
Die Umsetzung der darin angedachten Projekte gestaltet sich zäh, beschreiben Petra Krümpfer, Vorsitzende des Ortsvereins Gröpelingen, SPD-Beiratsfraktionssprecherin Barbara Wulff und Rolf Vogelsang, Vorsitzender des Ortsvereins Oslebshausen: „Zersplitterte Eigentumsverhältnisse, finanzielle Engpässe des Bundeslands Bremen, Ressortdenken, Reibungsverluste zwischen den verschiedenen Trägern außerhalb und innerhalb des Stadtteils und langwierige Planungsverfahren verzögern immer wieder die dringend notwendige Umsetzung.“
Ihre Idee: Ein spezieller Gröpelingen-Beauftragter, der ähnlich wie seit dieser Legislaturperiode der Bremen-Nord-Beauftragte des Senats, Martin Prange, als „Anwalt Bremen-Nords im Rathaus“ die Belange des Stadtbezirks gegenüber den Senatsressorts vertreten soll. Durch eine solche in der Senatskanzlei verankerte Instanz könnten Vertreter von Ressorts und Trägern besser zusammengeführt und auch andere wichtige Partner wie zum Beispiel Wohnungseigentümer an einen Tisch geholt werden, sind die Gröpelinger und Oslebshauser SPD-Politiker überzeugt.
Bei den langwierigen Verhandlungen um den Bau des soeben genehmigten „Ohlenhof-Carrées“ auf dem ehemaligen C. A.-Klein-Grundstück zum Beispiel wäre ein Gröpelingen-Gebietsbeauftragter hilfreich gewesen, unterstreicht Barbara Wulff. Immerhin – hier geht es jetzt voran; die Ruine wird abgerissen, der Neubau kommt. Anschließend könnte der Ohlenhofplatz hergerichtet und nach Altbürgermeister Hans Koschnick benannt werden, wie der WESER-KURIER berichtete.
Depot schnellstmöglich sanieren
Konkreter wird offenbar auch das Thema Westbad-Sanierung, das voraussichtlich auf der ersten Beiratssitzung nach der Sommerpause am 6. September auf der Tagesordnung steht. Um den Heerstraßenzug insgesamt zu stabilisieren, drängen SPD-Ortspolitiker neben den Projekten Ohlenhofplatz und Westbad und einem Polizeirevier an der Heerstraße auch auf schnellstmögliche Sanierung des Straßenbahndepots – inklusive einer Modernisierung der Häuserzeile auf der gegenüberliegenden Heerstraßenseite. Außerdem brauche die Kreuzung Oslebshauser Heerstraße/Oslebshauser Landstraße dringend eine neue Struktur, sagt Rolf Vogelsang: „An dieser eigenartigen unübersichtlichen Kreuzung gab es schon viele Beinahe-Unfälle.“ Und: Auch eine bessere Wegeführung im Oslebshauser Park würde Oslebshausens Ortsmitte attraktiver machen.
Ein weiterer Dorn im Auge ist Vogelsang, Krümpfer und Wulff zufolge der schlechte bauliche Zustand auffällig vieler Gebäude in Gröpelingen – etliche Häuser stehen sogar leer. Die Drei plädieren deshalb dafür, Immobilieneigentümer bei Modernisierung, Verkauf oder Beantragung entsprechender Förderprogramme zu unterstützen. „Wir wünschen uns hier ein Kataster für leer stehende und heruntergekommene Gebäude“, so Barbara Wulff, „und dazu müsste es in Kooperation mit der Baubehörde ein Gebäudemanagement geben, das zu Sanierung und Vermarktung berät.“
Auch um die Ansiedelung kleiner Unternehmen in Mischgebieten müsse man sich kümmern, so die SPD-Stadtteilpolitiker. Ähnlich den immisionsarmen Betrieben an der Von-Ossietzky-Straße könnten sie sich in einem Gebiet an der Ritterhuder Heerstraße zwischen dem ehemaligen Jugendgefängnis, Maschinenfleet und A 27 die Ansiedelung nicht störender Unternehmen gut vorstellen.
Für den Erhalt von Bestandsimmobilien fordern die Politiker einen Runden Tisch mit Vertretern der Wohnungsbaugesellschaften und der Baubehörde. Dort könnten zum Beispiel der Breitenbachhof, das Humann-Viertel oder die Bromberger Straße Thema sein, wobei ein Sanierungsträger eingesetzt werden müsse. Auch sollten die seit Jahren in den Bebauungsplänen ausgewiesenen Wohnflächen an der Ritterhuder Herstraße und An der Brakkuhle erschlossen sowie die maroden Schlichtbauten an der Straße Reihersiedlung abgerissen und durch moderne Sozialwohnungen ersetzt werden. „Es gibt mehrere Investoren, die da gerne Sozialwohnungen bauen wollen“, sagt Rolf Vogelsang.
Gerne sähen die Ortspolitiker außerdem, dass in Gröpelingen Wohnanlagen für Studenten und Auszubildende gebaut würden. „Das wäre gut, wenn wir den Stadtteil weiter entwickeln wollen, und würde sich auch auf die Kneipenszene positiv auswirken“, ist Barbara Wulff überzeugt.
Sie, Krümpfer und Vogelsang möchten außerdem auch die Verbindungen zu den Nachbarstadtteilen verbessern. So gelte es das Busliniennetz in Richtung Universität zu erweitern und die Weserfähre nach Walle und Woltmershausen zu verstetigen – aber auch die Rad- und Fußwege vom Lindenhof- über das Ohlenhofquartier bis ins Kleingartengebiet und ins Blockland attraktiver zu machen. Auch zum Thema gute Bildung als Schlüssel zur Chancengleichheit haben sich die Orspolitiker Gedanken gemacht und fordern schnell ausreichend Kindergartenplätze und Schulen: Beim Campus Ohlenhof sollen die Voraussetzungen für den Ganztagsbetrieb geschaffen und Kindergärten und Grundschulen Budgets für Sofortmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden. Über eine Sanierungs- und Modernisierungsliste inklusive Zeitplanung wollen die Ortspolitiker in Zukunft geplante Maßnahmen besser kontrollieren können. Kitagruppen in Gröpelingen wolle sie auf 15 Kinder verkleinern, unterstreicht Petra Krümpfer, denn: „Es gibt in Bremen sonst keinen Stadtteil mit allen Ortsteilen ganz oben im Sozialindex. Das ist noch immer nicht verstanden worden.“ Um schließlich Langzeitarbeitslose im Stadtteil beschäftigen zu können, wird zum Beispiel der Ausbau des Quartiers-Service vorgeschlagen.
Seien einige dieser Leuchtturmprojekte umgesetzt, das Kulturangebot weiterentwickelt und der Gesundheitstreffpunkt West abgesichert, dann wäre die Zeit reif für eine Imagekampagne, so Krümpfer, Wulff und Vogelsang: „Dann geht es darum, Selbstbewusstsein zu entwickeln: ‚Wir sind Gröpelingen!‘“
Ob Bahnhof, Marktplatz, Weserstadion oder Schlachte: Das Bremer Stadtbild hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert. Wir berichten über vergessene Bauten, alte Geschichten und historische Ereignisse.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
job4u ist die regionale Plattform, wenn es um Lehren und Lernen geht. Neben dem WESER-KURIER, der Handelskammer und der Handwerkskammer Bremen machen sich hiesige Firmen für junge Leute stark.
Es sei ergänzend auf die "Radwege" in Oberneuland verwiesen.
Insbesondere die Leher Heerstr. zwischen Uppe ...