
Horn-Lehe·Bremen-Süd. Dass Lernen viel mehr Spaß macht, wenn man etwas selbst entdecken kann statt es vorgesetzt und eingetrichtert zu bekommen, das hat wohl jeder schon einmal erfahren. Wie man unter diesem Aspekt den Lernstoff "Erneuerbare Energien" für Kindergarten- und Grundschulkinder aufbereiten könnte und welche Materialien dabei hilfreich sein könnten, das erarbeiteten Professor Brunhilde Marquardt-Mau und Regina Rojek vom Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Uni Bremen zusammen mit ihren Studenten.
Das Projekt wurde mit 120000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Die technischen Hilfsmittel dazu entwickelten sie mit ihrem Fachbereichskollegen Wolfgang Günther in Zusammenarbeit mit Falk Howe und Werner Müller vom Institut für Technik und Bildung.
Werner Müller fragte: "Hat Wind Kraft?" Diese Frage habe man den Kindern gestellt und entsprechende Versuche mit ihnen gemacht: Auf dem Tisch steht eine Kunststoff-Getränkeflasche. Auf halber Höhe ist sie durchbohrt von einem Holzstab. Daran ist auf der einen Seite ein Papierwindrad befestigt, auf der anderen Seite hängt am Tischrand ein langer Faden herunter, an dessen Ende ein Teebeutel hängt. Die Studenten Eva Görler, Perihan Yenirce, Marina Watschel und Michael Linnert, die an diesem Projekt mitgearbeitet haben, führen vor, wie die Kinder zu kleinen Forschern wurden. Wenn das Windrad an der Flasche angepustet wird, wird durch die Drehung des Holzstabes der Teebeutel hochgezogen.
Wolfgang Günther wirft eine – auch in diesem Projekt selbst gebaute – Windmaschine an. Und stellt ein etwa flaschengroßes Windrad davor, das am Fuß mit einem kleinen Lämpchen ausgestattet ist. Es hat nur kleine Flügel. Nichts passiert. Das zweite Windrad hat größere Flügel, fängt den Wind ein – und seine Lampe brennt. Jetzt wird ein kleiner Windpark aufgestellt und alle Windräder drehen sich. Das hört schlagartig auf, als Wolfgang Günther eine Mauer aus Legosteinen davorstellt. Wo sollte man wohl am besten Windräder bauen? Die Kinder hätten vermutet, in den Städten, weil dort der meiste Strom gebraucht werde. Und dann waren sie schon mitten drin im Thema. Viel Stoff also zum Nachdenken für die Kinder, die dann mit Löchern in der Mauer experimentiert hätten und am Ende sogar die Idee vorbrachten, dass man auch einmal Autos mit Windrad bauen müsste.
Viele Versuchsmaterialien
Eine Insel mit Photovoltaik-Panels, Heizversuche und Isoliermaterial-Tests waren weitere Versuchsmaterialien, die die Bremer in diesem Projekt bauten. Erprobt wurden die Modelle mit Kindergarten- und Grundschulkindern im universitären Kindergarten-Labor (Kiga-Lab) und im Labor für entdeckendes Lernen im naturwissenschaftlichen Sachunterricht (Elisa-Lab). Danach seien die Studenten in die Grundschulen gegangen.
Professor Brunhilde Marquardt-Mau berichtete, dass man vor den Versuchen natürlich erst einmal habe herausfinden müssen, was die Kinder sich unter erneuerbaren Energien vorstellen und was sie darüber wissen. Während die meisten Kinder zwar Vorstellungen von "Strom" und "Kraft" hatten, konnten sie mit "Erneuerbare Energie" nicht viel anfangen. Sie stellte zwei Beispiele vor: Während beispielsweise ein Mädchen spekulierte, ob erneuerbare Energien nicht vielleicht gefährlicher seien als normale Energie, hatte ein Junge ganz klare Vorstellungen: Wenn man den ganzen Nachmittag im Spielparadies herumtobt, hat man abends immer noch Energie. Das erneuere nämlich die Energie. Wenn man dagegen Fernsehen geschaut habe, sei man müde, denn das raube die Energie.
Insgesamt sei das Thema bei den Kindern auf großes Interesse gestoßen. Professor Brunhilde Marquardt-Mau: "Ihre Vorstellungen lassen sich durch entdeckende und forschende Lernsituationen sehr gut anreichern." Außerdem sei es ein Ziel gewesen, die naturwissenschaftliche Grundbildung zu fördern und die angehenden Lehrerinnen und Lehrer für dieses Thema zu qualifizieren.
Zum Abschluss des Projektes wurden die gebauten Materialien an Bastian Rojahn von der Grundschule Buntentorsteinweg und Schulleiterin Christiane Langer und Ilona Rotter von der Grundschule an der Alfred-Faust-Straße übergeben.
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