
Lemwerder. Lange war die Einrichtung einer fest installierten Sportanlage für Skate- und BMX-Anhänger in Lemwerder ein Dauerthema in verschiedenen Gremien der Gemeindeverwaltung und des Rates. Die Hartnäckigkeit, mit der Repräsentanten verschiedener Jugendeinrichtungen immer wieder solche Anlagen forderten, wird nun belohnt: Seit Wochenbeginn warten acht Tonnen Baumaterial in der Nähe der Ernst-Rodiek-Halle auf ihre Montage zu einem nagelneuen Skatepark.
Momentan erinnert der Anblick auf dem bereits im Vorjahr asphaltierten Platz noch eher an eine Baustelle als an ein künftiges Skaterparadies. Es wird fleißig gebohrt, gehämmert und gesägt. Hilfreich zur Seite stehen dem Team der Lieferfirma IOU Snow aus Kiefersfeldheim Teilnehmer des Workcamps des Internationalen Jugendgemeinschaftsdienstes, kurz IJGD (wir berichteten).
Die Campteilnehmer sind derzeit gleich an zwei Baustellen im Einsatz: Während je drei Abgesandte des Camps beim Aufbau der Skateanlagen helfen, arbeiten die weiteren Campteilnehmer in den Räumen der vormaligen Grundschule Lemwerder-West an Sitzgelegenheiten und hölzernen Spieltieren, die nach ihrer Fertigstellung sowohl am Skatepark selbst als auch in den Kindergärten und Kindertagesstätten der Gemeinde aufgestellt werden sollen. Gewechselt wird täglich, so dass jeder der 18 Campteilnehmer mindestens einmal an jeder Baustelle aktiv mitwirkt.
Die Vorlage für die hölzernen Spielgefährten stammt von dem engagiertem Pensionär Günter Naujoks, der als Ehegatte der Kita-Leiterin Rita Naujoks die Wünsche und Bedürfnisse der jüngsten Gemeindebewohner kennt. Sahen die Originalvorlagen für den immer gleichen Holzkorpus ursprünglich lediglich Pferde- und Giraffenköpfe vor, ergänzten die Workcampteilnehmer das Design kurzerhand selbst um Hunde- und Elefantenköpfe, die einige Exemplare der insgesamt elf Holztiere zieren werden.
Handwerkliche Vorerfahrungen haben die wenigsten Teilnehmer ins Camp eingebracht: "Für die meisten von uns ist es das erste Mal, dass wir uns als Tischler versuchen", erklärt die Spanierin Racquel Cifrian. Mit dem Handwerk verbundene Verletzungen sind aus den Reihen der internationalen Gemeindegäste jedoch noch nicht zu vermelden: "Wir passen schon gut auf", verspricht Cifrian schmunzelnd.
Jugendpfleger ist erleichtert
Immer mit dabei ist auch Gemeindejugendpfleger und Projektkoordinator Andreas Hegge, der als Ansprechpartner stets ein offenes Ohr für die Belange und Anliegen der internationalen Gruppe hat. Insbesondere die Erleichterung, dass der Bau des Skateparks nach einigen Verzögerungen nun endlich vonstatten geht, ist dem Gemeindejugendpfleger anzumerken. Dabei fanden die ersten Anläufe in Richtung Skateanlage bereits lange vor Hegges Stellenantritt statt: "Bereits Anfang der 90er Jahre gab es einen ersten Versuch, nahe des alten Feuerwehrturms eine Anlage im Do-It-Yourself-Verfahren zu errichten", erinnert sich der Vorsitzende des Gemeindeausschusses für Jugend, Kultur und Sport, Heinz Feja, als er der Baustelle einen Besuch abstattet.
Ein weiterer Impuls erfolgte vor etwa fünf Jahren aus den Reihen der Skaterszene: "Damals sind wir mit dem Ausschuss bereits herumgereist, um verschiedene Anlagen dieser Art in anderen Gemeinden in Augenschein zu nehmen." Auch dieser Ansatz verlief im Sande.
Der jetzige, erfolgreiche Versuch erfolgte auf Initiative des Ortsjugendrings und dessen Vorsitzenden Sebastian Krimmert. In zahlreichen Meetings und Sitzungen konnten Jugendliche aus der Gemeinde Krimmert und Hegge ihre Ideen, Wünsche und Vorschläge zur Gestaltung des Skateparks unterbreiten. Die so gesammelten Ergebnisse stimmte Hegge mit der Lieferfirma IOU Snow ab.
Eine sogenannte Funbox wird das Zentrum des im Entstehen begriffenen Skateparks bilden. Umrahmt wird diese unter anderem von sogenannten "Pyramids", "Curbs" und einer "Quarterpipe", die allesamt auf der Wunschliste der Jugendlichen standen.
Bis zum Donnerstag wird auf der eigens asphaltierten Fläche bei den Sportanlagen noch eifrig gewerkelt. "Spätestens am Donnerstagabend dürfte der Park zumindest theoretisch befahrbar sein", erläutert Bauleiter Vincent Valentin. Doch bereits jetzt bevölkern neben der Lieferfirma, den Workcampteilnehmern und Gemeinderepräsentanten auch zahlreiche Kinder und Jugendliche die Baustelle und erkunden die Rampen vorab schon einmal per pedes, während erfahrenere Skater dem Gemeindejugendpfleger ihr gesammeltes Fach- wissen gratis zur Verfügung stellen.
Seine offizielle Einweihung erfährt der Skatepark jedoch erst nach einer durch den TÜV erfolgten Sicherheitsabnahme. Ein Termin hierfür steht noch nicht fest. Die Gesamtkosten für den Bau der Anlage beziffert Hegge mit etwa 35.000 Euro.
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