
Schleichverkehr, Staus und zugeparkte Straßen: Bei etlichen der etwa 44 Unternehmen im gut neun Hektar großen Gewerbegebiet Utbremen zwischen Emigholz, Schmidt + Koch und Kohlenstraße sorgt die Verkehrssituation regelmäßig für Unmut. Dabei schätzen die Inhaber vieler Betriebe in dem kleinen Gewerbegebiet die zentrale Lage, die gute Verkehrsanbindung und auch das Nahversorgungsangebot, wie sie Gewerbegebietsmanagerin Deike Bemmer von der Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) nun im Zuge einer Umfrage geschildert haben.
Diese Erhebung ist der Auftakt eines zunächst auf drei Jahre befristeten Pilotprojekts, das die WFB in Absprache mit dem Wirtschaftsressort gestartet hat. In Kooperation mit Wirtschaftsressort und Bauressort soll dabei ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) als Grundlage für langfristige Maßnahmen herauskommen.
Seit einiger Zeit sind Politikwissenschaftlerin Bemmer und Stadt- und Regional-Planerin Kathrin Kruse dabei, Kontakte zu Unternehmen in den vier Gewerbegebieten Utbremen, Riedemannstraße/Reiherstraße in Oslebshausen, Mittelshuchting und Seumestraße in Woltmershausen zu knüpfen. Sie möchten herausfinden, was die Firmeninhaber dort beschäftigt, was besser sein könnte und welche Potenziale womöglich in den Gebieten schlummern.
Gut 30 Unternehmen im Gewerbegebiet Utbremen hat Deike Bemmer seit August schon besucht und befragt, wie sie kürzlich den Fachausschüssen Quartiers- und Stadtentwicklung sowie Bau, Umwelt und Verkehr des Waller Beirats schilderte. Ihr zufolge sind zwei Drittel der Firmenchefs vor Ort zugleich auch Grundstückseigentümer, was zu einer hohen Identifikation mit dem Gebiet führe – zumal einige Betriebe bereits seit mehr als 30, 40 und sogar 50 Jahren dort ansässig seien. Was Bemmer außerdem positiv aufgefallen ist: Viele Firmen sind untereinander gut vernetzt und leihen einander zum Beispiel bei Bedarf Werkzeug.
Die Mehrheit der befragten Unternehmer – 80 Prozent – gab in der Umfrage denn auch an, prinzipiell mit dem Standort zufrieden zu sein. Als problematisch ist Bemmer zufolge aber mehrfach die Verkehrsbelastung benannt worden. Denn wenn sich zu den Stoßzeiten der Verkehr auf der Utbremer Straße in Richtung Autobahn A27 staut, schlagen offenbar immer mehr Autofahrer den Schleichweg über Borkumstraße und Kohlenstraße ein.
Ein Problem, das auch die Waller Ortspolitiker schon lange kennen. Nach Ansicht von Ortspolitikerin Nicoletta Witt (SPD) könnte die Situation über eine Einbahnstraßenregelung in der Kohlenstraße (in Richtung Borkumstraße) entspannt werden. Diesen Wunsch habe sie auch von vielen Unternehmern gehört, sagt dazu Deike Bemmer – ganz so einfach sei die Sache ihrer Ansicht nach aber nicht: „Das muss gemeinsam mit dem Verkehrsressort geprüft werden. Da muss man wirklich gucken, wie der Verkehrsfluss ist und was eine Einbahnstraße für die Münchener Straße und andere Straßen bedeuten würde.“ Das Thema soll ihr zufolge ins ISEK einfließen – ebenso wie weitere Punkte, die ihr in Gesprächen genannt worden sind. Etwa die zum Teil wackelige Internetanbindung oder der Wunsch nach Erweiterungsflächen.
Von Karsten Seidel (Grüne), Sprecher des Fachausschusses Quartiersentwicklung, gab es für das Pilotprojekt lobende Worte: „Das ist eine sehr gute Initiative der WFB, um Arbeitsplätze zu erhalten, das Gebiet zu verdichten und eventuell weiterzuentwickeln.“
Die Ergebnisse der Befragung im Gebiet Riedemann-/Reiherstraße sind im Internet unter www.wfb-bremen.de zu finden.
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