
„Unser Wunsch ist es, dass wir, wenn wir im November mit dem Johnsen-Quartier fertig werden, noch in diesem Jahr mit den Erdarbeiten für das Cecilien-Quartier anfangen“, hat nun Projektleiter Kai Krüger von der Hamburger Firma DS-Bauconcept im Fachausschuss „Überseestadt, Wirtschaft und Arbeit“ des Waller Beirats erklärt.
Cecilien-Quartier? Es geht dabei um einen neuen Wohnkomplex mit weiteren 140 Wohnungen auf dem westlichen Teil des sogenannten Baufelds 10 zwischen dem zukünftigen „Blauhaus“ der Blauen Karawane, Kommodore-Johnsen-Boulevard, Kommodore-Ziegenbein-Allee und Herzogin-Cecilie-Allee. 30 dieser Wohnungen, die zu vier verschiedenen Treppenhäusern gehören, sind öffentlich gefördert und können somit später an Menschen mit Berechtigungsschein (B-Schein) vermietet werden. Nach der Fertigstellung sollen die Appartements von Gewoba, Brebau und möglicherweise noch anderen Wohnungsgesellschaften verwaltet werden.
Der Größen-Mix sei dabei ausgewogen, sagt Architekt Martin Froh: Der überwiegende Teil werden Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen sein, daneben wird es aber auch einige Ein-Zimmer-Wohnungen sowie größere Einheiten mit bis zu fünf Räumen geben. Die vom Büro Winking Froh entworfenen S-förmigen Gebäudekomplexe ähneln dabei dem Vorhaben „Überseegärten“ auf dem östlichen Teil von Baufeld 10, das vor zwei Monaten öffentlich im Fachausschuss vorgestellt wurde. Auch hier umschließen die Gebäude zwei grüne zwölf Meter breite private Innenhöfe, die als Gärten gestaltet und mit einer Pforte verschlossen sind, sodass nur Bewohner hineingelangen.
13 Meter breite Durchgänge
Private und öffentliche Bereiche werden außerdem mit Hecken und Stufen deutlich voneinander getrennt. Zwischen den Häusern sind 13 Meter breite Durchgänge geplant, zu denen hin die Balkone der Wohnungen ausgerichtet werden. Das könnte für die Anwohner ganz schön eng werden, lautete dazu ein Einwand aus dem Publikum. In Walles kleinen alten Straßen seien die Bedingungen durchaus vergleichbar, war aber auch zu hören.
„Der Landschaftsplaner hat die Idee vom Wendebecken aufgenommen“, sagt Martin Froh – denn auch im Cecilien-Quartier sollen Kiefern gepflanzt werden, wie sie künftig an der Weichen Kante stehen werden.
Ein charmantes Detail: Die rot-blauen Ziegelfassaden der einzelnen Gebäude werden jeweils in unterschiedlich gemauerten Mustern gestaltet, sodass jedes Haus eine eigene Identität bekommt. An den Kopfseiten zum Kommodore-Johnsen-Boulevard und zur Herzogin-Cecilie-Straße hin sind fünfgeschossige Gebäude – eins zum Wohnen, eins für Büros – geplant. Die Wohngebäude an den Längsseiten bekommen jeweils drei Etagen.
An der Ecke Kommodore-Johnsen-Boulevard/Kommodore-Ziegenbein-Allee soll dabei durch eine Erweiterung des Gehweges ein kleiner Platz entstehen; ins Erdgeschoss der zukünftigen Bebauung könnte hier dann ein Café oder eine Kantine einziehen. Und, ganz wichtig: Unter den Wohnhäusern ist eine Tiefgarage mit rund 170 Auto-Stellplätzen eingeplant worden, die aus nördlicher Richtung angesteuert werden können.
„Wir wollen bewusst auch Parkplätze bauen, weil das hinterher nicht mehr geht“, sagt dazu Kai Krüger und rennt damit bei den Wallern offene Türen ein. Denn die suchen bekanntlich schon seit Längerem nach wirksamen Methoden gegen zugeparkte Wege und Plätze in der Überseestadt. Inzwischen wissen sie allerdings, dass Parkhäuser und Tiefgaragen nicht automatisch bedeuten, dass dort auch tatsächlich Autos abgestellt werden. Denn manchen Anwohnern sind die Garagenplätze offenbar zu teuer. „Wir haben uns vorgenommen, mit den Bauherren Gespräche zu diesem Thema zu führen“, sagt dazu Fachausschusssprecher Wolfgang Golinski (SPD).
Vor vier Wochen ist der Bauantrag für das Cecilien-Quartier bei der Behörde eingereicht worden. Die Zustimmung der Waller Ortspolitiker wird der Antrag bekommen, wenn er demnächst im Rahmen des Genehmigungsverfahrens dem Beirat vorgelegt wird: Darauf hat sich der Fachausschuss nun schon verständigt. Rund 18 Monate soll es ab Baubeginn dauern, bis das Cecilien-Quartier fertiggestellt sein wird.
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