Areals beim Westbad sowie neue Projekte, die seit Ende 2019 in Abstimmung mit den Fachabteilungen der Senatsressorts Bildung, Wirtschaft, Arbeit, Soziales, Jugend, Gesundheit und Kultur sowie mit den Referaten für Mobilität, Grünordnung, Klima und Bezirksplanung im Umweltressort und im Zuge eines Workshops mit Akteuren aus dem Stadtteil entwickelt wurden.
Ein zentraler Baustein ist dabei ein neues und zentral gelegenes Lokales Integriertes Gesundheitszentrum für Alle (Liga), das neben allgemeiner medizinischer Versorgung auch Angebote zur Prävention und Gesundheitsförderung sowie eine Sozialberatung beheimaten könnte.
Außerdem soll durch verschiedene Maßnahmen der Anteil Studierender im Stadtteil erhöht und damit die soziale Mischung verändert werden. So könnten Studentinnen und Studenten mietfrei wohnen und im Gegenzug Kindern aus dem Quartier bei den Hausaufgaben helfen. Die Gewoba will außerdem 2021 einen studentischen Ideenwettbewerb „Junges Wohnen in Gröpelingen“ für angehende Architekten ausrichten. Und die Brebau, die im Bereich Greifswalder Straße ihre Wohnungsbestände aus den 1930er-Jahren saniert, möchte mehr an junge Menschen vermieten, denen sie zusätzlich Proberäume oder Atelierplätze in einem nahe gelegenen Bunker zur Verfügung stellen könnte.
Ein weiteres neues IEK-Projekt: Ein Amphitheater für Oslebshausen, das auf dem Grundstück der Kita Am Nonnenberg entstehen könnte, sobald diese in den am Alten Heerweg geplanten Neubau umgezogen ist. Das Bürgerhaus Oslebshausen hätte gerne für eigene Aufführungen ein halboffenes Amphitheater, das auch von Schulen und Freizis genutzt werden könnte. Auf der Rückseite der Anlage wäre dabei auch noch Platz für eine Kletterwand und Pflanzkästen für ein Urban Gardening-Projekt.
Weiterhin soll der Grünzug West schöner werden, zum Beispiel durch attraktivere Ein- und Ausgänge, zusätzliche Bänke, Papierkörbe und Fahrradständer oder auch Spiel- und Sportgeräte. Schilder sollen dort zukünftig auf Besonderheiten hinweisen und bei der Orientierung helfen – damit geht ein alter Wunsch des im März 2019 verstorbenen ehemaligen Grünen-Beiratspolitikers Helmut Kasten in Erfüllung.
In Gröpelingen soll außerdem Bremens erstes Klimaquartier entstehen, in dem Berater Anwohner für den Klimaschutz sensibilisieren, sie zu konkreten Maßnahmen anregen und auch gezielt auf das Thema energetische Gebäudesanierung ansprechen.
Geplant ist ferner eine Studie zum Gebiet Schiffbauerweg / Use Akschen / Kap-Horn-Straße / Sternentor / Waterfront-Promenade / Ludwig-Plate-Straße. Diese soll Entwicklungsmöglichkeiten sowohl für die dort ansässigen Betriebe als auch für neue Akteure der produktiven Stadt aufzeigen und auch Vorschläge dazu liefern, wie das Gebiet für die Gröpelinger besser erreichbar, attraktiver und zu einer Brücke zwischen dem Stadtteil und der Weser werden kann.
Ins IEK aufgenommen wurden außerdem sieben Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Naherholungsparks Grüner Bremer Westen, eine Bedarfsanalyse zu Angeboten für Jugendliche und das 2017 im Torhaus Süd eröffnete Digital Impact Lab, das mit Corona zu einer wichtigen Anlaufstelle für viele Akteure im Stadtteil wurde, die nun auf digitale Medien angewiesen sind.
Mehrere Vorschläge aus dem Stadtteil – etwa die von Jugendlichen gewünschte Oslebshauser Multisports Area (Oma) – finden sich wiederum nicht in der Liste, da für sie kein Senatsressort als Bedarfsträger für den laufenden Unterhalt gefunden werden konnte.
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