
„Jedes Bild ist für mich eine Überraschung“, sagt Juliane Kufferath. Das liegt an ihrer Arbeitsweise. Sie greift zum Pinsel und legt einfach los. Ohne eine Vorstellung davon, was entstehen soll. Dass sich dann doch einzelne Motive herausschälen, ist das Ergebnis einer Zwiesprache mit dem, was auf der Leinwand Strich für Strich im Werden ist.
Die Künstlerin selbst spricht vom „assoziativen Blick“, der sie beim Malen plötzlich Formen oder interessante Strukturen entdecken lässt. Was am Ende dieses Prozesses entsteht, zeigt jetzt eine Ausstellung im Schloss Schönebeck. Dort präsentiert Juliane Kufferath vom 20. September bis 26. Oktober neueste Arbeiten unter dem Titel „Ungemalt, sichtbar“.
Die Künstlerin, Jahrgang 1968, malt mit Trockenpigmenten und Leinöl, die sie in mehreren dünnen Schichten aufträgt. So entstehen durchscheinende Bilder von räumlicher Tiefe. Übermaltes bleibt sichtbar. An anderen Stellen setzt die Künstlerin das Weiß der unbemalten Leinwand als Farbe ein. Durch die Vorstellungskraft des Betrachters vervollständigt sich das Bild, fügen sich offene und bemalte Flächen zusammen.
„Der Betrachter soll sich in meine Bilder einsehen“, sagt die Künstlerin. Mit zarten, verhaltenen Farben lädt Kufferath dazu ein, sich auf ihre Werke einzulassen. Grelle Farbigkeit ist ihr ein Gräuel. „Bilder, die mich anspringen, mag ich nicht. Mir ist es lieber, wenn ich auf ein Bild zugehen kann.“ Beim Malen arbeitet sie intuitiv. Lässt sich von Linienführungen und Strukturen auf der Leinwand inspirieren. „Was mich anregt, darf stehen bleiben.“ Liniengeflechte, die ihr zu unruhig sind, werden übermalt. Die Linien bleiben zwar sichtbar, treten aber nicht mehr so stark hervor. Während der Arbeit dreht die Malerin ihre Bilder auch immer mal wieder.
Nicht selten eröffnen sich dadurch neue Perspektiven, entdeckt Kufferath ein interessantes Detail, das später zum Motiv wird. „Ich bearbeite aber nicht das eigentliche Motiv, sondern sein Umfeld. So nähere ich mich dem Motiv von außen und schäle heraus, was später Bildinhalt wird“, erläutert die Künstlerin ihre Vorgehensweise. Was sie zum Bildthema macht, ist beeinflusst von eigenen Empfindungen. „Ich kann nur assoziativ sehen, was mich innerlich auch bewegt.“ Seelenbilder seien ihre Werke aber nicht, betont die Künstlerin.
Zu sehen sind im Schlosskeller auch figurative Miniaturen, gemalt mit Tusche und Tintenstift. Kufferath, die in Berlin lebt, arbeitet seit 2003 als freischaffende Künstlerin. Seit zwei Jahren hat die gebürtige Oldenburgerin, die an der Freien Kunsthochschule Ottersberg Kunsttherapie und -pädagogik studierte, die Malerei zu ihrem Hauptberuf gemacht. Die Ausstellung wird am Sonnabend, 20. September, um 15 Uhr eröffnet. Zur Einführung spricht Ursula Klingmüller-Ahting.
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