Vor 54 Jahren, im Januar 1968, besetzten Bremer Schüler die Schienen der Straßenbahn. Der Anlass waren Fahrpreiserhöhungen. Die Bremer Straßenbahn AG und der Senat hatten den Preis für den Einzelfahrschein von 60 auf 70 Pfennig erhöht. Der Preis für Sammelkarten für Schüler, Studenten und Lehrlinge stieg um sieben Pfennig - von 33 auf 40 Pfennig.
Eine Erhöhung, die die Jugendlichen zu Tausenden auf die Barrikaden brachte. Die Demonstrationen eskalierten, es kam zu schweren gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei in der Innenstadt, die als Straßenbahnunruhen in die bremische Geschichte eingingen. Dabei, darüber sind sich Historiker einig, spielte bei den Jugendlichen auch der Wunsch nach mehr Selbstbestimmung eine Rolle.
Keiner der Demonstranten ahnte, dass diese Proteste einmal als Teil der 68er-Bewegung gewertet werden sollten, die die bundesdeutsche Nachkriegsgesellschaft nachhaltig verändert hat.
Unsere Bilderstrecke gibt einen Eindruck von den Auseinandersetzungen zwischen den Jugendlichen und der Polizei vor einem halben Jahrhundert in der Zeit vom 15. bis 22. Januar 1968.